HP »B6200 StoreOnce Backup System«
Skalieren im Pärchen
Das Basissystem besteht aus zwei Knoten mit jeweils 12 Festplatteneinschüben. In diese verbaut der Hersteller serienmäßig 2-TByte-SAS-Medien mit 7.200 U/min und 3-Gbit/s-Technologie. Bei den Erweiterungsmodulen lässt der Anbieter dem EDV-Verantwortlichen die Wahl zwischen 1- und 2-TByte großen Drives. Insgesamt skaliert die Lösung von 48 TByte auf maximale 768 TByte Kapazität. Dabei beläuft sich der nutzbare Speicherplatz auf 32 bzw. 512 TByte. Die Skalierung erfolgt immer über ein Pärchen, also eine Zwei-Knoten-Einheit. Das Gerät sichert bis zu 384 Target- bzw. Source-Systeme, wobei es entweder Tape-Librarys oder NAS-Shares emulieren kann. Handelt es sich um eine Bandbibliothek, so bildet das B6200 bis zu 6.294.156 virtuelle Cartridges ab. Dabei lassen sich nicht nur physikalische Systeme sichern, sondern auch virtuelle Maschinen. Neben der Deduplizierung der Daten ist auch eine Replikation von einem Standort an einen anderen möglich.
Anschlussarten und Datendurchsatz
Als Anschlussarten stehen entweder 8-Gbit/s-FC- oder 1/10-Gbit/s-Ethernet-Interfaces zur Verfügung. Jede Einheit hat duale Ports, die sich bündeln lassen. Insgesamt verbinden sich bis zu 16 Ports in einem System im Vollausbau. Es ist damit ein maximaler Datendurchsatz von 28 TByte/h möglich. Bei einem üblichen Backup-Fenster von acht Stunden können IT-Manager bis zu 224 TByte an Datensicherung abarbeiten. Nutzt der IT-Leiter dabei parallele Streams, lassen sich die Sicherungsfenster zudem verkleinern. Mit einem Deduplizierungsfaktor von 20:1 bietet das System bis zu 10 PByte an nutzbarem Speicherplatz.
Dedupe 2.0 und Data Protector 6.2
Die zweite Generation der Dedupe-Software, Dedupe 2.0, soll gemeinsam mit der Sicherungssoftware Data Protector 6.2 die Backup-Prozesse vereinfachen. Dabei erlaubt Dedupe 2.0, dass Daten über verschiedene Plattformen hinweg transportiert werden können, ohne dass dabei wieder gänzlich hergestellt sein müssen. Ebenso entspricht nun die Recovery-Performance der Aufnahme-Performance.
Mittels der neuen Data Protector-Version verspricht der Hersteller höhere Backup-Funktionaität. So kann der IT-Verantwortliche nicht nur effizientere Snapshots auf EVA-Systemen ablegen, sondern auch auf Geräten von 3Par (jetzt HP), EMC (Clariion) oder NetApp. Übergreifendes Instant Recovery auf HP-Plattformen soll ebenso reibungslos funktionieren wie das Wiederherstellen von Informationen auf nicht baugleicher Hardware. Gemeint sind damit Restore-Szenarien wie physikalisch-zu-virtuell und von virtuell-zu-physikalisch. Darüber hinaus ist es möglich ein Desaster-Recovery-Image auf einem USB-Drive oder einer FTP-Seite für externen Zugriff anzulegen. Die B6200-Appliance erlaubt die Administration und Überwachung aller Kapazitäten über ein Browser-Interface.
Hochverfügbarkeit
Für optimierte Ausfallsicherheit verbaute der Hersteller redundante Komponenten wie Lüfter, Controller, Pfade, Cache und Stromversorgungen. Die Knoten selbst besitzen zwar keinen zweiten Prozessor, gewährleisten aber durch ihre Dual-Konfiguration einen automatischen Failover. Sollte ein Node ausfallen, übernimmt der andere dessen Sicherungsaufgaben. Selbst gescheiterte Backup-Jobs initiiert das Gerät erneut. Für die Sicherheit der Festplatten sorgt die Schutzklasse RAID 6.
Fazit
HP macht bei seinem Deduplizierungs-Portfolio nun ernst. Die Basisausstattung des B6200 entspricht den Midrange-Angeboten anderer Hersteller wie EMC Data Domain oder Quantum. Deren vergleichbaren Systeme sind DD880 und DXi 8500. Allerdings erreicht das B6200 mit nutzbaren 512 TByte die höchste Kapazität, was 768 TByte Bruttokapazität entspricht. Data Domain bietet hier von 16 bis 96 TByte in der maximalen Ausbaustufe an, Quantum skaliert physikalisch von 20 bis 200 TByte. Mit der Deduplizierungsrate kommt HP auf 10 PByte, Data Domain auf 3,5 Pbyte und Quantum gibt 4 PByte logischen Speicherplatz an. Auch bei der Durchsatzrate hat HP aufgestockt. Im Streaming sind bis zu 28 TByte/h laut Hersteller möglich. Die Angaben der DD880 liegen bei maximal 5,4 TByte/h, bei der DXi 8500 bei bis zu 6,4 TByte/h. Alle drei Appliances unterstützen gängige Backup-Software, bringen aber auch eigene Tools mit. Während Quantum alle Lizenzen integriert, ist bei HP eine Replikationslizenz fällig. Beim Preis liegt HP in diesem Segment auf Wettbewerbsniveau. Der Einstiegspreis liegt bei 206.000 Euro, was vergleichbar mit der DD-Lösung ist. Bei der Garantie nehmen sich alle Anbieter nichts und bekleckern sich mit einem Standard-Jahr nicht gerade mit Ruhm.Hersteller: Hewlett Packard GmbH
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Fax + 49 (0)70 31/14 29 99
Web: www.hp.com/de
Link zum Produkt: HP B6200 Storeonce Backup System
Preis: ab 206.000 Euro
Garantie: 1 Jahr
Technische Details
Kapazität (min/max): 48 / 768 TByte
Nutzbare Kapazität (min/max): 32 / 512 TByte
Logische Kapazität: bis zu 10 PByte (abhängig von der Deduplizierungsrate)
Datendurchsatz: bis zu 28 TByte/h (im Streaming)
Unterstützte Festplatten: 1- und 2-TByte-SAS (7.200 U/min)
Knoten pro Einheit: 2
Erweiterungseinheit: jeweils im Pärchen mit 24 oder 48 TByte
Host-Interfaces: 10- oder 1-Gbit/s-Ethernet, 8-Gbit/s FC
RAID-Schutz: 6
Redundante Komponenten: Controller, Node, Lüfter, Cache, Stromversorgung, Pfade
Emulationen: NAS (CIFS/NFS) oder FC-Tape Library
Anzahl unterstützter Targets (max): 384
Anzahl unterstützter Cartridges (max): 6.294.156
Anzahl unterstützter Source-Appliances (max): 384
Integrierte Software: Dedupe 2.0; Data Protector 6.2
Plus
+ hohe Skalierbarkeit
+ Streaming
+ hohe Ausfallsicherheit
Minus
- durchschnittliche Garantie