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IBM »Storwize 3700«

IBM »Storwize 3700«
IBM »Storwize 3700«
Der blaue Riese rundet seine Disk-Baureihen nach unten ab. Nachdem die Enterprise-Modelle der DS8000-Serie jüngst mit der zugekauften TMS-Technologie beschleunigt wurden, kommt IBM nun mit der »Storwize V3700«. Dabei handelt es sich um ein Array für kleine und mittlere Unternehmen, allerdings mit durchaus leistungsfähigen Eigenschaften.

Das 19-Zoll-System lässt sich entweder mit Einschüben für 24 2,5-Zoll-SAS-Festplatten oder für bis zu zwölf 3,5-Zoll-Laufwerke ordern. Es ersetzt die altbekannten »DS3500«-Arrays. IBM liefert je nach Bedarf 3,5-Zoll-Disks mit zwei oder drei TByte und 7.200 U/min, 2,5-Zoll-Platten mit 146 oder 300 GByte und 15.000 U/min bzw. 300, 600 oder 900 GByte und 10.000 U/min sowie SSDs im 2,5-Zoll-Format mit 200 oder 400 GByte Kapazität. Die V3700 lässt sich mit vier Erweiterungsgehäusen und 60 3,5-Zoll-Platten auf bis zu 180 TByte und mit 120 2,5-Zoll-Drives auf bis zu 108 TByte aufrüsten. Je nach Bedarf unterstützt das System die RAID-Level 0, 1, 5, 6 oder 10.

Auf den beiden aktiven Controllern befinden sich jeweils entweder vier oder acht GByte Cache, wobei der Anwender die kleinere Variante bei Bedarf aufrüsten kann. Die Controller verfügen über iSCSI-Ports mit 1 Gbit/s, optional über FC mit 8 Gbit/s oder iSCSI/FCoE-Ports mit 10 Gbit/s. Alle wichtigen Komponenten des Systems wie Lüfter, Netzteile und Controller sind redundant ausgelegt. Sie lassen sich wie die Laufwerke bei Bedarf im laufenden Betrieb tauschen.

Als Betriebssystem setzt IBM den Storwize-V3700-Code ein, der in vielen Bereichen mit dem der größeren V7000 identisch ist. Neben der Verwaltungsschnittstelle im »XIV«-Stil bietet die V3700 damit die Möglichkeit zur Speichervirtualisierung und Thin-Provisioning. Über Flash-Copy können sofort bis zu 64 Snapshots zu Backup- oder Testzwecken angelegt werden. Wer mehr Snaps benötigt, muss zur aufpreispflichtigen Upgrade-Option greifen. Ein Migrationswerkzeug hilft bei der Verlegung auf anderen Arrays vorhandener Daten auf die V3700. Zusätzlich zum Thin-Provisioning bietet das Array die bereits in den größeren Systemen eingeführte Realtime-Komprimierung. Damit lässt sich laut IBM ohne spürbare Leistungseinbußen mehr als 70 Prozent Speicherplatz einsparen (natürlich je nach Datenart und Anwendung). Ergänzend gibt es mit »EasyTier« ein (allerdings aufpreispflichtiges) automatisches Tiering-Werkzeug. Fast schon selbstverständlich auch in dieser Klasse ist die Möglichkeit zur Replikation der Daten an entfernte Standorte.

Die V3700 kostet in einer einfachen Ausstattung ca. 20.000 Euro inklusive einer dreijährigen Herstellergarantie. Laufwerke, Lüfter und Netzteile können bei Bedarf vor Ort vom Kunden getauscht werden. Wer dies nicht möchte, bekommt von IBM den Vor-Ort-Service innerhalb von neun Stunden am folgenden Werktag oder gegen Aufpreis auch mit schnellerer Reaktionszeit. Laut Hersteller werden »HP-UX 11«, »AIX 5« und »6«, »Microsoft Windows Server 2003« und »2008«, »SuSE Enterprise Server 10« und »11«, »Redhat Enterprise Linux 5« und »6«, »Solaris 10« und »VMware ESX 4« und »ESX 5« unterstützt.

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Fazit

Nach der Einführung eines neuen Enterprise-Modells mit der DS8870 folgt nun mit der V3700 ein neues Mittelstands-Modell. Mit all seinen Eigenschaften wie Flash-Copy, Replikation, Thin-Provisioning und der aus der V7000 bekannten Online-Kompression sowie natürlich der bewährten Speichervirtualisierung mag man hier nur bedingt von einem Einsteiger-Array sprechen. Der Anwender hat die Wahl zwischen hochkapazitiven 3,5-Zoll-Laufwerken, schnellen 2,5-Zoll-Platten mit 15.000 Umdrehungen oder gar SSDs mit bis zu 400 GByte – und das ist ein größeres Spektrum als bei so manchem Enterprise-Anbieter. Auch bei den Netzwerkschnittstellen mit iSCSI, FCoE und FC sowie der Liste der unterstützten Betriebssysteme bleiben keine Wünsche offen.

Abgerundet wird das Angebot durch die von anderen Storwize-Modellen her bekannte narrensichere Benutzeroberfläche und einen Einstiegspreis von etwa 20.000 Euro. Dieser kann erheblich variieren, je nachdem welche Konfiguration und Ausstattung der Kunde will. Allerdings sind nur 64 Snapshots kostenfrei und Easy-Tier muss separat bezahlt werden. Das erscheint uns auch bei einem Einstiegssystem als unterversorgt.

Kurzinfo

Hersteller: IBM Deutschland GmbH
D-70548 Stuttgart
Tel. 070 32/154 90 04
Fax 070 32/15 33 01
Web:
IBM Storage
Direkter Link zu Produkt:
Storwize V3700
Preis (netto):
ab ca. 20.000 Euro (variiert stark je nach Konfiguration)
Garantie:
3 Jahre 

Technische Details

max. Speicherkapazität (brutto): 21,6 TByte (im Gerät mit 2,5-Zoll-Platten), bis zu 108 TByte (mit max. 4 Erweiterungsrahmen mit 2,5-Zoll-Platten), 45 TByte (im Gerät mit 3,5-Zoll-Platten), bis zu 225 TByte (mit max. 4 Erweiterungsrahmen mit 3,5-Zoll-Platten)

Anzahl Festplatten: 24 (im Gerät mit 2,5-Zoll-Platten), 12 (im Gerät mit 3,5-Zoll-Platten), bis zu 120 (inkl. 4 Erweiterungen mit 2,5-Zoll-Platten), bis zu 60 (inkl. 4 Erweiterungen mit 2,5-Zoll-Platten)

Festplatten-Interface: SAS

RAID-Level: 0, 1, 5, 6, 10

Redundante Komponenten: Stromversorgung, Lüftung

Hotswapfähige Komponenten: Laufwerke, Stromversorgung, Lüftung

Externe Schnittstellen: 1 Gbit/s iSCSI Standard, FC 8 Gbit/s oder 10 Gbit iSCSI/FCoE optional

Cache: 4 GByte pro Controller Standard, 8 GByte pro Controller optional

Formfaktor: 19 Zoll

Gewicht: mit 2,5-Zoll-Platten 19 kg minimal, 27,3 kg mit 24 Festplatten, mit 3,5-Zoll-Platten 18 kg minimal, 28,3 kg mit zwölf Festplatten

Protokolle: iSCSI standard, FC oder FCoE optional

Unterstützte Betriebssysteme: HP-UX, AIX, Windows Server, Suse Enterprise Server, Redhat Enterprise Linux, Solaris 10, Vmware ESX

Plus
+ breite Betriebssystem-Unterstützung
+ breite Auswahl an Laufwerken und SSDs
+ Thin-Provisioning und Online-Kompression
+ Virtualisierungsfunktion

Minus
- Easy-Tier aufpreispflichtig
- nur 64 Snapshots serienmäßig, mehr nur gegen Aufpreis

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