Anzeige

LSI »WarpDrive Nytro XD BLP4-400« – Hands-on-Test

LSI »WarpDrive Nytro XD BLP4-400«
LSI »WarpDrive Nytro XD BLP4-400«
Um die Verzögerung durch ein Netzwerk aus dem Datenverarbeitungsprozess zu eliminieren, bieten immer mehr Hersteller nun Flash-Lösungen für den direkten Einbau in Serversysteme an. LSI hat seine Technik mit dem »WarpDrive Nytro BLP4« auf den neuesten Stand gebracht.

Immer mehr Nutzer von Transaktionsanwendungen kommen zu dem Schluss, dass SSDs als Ergänzung in ihren Arrays und die damit verbundenen Multi-Tiering-Software allein nicht mehr die beste Lösung sind. Der Anwender kann seine Speichersysteme so schnell machen wie er möchte, er wird die durch sein Speichernetz entstehenden Latenzen nicht eliminieren können. Seit einiger Zeit werden im Markt daher PCIe-Steckkarten angeboten, die sich über eigene Treiber mit Daten aus dem Rechner versorgen und damit immer die aktuellsten Blöcke ohne Verzögerung bereitstellen. LSI bietet für diese Zwecke die Baureihe Nytro XD BLP4 an, aus der sich der Anwender zwischen Modellen mit 400 oder 800 GByte Kapazität entscheiden kann.

Anzeige

Warpdrive Nytro XD im Hands-on-Test

Die Karte selbst kommt im low-profile Format mit halber Länge (MD2) und findet in einem freien PCI Express 2.0 8x Port Platz. Das Design ist, wie bei LSI nicht anders zu erwarten, sehr aufgeräumt. Die Toshiba-eMLC-NAND-Bausteine werden in zwei Kaskaden gestapelt, die durch mächtige Rippen aufwändig gekühlt sind. Im Paket befinden sich Anschlagbleche voller und halber Bauhöhe, so dass sich die Karte schnell und einfach in jegliche Art von Standardserver einsetzen lässt. Nach Aussen wird die Aktivität durch drei LEDs kundgetan, wer möchte, kann eine freie Leuchte an der Gehäusefront über einen Standardstecker anschließen.

In unserem Labor setzten wir die XD BLP4-400 in einen Fujitsu »TX200 S7« mit zwei »Xeon«-Prozessoren mit 3,2 GHz, 32 GByte Hauptspeicher, einem QLogic »QLE2562 FC«-Adapter und »Windows 2008 R2« als Betriebssystem ein. Neben allen den beiden Windows-Server-Versionen 2003 und 2008 bietet LSI Unterstützung für »RedHat Enterprise Linux 5.4« bis »6.1«, »SuSE Enterprise Linux 11SP1«, KVM sowie »Oracle Enterprise Linux 5.6« und »6«.

Der Einbau selbst gestaltete sich wie erwartet einfach, nach dem Start des Systems zeigte sich der Controller zunächst ob der fehlenden Treiber mit einem entsprechenden Hinweis im Hardware-Manager. Die neueste Software inklusive Management-Utility ließen sich einfach von der LSI-Internetseite herunterladen und installieren, nach einem erneuten Start des Rechners stand uns dann der eMLC-Speicher als Cache zur Verfügung. Die zu installierende Software sorgt nun dafür, dass die jeweils am häufigsten aus den Standardmedien angefragten Daten im PCIe-Flash-Speicher abgelegt und dadurch zum wesentlich schnelleren Zugriff bereitgestellt werden. Jede einzelne Steckkarte kann auf diese Weise bis zu 64 logische Laufwerke cachen. Wem das zu wenig oder der Speicher zu gering ist, kann bis zu acht Steckkarten in einem Rechner betreiben. Somit lässt sich eine Caching-Lösung mit bis zu 6,4 TByte für 512 logische Laufwerke in einem einzelnen Server aufbauen.

In unseren Tests zeigte die XD BLP4-400 eine durchaus beeindruckende Leistung. Während die Daten aus unserem 8-Gbit/s-FC-System durchschnittliche Lieferzeiten von 1,6 bis 2,1 ms zeigten, lag die Zugriffszeit auf den eMLC-Speicher bei 55 bis 105 µs, also um die Faktor 15 bis 38 niedriger. Im Mittel erzielte das SAN-System 1,77 ms, der eMLC-Speicher 78 µs, die PCIe-Karte war also um den Faktor 22,7 schneller. Lesend erreichte die Steckkarte bis zu 148.600 I/Os, schreibend mit maximal 155.200 I/Os sogar noch etwas mehr. Der maximale Datendurchsatz lag lesend bei 1,55 GByte pro Sekunde, schreibend bei 1,66 GByte pro Sekunde. Alle Leistungstests führten wir mit 4 KByte Blockung durch.

Fazit

Die LSI Nytro XD BLP4-400 legt durchaus beeindruckende Leistungen vor, ist sie doch die bisher schnellste bei uns getestete PCIe-Cache-Karte überhaupt. Der Einbau und die Inbetriebnahme gehen wie von LSI gewohnt schnell und problemlos vonstatten, die mitgelieferte Software hilft in übersichtlicher Form bei der Analyse und Konfiguration des Systems. Warum sich LSI allerdings auf drei Linux-Derivate, Windows und KVM beschränkt und beispielsweise VMware, Xenserver oder Microsoft VirtualPC außen vor lässt, muss der Hersteller noch erklären. Ebenso die Preispolitik, denn rund 7.500 Euro für die 400-GByte-Version scheint im Zeitalter immer weiter fallender Preise für eine MLC-Karte doch etwas happig.

Kurzinfo

Hersteller: LSI Logic GmbH
Erika-Mann-Straße 63
D-81636 München
Tel. 00 40 89/45 83 30
Fax 00 49 89/45 83 61 09
Web:
www.lsilogic.com
E-Mail:
info@lsi.com
Direkter Link zum Produkt:
Nytro XD BLP4-400
Preis: Straßenpreis
: ca. 7.500 Euro
Garantie:
3 Jahre

Technische Details
Steckplatz:
PCI Express 8x
Kapazität:
400 GByte
Max. IOPS:
bis zu 148.600 lesend, bis zu 155.200 schreibend (getestet, 4k Blockung)
Formfaktor:
Low-Profile-PCIe
Unterstützte Betriebssysteme:
Windows-Server 2003 und 2008, Redhat Enterprise Linux 5.4 bis 6.1, Suse Enterprise Linux 11SP1, KVM, Oracle Enterprise Linux 5.6 und 6

Plus
+ kompakte Bauweise
+ hohe I/O-Leistung
+ schneller Einbau und Inbetriebnahme
+ einfache Handhabung

 Minus
- hoher Preis

Anzeige