NAS-Cluster Overland Storage »SnapScale X4«
Das Snapscale fasst bis zu 36 Laufwerke in einem Netzwerkknoten – einem Node von 4U. Wie schon beim Modellbruder »SnapScale X2« gehören drei Nodes in eine Mindestkonfiguration für ein Cluster. Ein Node muss mit mindestens 12 Festplatten bestückt sein. Unterstützt werden Nearline-SAS-Medien mit zwei, drei und vier TByte. Das lässt Speicherkapazitäten von bis zu 144 TByte pro Node und bis zu 432 TByte in einem 3-Node-Cluster zu. In einem Standard-Rack lassen sich zehn Knoten zusammenführen, die dann 1,4 PByte zur Verfügung stellen. Als Skalierungsobergrenze gibt der Hersteller 512 PByte an, der Storage wird on-the-fly hinzugefügt. Dabei skaliert die Bandbreite linear, die Last wird innerhalb des Clusters immer verteilt. Als RAID-Level empfiehlt der Anbieter RAID-5 oder besser noch RAID-6 mit Hotspare-Platten.
Im Inneren des Systems arbeiten zwei Intel-Prozessoren mit sechs Kernen. Darüber hinaus stehen 64 GByte an Memory zur Verfügung. Für den Anschluss verfügt eine Node über vier 1-Gbit/s-Ethernet-Schnittstellen, zwei an der Front, zwei an der Rückseite. Wahlweise könne auch vier 10-Gbit/s-Ports oder je zwei 1- und 10-Gbit/s-Interfaces gleichzeitig zum Einsatz kommen.
Um eine Datenverfügbarkeit von 99,999 Prozent zu gewährleisten, ist das System sowohl auf Festplatten- als auch Node-Level abgesichert. Dafür gibt es eine automatische Repair-Funktion, »Rapid Rebuild«. Fällt eine Platte oder gar ein ganzes Node aus, wird dieses bzw. dessen Daten automatisch wiederhergestellt. Hinzu kommen Thin Provisioning und Replikation. Die Replikation erfolgt asynchron und kann an andere Snapscale-Cluster, aber auch an andere Server, unter anderem Snap-Server von Overland, gesendet werden. Letztlich gehören noch Snapshots und ein automatisches Failover für Hochverfügbarkeit zum Funktionsumfang.
Die Architektur des Snapscale X4 erlaubt mittels iSCSI-Protokoll den Datenzugriff auf Block- und Dateiebene. Das System nutzt außerdem dynamisches Data Balancing. Dies stellt sicher, dass Dateien auf optimale Weise auf die Speichermedien verteilt werden, wenn ein Cluster ausgeweitet wird. Das System ist für VMware und Microsoft zertifiziert. Wie auch schon im X2-System bildet das Betriebssystem »RAINcloud« die Basis für alle Funktionen. Set-up, Konfiguration und Verwaltung erfolgen über ein web-basiertes und intuitiv handhabbares GUI.
Fazit
Mit dem zweiten Modell seiner hochskalierbaren Snapscale-Lösung will Overland nun auch den Enterprise-Bereich, der Datensicherungen für unstrukturierte Daten benötigt, für sich erobern. Funktionen, Skalierbarkeit und Kapazitäten können sich dabei durchaus mit den Enterprise-Angeboten EMC Isilon, HP oder Compellent vergleichen.Bei der Preisstrategie ist der Hersteller erfreulicherweise beim guten Preis-Leistungsverhältnis geblieben, das schon vom X2 bekannt ist. Für 72 TByte liegt der Preis bei 48.597 US-Dollar, inklusive Installation und Support. Allerdings ist die Garantieleistung mit nur einem Jahr Laufzeit noch etwas schwach auf der Brust. Hier hat der Hersteller nicht hinzu gelernt. Das Enterprise-Segment oder auch der gehobene Mittelstand erwartet bei diesen Produkten ein wenig mehr.
Hersteller: Overland Storage GmbH
Wilhelm-Wagenfeld-Str. 28
80807 München
Tel. +49 (0)89/329 89 08 00
Fax. +49 (0)89/329 89 08 99
E-Mail: europe@overlandstorage.com
Web: Overland Storage
Direkter Link zum Produkt: Snapscale X4
Preis: ab 48.597 US-Dollar (72 TByte),
Garantie: 1 Jahr
Technische Details
Basiseinheit: 3 Nodes je 36 Festplatteneinschüben
Formfaktor: 4 U pro Node
Unterstützte Festplatten: 2- und 3-TByte-NL-SAS
Kapazität pro Node (min/max): 24/144 TByte
Kapazität pro 3-Node-Cluster (min/max): 72/432 TByte
Skalierbarkeit (max): 512 PByte
Netzwerkanschluss: 4x 1-Gbit/s-Ethernet pro Node (alternativ 4x 10-Gbit/s oder je 2x 1- und 10-Gbit/s)
Prozessor: Dual Intel SixCore
Unterstützte Protokolle: SMB, CIFS, NFS
Funktionen: Thin Provisioning, Remote Replikation (optional), Snapshots, automatische Datenwiederherstellung bei Platten- oder Node-Ausfall, Flexible Volumen, automatisches Failover, unterbrechungsfreie Speichererweiterung, Verwaltung aller Nodes unter einem Namespace
Plus
+ hohe Skalierbarkeit im Cluster
+ Replikation und Snapshots
+ gutes Preis-Leistungsverhältnis
Minus
- durchschnittliche Garantie