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Netapp »E5400«

NetApp »E5400«
NetApp »E5400«
Nach der Übernahme der Speichersparte »Engenio« von LSI ist nun das »E5600« das erste Array dieser Baureihe unter NetApp-Regie. Es stattet die bekannte Engenio-Architektur mit neuen Laufwerksoptionen, Single- und Multicell-SSDs sowie optionalen Inifiniband-Schnittstellen aus. IT-Abteilungen haben die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Gehäusegrößen, die alle über jeweils zwei Dual-Active-Controller und acht 8-Gbit/s-FC-Schnittstellen verfügen. Je nach Anzahl der Laufwerke bringt jedes Array zwischen zwölf und 48 GByte Cache mit. Als Option stehen im Frontend acht zusätzliche 8-Gbit/s-FC-Schnittstellen oder aber vier Infiniband-Ports mit jeweils 40 Gbit/s zur Auswahl.

Das Modell »E5600-12« verfügt über ein Gehäuse mit zwei Höheneinheiten und zwölf Laufwerkseinschüben im 3,5-Zoll-Formfaktor. Zusätzlich läßt sich das Array mit den Plattengehäusen »DE1600« für jeweils zwölf 3,5-Zoll- oder »DE5600« für jeweils 24 2,5-Zoll-Drives auf maximal 192 Laufwerke erweitern. Die maximale Bruttokapazität beträgt 576 TByte. Das Modell »E5600-24« befindet sich in einem Gehäuse mit 24 2,5-Zoll-Drives, ebenfalls auf zwei Höheneinheiten und lässt sich auch mit den DE1600- und DE5600-Rahmen auf maximal 384 Platten ausbauen. Die maximale Bruttokapazität beträgt 384 TByte. Das größte Modell »E5600-60« sitzt zusammen mit 60 2,5-Zoll-Einschüben in einem 4U-Gehäuse und kann nur über den DE6600-Rahmen mit jeweils 60 2,5-Zoll-Disks auf bis zu 380 Platten erweitert werden. Die höchstmögliche Bruttokapazität beträgt 1.140 TByte.

Als Laufwerksoptionen stehen im 2,5-Zoll-Format SSDs mit 100, 200 und 400 GByte als SLC- und mit 200 und 800 GByte als MLC-Speicher zur Auswahl. Hinzu kommen SAS-Platten mit 146 und 300 GByte und 15.000 U/min bzw. mit 300, 450, 600 und 900 GByte und 10.000 U/min. Ebenso als 2,5-Zöller stehen Nearline-SAS-Laufwerke mit 500 GByte und einem TByte in der Preisliste. Im 3,5-Zoll-Format gibt es SLC-SSDs mit 150 oder 300 GByte, SAS mit 15.000 U/min und 300, 450 sowie 600 GByte und schließlich Nearline-SAS mit einem, zwei oder drei TByte zur Verfügung. Als Schutzklassen stehen wie gewohnt RAID 0, 1, 3, 5, 6 und 10 zur Auswahl.

Die angelegten logischen Laufwerke lassen sich genauso im laufenden Betrieb erweitern wie die Gesamtkapazität durch Hinzufügen einzelner Laufwerke oder ganzer Plattengehäuse. Der Anwender kann bei Bedarf die Schutzklassen der Harddisks online ändern, um beispielsweise die Speicherkapazität zu erhöhen oder dem Schutzbedarf wichtiger Daten Rechnung zu tragen. Wie in dieser Geräteklasse üblich, lässt sich auch der Microcode ohne Unterbrechung aufrüsten. Die Gesamtverfügbarkeit des Systems gibt der Hersteller mit 99,999 Prozent an.

Als optionale Software kann der IT-Verwalter sich zusätzlich Snapshots, physikalische Repliken, Remote-Mirroring und die Möglichkeit zur Einrichtung logischer Speicherpartitionen installieren. Als anzuschließende Betriebssysteme hat Netapp »Windows Server«, »Linux«, »VMware«, »Solaris« und »HP-UX« freigegeben.

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Fazit

Nun hat Netapp also die erste LSI-Baureihe unter eigener Ägide auf den Weg gebracht. Neben allen Vorzügen, die diese Arrays bisher schon hatten – Stabilität und vor allem Performance – fällt auf, was schon zu befürchten war: Bis auf die Aufkleber auf den Gehäusen besteht keine einzige Integration oder Beziehung zu allen anderen Netapp-Baureihen. Die E-Reihe hat ein eigenes Betriebssystem, das bekannte »SANtricity«, welches keine Überschneidungen mit »OnTAP« hat und auch keine gemeinsamen Schnittstellen bietet. Netapp wird noch ein ganzes Stück Arbeit leisten müssen, bis die LSI-Technologie in ihrem Lager angekommen ist. Schon zumal die E-Baureihe nicht über Ethernet-Schnittstellen und damit nicht über den Zugang zu Netapps größtem Markt verfügt. Allerdings soll das System ganz klar einen Bereich abdecken, der Neuland für den Hersteller ist, das HPC-Umfeld. Da wurde es mit dem »Lustre«-Filesystem validiert.

Darüber hinaus zeigt sich beim E5400, dass manche Aufkäufe nicht immer rund laufen. Denn durch die Übergangsphase bei Netapp und Engenio scheint derzeit unklar, welche OEM-Partner das Produkt vertreiben und vor allem zu welchen Preisen. Die Redaktion hat sich im Vorfeld bemüht, diese Informationen zu erhalten, beim Hersteller, bei den Pressestellen und auch bei den OEM-Nehmern selbst. Überall herrscht Unwissen und Unklarheit. Wäre ich in den letzten Wochen wissbegieriger Kunde für das E5400 gewesen, so wäre mir bis heute Interesse und Kauflaune vergangen. Da muss Netapp noch enorm nacharbeiten. Aus diesem Grund erscheint diese Review ausnahmsweise ohne Preis, aber mit einer dicken Rüge ob der verwirrenden Vertriebsstrategie.

Kurzinfo

Hersteller: Network Appliance

Bretonischer Ring 6

D-85630 Grasbrunn

Tel. 00 49 89/900 594 0

Fax 00 49 89/900 594 99

Web: www.netapp.com

E-Mail: info@netapp.com

Direkter Link zum Produkt: Netapp E5400

Preis: k.A.

Garantie: 3 Jahre

 

Technische Details

Speicherkapazität (max.): 576 TByte (E5400-12), 345 TByte (E5400-24), 1.140 TByte (E5400-60)

Anzahl Festplatten (max): 192 (E5400-12), 384 (E5400-24), 380 (E5400-60)

Unterstützte Festplatten (SAS): 2,5 Zoll SSD SLC 100/200/400 GByte, SSD MLC 200/800 GByte, 15.000 U/min 146/300 GByte, 10.000 U/min 300/450/600/900 GByte, NL 500 GByte/1 TByte, 3,5 Zoll SSD SLC 150/300 GByte, 15.000 U/min 300/450/600 GByte, NL 500 GByte/1/2/3 TByte

Controller: 2

Cache: 12 bis 48 GByte pro Controller

Host-Channel: 8x FC 8 Gbit/s, optional zusätzlich entweder 8x FC 8 Gbit/s oder 4x Infiniband 40 Gbit/s

RAID-Level: 0, 1, 3, 5, 6, 10

Redundante Komponenten: Netzteile, Lüfter, Stromversorgung, Controller

Hotswapfähige Komponenten: Laufwerke, Netzteile, Lüfter, Stromversorgung

Plus

+ große Auswahl an 2,5- und 3,5-Zoll-Festplatten

+ Single- und Multicell-SSDs

+ Infiniband

+ Lustre-fähig für HPC-Umgebungen

Minus

- keine Unterstützung von Ethernet- bzw. iSCSI-Netzen

- keine Integration ins übrige Netapp-Portfolio

- derzeit undurchsichtige Vertriebsstrategie und Preispolitik



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