Netgear »ReadyNAS Ultra 4«

Die »ReadyNAS Ultra«-Serie von Netgear besteht aus zwei Modellen und soll als hochkapazitärer Netzwerkspeicher im heimischen Umfeld zum Einsatz kommen. Das »ReadyNAS Ultra 4« verfügt über vier, das »ReadyNAS Ultra 6« über sechs Festplatteneinschübe. Mit 2-TByte-SATA-Laufwerken ausgerüstet, lässt sich eine Speicherkapazitäten von acht bzw. zwölf TByte in der heimischen Multimediaumgebung erreichen. Der Hersteller liefert die Netzwerkspeicher entweder ohne oder mit der Hälfte der möglichen Drives aus. Für eine Kapazitätserweiterung muss der Anwender selbst sorgen bzw. kann die Ausstattung seinem jeweiligen Bedarf anpassen. Die Erweiterung kann aber unkompliziert erfolgen, da hier die X-RAID2-Technologie für ebendiesen Zweck integriert wurde. Zwei 1-Gbit/s-Ethernet-Ports ermöglichen die Verbindung zum Netzwerk, drei USB-2.0-Schnittstellen erlauben zudem den Anschluss an weiteren externen Geräten.

Die Systeme basieren auf einer x86-Plattform mit einem 1,66 GHz Intel »Atom« Single-Core-Prozessor in Version 4 bzw. einer 1,66 GHz Intel Atom Dual-Core-Core in Modell 6. Mit einem angegebenen Datendurchsatz von über 80 Mbit/s bzw. über 90 Mbit/s bieten sie etwa den doppelten Datendurchsatz im Vergleich zu aktuellen Readynas-Systemen. Durch die Unterstützung von Protokollen, wie unter anderem CIFS oder NFS, eignet sich das Gerät sowohl für NAS- als auch für iSCSI-SAN-Applikationen. Im Hauptspeicher steckt jeweils einem GByte, entweder als »DDR2 SODIMM« im 4-Modell, oder als »DDR2 DIMM« im großen Bruder. Eine Spin-Down-Funktion für die Festplatten schont zudem Gerät und Stromrechnung.

Besonders interessant soll das Heim-NAS durch die Funktion des Media-Shifting werden. Die Media-Shifting-Funktion kommt aus dem Hause Skifta, dem Anschein nach eine Software-Entwicklungsfirma in den USA. Diese nutzen einfach die Standards UPnP und DLNA für Ihre Idee, da sie von fast jeder Soft- und Hardware unterstützt werden. Anwender können so ihre Medien zentral auf dem Netzwerkspeicher ablegen und über jedes DLNA/UPnP-zertifizierte Gerät auf diese zugreifen, unabhängig vom physischen Speicherort. Ebenso integrierte der Anbieter ein Transcoding. Diese »Orb Integration« passt gestreamte Video-Inhalte automatisch an mobile Geräte oder Browser an. Auch eine Kompatibilität zu »TiVo«, einem digitalen Netzwerk-/Internet-Video-Recorder, bieten die beiden Systeme.

Eine automatische Datensicherung von bis zu drei Computern ermöglicht die Software Memeo »Premium Backup«. Darüber hinaus lassen sich durch »ReadyNAS Vault« Backups auf externe Standorte umsetzen und mit »Rsync« Dateien zwischen zwei Readynas-Lösungen auch replizieren und synchronisieren. Wie bei anderen Readynas-Geräten werden auch hier die Spielekonsolen Sony »PlayStation 3«, Nintendo »Wii« sowie Microsoft »Xbox« und »Xbox 360« angesteuert. Bei den Musik-Playern sind es »Sonos« und »Squeezebox« oder auch der Apple »iTunes«-Server.

Fazit

Netgear hat sich viel einfallen lassen, um das Heim-NAS wirklich rund zu machen. Externer und gesicherter Zugriff, Media-Shifting und hohe Kapazitäten sind sicher für jeden technisch versierten Multimedia-Fan interessant. Der Preis von 799 Euro für die 4-Platten-Version, ohne Drives, lässt sich aufgrund der vielen nützlichen Funktionen durchaus als gerechtfertigt bezeichnen. Einsteiger in das Metier könnte es auf den ersten Blick allerdings abschrecken. Der große Modellbruder fängt bei 1.199 Euro an, was sicher noch eher zögern lässt, da Anwender auch hier zusätzlich in Laufwerke investieren müssen. Gerade die umfassende Unterstützung an Spielekonsolen und Mediaplayern lässt das Gerät aus dem Pulk anderer Heim-NAS-Produkte hervorstechen. Vergleichbar wäre hier noch das »StorCenter x2« von Iomega (siehe Review), das zwar günstiger ist, aber nicht an die Funktionalität und Kapazität des Netgear-Systems heranreicht. Die Garantielaufzeit beträgt drei Jahre.