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OCZ »Deneva R-Serie eMLC« Hands-on-Test

OCZ »Deneva R-Serie eMLC«
OCZ »Deneva R-Serie eMLC«
OCZ lässt seinen Kunden bei der »Deneva«-Baureihe eine ungewöhnlich große Anzahl an Auswahlmöglichkeiten, was die Art des Speichers und dessen Kapazität angeht. In der »C-Series«, wohl eher vorgesehen für den Endverbraucher-Markt, stehen MLCs mit 120, 240 oder 480 GByte und SLCs mit 60, 120 oder 240 GByte im Angebot. Die »R-Series«, die gehobene Ansprüche in Rechenzentren befriedigen soll, kommt auf MLC und auf den dieser Baureihe vorbehaltenen eMLC mit 100, 200 oder 400 GByte sowie auf SLC mit 50, 100 oder 200 GByte Speicherplatz.

Deneva 2 mit 200 GByte im Hands-on-Test

Die Redaktion von speicherguide.de konnte im Labor eine »Deneva R« mit eMLC und 200 GByte Kapazität testen. Vor dem Einbau fällt auf, dass OCZ offensichtlich den Umweltgedanken nicht nur durch die stromsparenden Eigenschaften von SSDs verfolgt, sondern bei der Umverpackung gänzlich auf Kunststoff und andere naturfremde Materialien verzichtet. Das Laufwerk kommt in einem einfachen Pappkarton, der im Papiermüll entsorgt werden kann. Allerdings wird es - natürlich - durch Schaumstoff in der Packung arretiert und durch einen antistatischen Beutel geschützt.

Der Einbau gestaltet sich wie bei jedem anderen 2,5-Zoll-Laufwerk auch ohne Aufwand und schnell. Bereits nach wenigen Minuten können die Tests am 6-Gbit/s-SATA-Controller beginnen. Der Hersteller gibt die Lesebandbreite mit 550 MByte/s und die Schreibbandbreite mit 500 MByte/s an. Sowohl unsere »Windows«- als auch die »Linux«-Plattform bestätigt diese Werte, gelesen werden zwischen 477 und 557 MByte/s, während sich zwischen 439 und 518 MByte/s schreiben lassen. Die mit 55.000 angegebenen 4k-Schreib-I/Os kann das Testsystem mit einem Ergebnis zwischen 48.700 und 61.200 bestätigen. Allerdings scheint OCZ mit den 80.000 4k-Schreib-I/Os doch etwas übertrieben zu haben, kommt unser System doch über Werte zwischeh 57.200 und 71.500 nicht hinaus. Insgesamt zählt die Deneva R mit diesen Ergebnissen allerdings zum schnellsten, was wir bisher hier an MLC-Medien testen konnten.

eMLC bringt mehr Zuverlässigkeit

Der Begriff eMLC steht für eine besondere Art der Multi-Level-Cell-SSD und diese NAND-Speicherart dient im Enterprise-Segment als Kompromiss zwischen kostengünstigen MLC-SSDs und teuren, leistungsstarken SLC Solid State Drives. Sie wurde für Enterprise-Anwendungen konzipiert und unterscheidet sich von den Consumer-SSDs mit MLC-Technologie, indem sie mehr Schreibzyklen abarbeiten kann. Fast so wichtig wie die reine Leistung ist für Nutzer der eMLC-Technologie die durch unterschiedliche Maßnahmen verlängerte Lebensdauer und Zuverlässigkeit des Laufwerkes. Eine herkömmliche MLC-SSD hat eine Lebensdauer von etwa 3.000 bis 10.000 Schreibzyklen, eMLC-SSDs können 20.000 bis 30.000 Schreibprozesse verarbeiten und halten so dreimal länger als Consumer-Medien. Dabei arbeitet eMLC mit nur 2 Bits, während normale MLC-Drives mit 3 oder 4 Bits operieren. Je weniger Bits prozessiert werden, desto mehr Schreibzyklen schafft die SSD. Zwar reicht dies noch nicht an die 100.000 Zyklen in SLC-Medien heran, jedoch stellen eMLCs damit einen sehr guten Kompromiß zwischen Preis, Leistung und Haltbarkeit dar. Daher eignet sich auch die Deneva R-Serie eMLC für Server oder Hochleistungsrechner.

Neben einem Schutz gegen Überspannungen und Stromausfälle (DataWrite Assurance Technology) ist die SSD in der Lage, Daten aus bis zu einem vollständig ausgefallenen NAND-Block pro Controller wiederherzustellen. ECC ermöglicht es, bis zu 55 aus 512 bit zu korrigieren, die Rate der nicht mehr zu korrigierenden Bit-Fehler (Read Unrecoverable Bit Error Rate, UBER) beträgt 10-17.

Die Leistungsoptimierung über TRIM und die Unterstützung der SMART-Technologie muß man eigentlich nicht mehr erwähnen, da sie heute zur Standardausrüstung aller SSDs gehört, genau wie die Verschlüsselung der gespeicherten Daten mit einem 128-bit-AES-Schlüssel. Im Vergleich zu ihren »einfachen« MLC-Pendants sind die eMLC-Modelle darüber hinaus in der Lage, bis zur dreifachen Anzahl an Schreibzyklen pro Zelle abzuarbeiten, bis diese unbrauchbar wird.

Fazit: Prädestiniert für Multi-Tiering-Systeme

Wie im Test erwähnt, ist die Deneva R mit eMLC-Medium eine der schnellsten SSDs, die wir hier bisher im Labor hatten, bei weitem jedoch die schnellste MLC-Platte überhaupt. Sie ist zwar deutlich teurer als ihre MLC-Schwestern, hält jedoch rund dreimal länger und stößt dabei in Bereiche vor, die bisher nur wesentlich höherpreisigen SLCs vorbehalten waren.

Damit ist die Deneva R mit eMLC prädestiniert für den Einsatz in Systemen, die Multi-Tiering bereits zwischen SSDs und nicht mehr nur zwischen Festplatten und Flash-Laufwerken nutzen. Die Garantielaufzeit beträgt drei Jahre, der Preis von fast 300 Euro für 200 GByte mag bei der Lebensdauer gerechtfertigt sein, dürfte jedoch einige vom Kauf zunächst abschrecken.

Kurzinfo

Hersteller: OCZ Technology
Coenecoop 89B
2741 PH Waddinxveen
Netherlands (EMEA)
Tel. +31(0) 1 82-62 40 20
Fax +31(0) 1 82-63 00 30
Web:
www.ocztechnology.com/
Direkter Link zum Produkt:
Deneva 2 R-Serie
Preis:
ca. 280 Euro (200 GByte)
Garantie:
3 Jahre

Technische Details
Speicherkapazität:
100, 200 oder 400 GByte
Speichertyp:
Synchronous-Mode Enterprise Multi-Level Cell (eMLC)
Schnittstelle:
SAS 6 Gbit/s dual-port (Full Duplex, Aktiv/Aktiv)
Formfaktor:
2,5 Zoll
Größe:
100 x 69,85 x 9,2 mm
Gewicht:
83 g
Stromverbrauch:
1,3 VA im Leerlauf, 2,85 VA im Betrieb
Performance (lesen/schreiben):
550/500 MByte/s (Herstellerangabe), 557/518 MByte/s (getestet)
I/O-Leistung (lesen/schreiben):
55.000/80.000 IOPS (Herstellerangabe), 61.200/71.500 IOPS (getestet)
Systemunterstützung:
Windows XP 32/64-Bit, Windows Vista 32/64-Bit, Windows 7 32/64-Bit, Linux, Mac OS X

Plus
+ eMLC-Speicher mit 3mal mehr Schreibzyklen pro Zelle als MLC
+ sehr gute Leistung

Minus
- hoher Preis

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