Nach Arbeitsspeicher und USB-Sticks wagt sich OCZ Technology in ein weiteres Speicher-Marktsegment: Mit dem »2.5" Solid State Drive OCZSSD64GB« stellt der kalifornische Hersteller eine Notebook-Disk auf Basis von Flash-Bausteinen mit einer Kapazität von 64 GByte vor. Mit Marktpreisen von knapp unter 1.000 Euro ist die Solid-State-Disk (SSD) zwar rund 100 Euro günstiger als das Konkurrenz-Modell von Hama, jedoch satte 150 Euro teurer als die 64-GByte-SSD von Pionier und Samsung. Bei diesen Preisen wird klar: Zwar kündigen erste Hersteller, jüngst Bitmicro, SSDs mit 832 GByte im Notebook-Format an, doch wird diese für die Masse kaum erschwinglich sein.


Trotz der hohen Preise gehört Flash-Speicher sicherlich die Zukunft, wartet die Technik doch mit einigen Vorteilen auf: Keine mechanischen Teile, die auf Erschütterungen empfindlich reagieren, keine Headcrashs, geringerer Stromverbrauch und absolute Laufruhe. Darüber hinaus sind aktuelle SSDs, zu denen auch OCZs Modell gehört, schneller geworden: Mit 58 MByte/s liest und mit 35 MByte/s schreibt die OCZSSD64GB Daten. Steckt sie in einem externen USB-Festplatten-Gehäuse, entpuppt sich wie so oft die Schnittstelle als Flaschenhals: 29 MByte/s ermittelt in einem Hands-on-Test das Testprogramm Sisoft »Sandra« als Lese- und knapp 20 MByte/s als Schreibgeschwindigkeit. Diese Werte sind vergleichbar mit herkömmlichen externen 2,5-Zoll-Festplatten. Auch beim Gewicht punktet die SSD: Mit 77 Gramm bringt die OCZSSD64GB weniger als die Hälfte eines herkömmlichen Notebook-Laufwerks auf die Waage.

OCZ »2.5" Solid State Drive OCZSSD64GB«

Hinsichtlich der Lebensdauer wird den Flash-Speicher-Modellen nachgesagt, dass sie die der herkömmlichen Festplatten noch nicht erreichen würden. Grund für die Annahme ist, dass nach einer bestimmten Anzahl von Schreibzugriffen der jeweilige Sektor unzuverlässig arbeitet. Durch intelligentes Management wird jedoch versucht, die Zugriffe möglichst gerecht zu verteilen, damit der Flashspeicher gleichmäßig belastet wird und so länger durchhält. Als Kriterium für die mögliche Nutzungsdauer dient die so genannte »Meantime between failures« (MTBF). Die Angabe für die OCZSSD64GB lautet zwei Millionen Stunden. Zum Vergleich: Die durchschnittliche MTBF von Enterprise-Festplatten wird derzeit mit durchschnittlich 1,4 Millionen angeführt. Stimmt die OCZ-Angabe, ist die Lebensdauer zumindest kein Argument mehr gegen eine SSD.

Fazit
Die OCZSSD64GB ist ein idealer Begleiter für Anwender, die wenig zärtlich mit Komponenten umgehen: Als externe Festplatte im entsprechenden Gehäuse ist die SSD ein robuster Begleiter für Mobilarbeiter. Für manche mag auch der Austausch der bisherigen Festplatte gegen eine SSD sinnvoll sein, beispielsweise um höhere Schreib- und Leseraten zu nutzen oder um den Geräuschpegel des Notebooks zu senken. Ob einem das jedoch 1.000 Euro wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Unser Tipp für alle, die mit einem SSD liebäugeln: Warten, bis die Preise für die attraktiven Modelle mit Kapazitäten ab 64 GByte sinken – und das werden sie sicherlich in den nächsten Monaten.