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OCZ Technology »Talos 2 C« – Hands-on-Test

OCZ Technology »Talos 2 C«
OCZ Technology »Talos 2 C«
SSDs speichern immer mehr Daten und werden immer zuverlässiger und erfreulicherweise auch preiswerter. Genau in diesem Trend liegt der auf nicht rotierende Medien spezialisierte Hersteller OCZ Technology mit seiner »Talos-2 C«-Serie, die vor allem für den Server-Bereich konzipiert ist. Das knapp eineinhalb Zentimeter dicke Laufwerksgehäuse birgt Multi-Level-Cell-Speicher (MLC) mit 240, 480 oder 960 GByte nutzbarem Speicher. Als eine von mehreren Maßnahmen zur Verlängerung der Lebensdauer wird ein Teil des tatsächlich vorhandenen Speichers als »Reserve« vorgehalten, für den Fall, dass Zellen im laufenden Betrieb nicht mehr zuverlässig arbeiten sollten. Im kleinsten Modell sind dies 16 GByte, im mittleren 32 GByte und im größten 64 GByte.

OCZ Talos 2 im Hands-on-Test

Für einen Hands-on-Test steht uns ein 480-GByte-Modell zur Verfügung. Wir betreiben die Talos 2 in einem Fujitsu »TX200 S7« mit zwei »Xeon«-Prozessoren mit 3,2 GHz, 32 GByte Hauptspeicher, einem LSI »MegaRAID« SAS-Controller mit 6 Gbit/s und »Windows 2008 R2« als Betriebssystem.

Der Hersteller gibt den Lesedurchsatz mit bis zu 550 MByte/s an, den Schreibdurchsatz immerhin noch mit bis zu 375 MByte/s. In unserem Testaufbau übertrifft das 480-GByte-Laufwerk diese Werte in manchen Bereichen sogar ein wenig.

Für das sequentielle Lesen erreicht sie hier 525 bis 571 MByte/s, für das Schreiben 291 bis 388 MByte/s. Im Random-Zugriff mit kleinen Blöcken (4 KByte) ergaben sich immerhin lesend noch maximal 183 MByte/s und schreibend 122 MByte/s. Mit acht KByte großen Blöcken liegen die Werte sogar bei 241 MByte/s lesend und 202 MByte/s schreibend.

Während OCZ lesend 70.000 I/Os pro Sekunde angibt, kommt sie hier im Labor auf Werte zwischen 68.200 und 71.750 I/Os. Schreibend steht die Angabe von 42.000 bis 54.000 I/Os pro Sekunde vom Hersteller unseren Testergebnissen von 38.250 bis 52.700 I/Os pro Sekunde gegenüber. Diese Bestwerte wurden jeweils mit einer Blockung von vier KByte erreicht. Mit 8-KByte-Blöcken stehen 28.400-29.600 I/Os pro Sekunde lesend und 22.550-24.200 I/Os schreibend im Testergebnis.

Die Leistungsaufnahme ist ebenfalls sehr genau von OCZ gemessen worden, weicht sie doch mit gemessenen 5,3 VA im Leerlauf und 7,7 VA im aktiven Zustand nicht mehr als wenige Prozent von den Angaben im Prospekt (5,1 bzw. 7,4 VA) ab. Beeindruckend hat uns, dass die Talos 2 sich im Gegensatz zu den bisher hier getesteten SSD-Laufwerken lediglich auf 38 bis 41 Grad Celsius erwärmt, was kaum mehr als der durchschnittlichen Innentemperatur des Server-Gehäuses entspricht.

Zusätzlich zu den Standardfunktionen bringt die Talos 2 C eine interne 128-Bit-Verschlüsselung* auf AES-Basis, die Möglichkeit zur Korrektur von bis zu 55 Bit in jedem 512-Byte-Sektor und die fast schon selbstverständlichen Monitoring-Funktionen (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology, SMART) mit. Durch weiterführende Maßnahmen wie Data Fail Recovery, einem intelligenten Block-Management inklusive LRU-Nutzung erhöht OCZ die Lebensdauer des Datenträgers auf das bis zu Fünffache im Vergleich zu herkömmlichen SSD-Laufwerken.

Mit einer dreijährigen Standardgarantie kostet die 480-GByte-Version knapp 1.200 Euro. Die 960-GByte-Ausführung beläuft sich auf rund 2.200 Euro und die 240-GByte-Variante immerhin noch stolze 770 Euro. OCZ unterstützt Unternehmen beispielsweise auch bei der Evaluierung mit einem Systemingenieur.

Fazit

OCZ setzt mit seiner Talos 2 C-Serie für MLC-SSDs neue Hausnummern. Die TByte-Grenze ist fast erreicht, die Leistungszahlen sowohl für Durchsatz als auch für I/Os sind beeindruckend. Gleichzeitig sind der Energieverbrauch und die Wärmeabgabe befriedigend gering. Eine dreijährige Garantie geben auch nicht alle Hersteller von SSDs auf ihre Erzeugnisse.

Die Preise von bis zu 2.200 Euro für die 960-GByte-Variante bewegen sich auf Highend-Niveau und sind damit entsprechend hoch. Mit einer beeindruckenden Bauhöhe von 14,5 mm passt sie nicht in jeden Einschub. Die OCZ Talos 2 rechnet sich vor allem für Unternehmen, die bisherige Platten mit 15.000 U/min durch energie- und klimasparende Lösungen ersetzen möchten. Da das Laufwerk kaum Wärme produziert, sinkt die benötigte Kühlleistung, was sich positiv auf die Gesamtkosten auswirkt. Je nach Größe des Rechenzentrums lässt sich über die Laufzeit der SSD eine Ersparnis im fünf- bis sechsstelligen Bereich erzielen.

* Für Verwirrung sorgten zwei unterschiedliche Datenblattversion. Ursprünglich war die Talos mit einer Verschlüsselung von 128 und 256 Bit AES ausgewiesen. Die 256 Bit sind allerdings noch Zukunftsmusik, so dass aktuell nur 128 Bit AES unterstützt werden.

Kurzinfo

Hersteller: OCZ Technology
Coenecoop 89B
2741 PH Waddinxveen
Netherlands (EMEA)
Tel. +31(0) 1 82-62 40 20
Fax +31(0) 1 82-63 00 30
Web:
www.ocztechnology.com/
Direkter Link zum Produkt:
Talos 2 C-Serie
Preis:
ca. 770 Euro (240 GByte),
ca. 1.200 Euro (480 GByte),
ca. 2.200 Euro (960 GByte)
Garantie:
3 Jahre

Technische Details
Speicherkapazität:
240 GByte, 480 GByte, 960 GByte
Schnittstelle:
SAS 6 Gbit/s dual-port (Full Duplex, Aktiv/Aktiv)
Energieversorgung:
LP-4
Formfaktor:
2,5 Zoll, volle Bauhöhe
Größe:
100 x 69,85 x 14,5 mm
Gewicht:
135-155 g, je nach Kapazität
Stromverbrauch:
5,1 VA im Leerlauf / 7,4 VA im aktiven Betrieb (Herstellerangabe), 5,3 VA / 7,7 VA (getestet)
Performance:
Lesend 550 MByte/s/ schreibend 375 MByte pro Sekunde (Herstellerangabe), 571 / 388 MByte pro Sekunde (getestet)
I/O-Leistung: 70.000 lesend / 42.000-54.000 schreibend (Herstellerangabe), 68.200-71.750 lesend / 38.250-52.700 schreibend (getestet)
Systemunterstützung: Windows XP 32/64-Bit, Windows Vista 32/64-Bit, Windows 7 32/64-Bit, Windows Server 2008 R2, Linux

Plus
+ MLC-Speicher mit zusätzlicher Kapazität zur Laufzeitverlängerung
+ 3 Jahre Garantie
+ gute Leistung
+ geringer Stromverbrauch
+ interne Verschlüsselung

Minus
- volle Bauhöhe (14,5 mm)
- hoher Preis

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