Die Bandbibliothek »Neo 200s« von Overland Storage ist für das Einstiegssegment konzipiert und wird in zwei Konfigurationsvarianten angeboten. So kann der IT-Verantwortliche zwischen einem Gerät mit zwölf oder 24 Slots für die Cartridges und entsprechend ein oder zwei Magazinen wählen. Beide Modelle können ein oder zwei halbhohe LTO-Bandlaufwerke aufnehmen. Benötigt ein Unternehmen unbedingt LTO-Technik mit FC-Anschluss, so kann er das 24-Slot-Modell wählen, in das sich ein LTO-4-FC-Drive integrieren lässt. Ansonsten stehen LTO-3- und LTO-4-Laufwerke in halber Bauhöhe zur Auswahl.

Mit LTO-3-Technologie und in voller Bestückung bieten die beiden Neos unkomprimiert 4,8 bzw. 9,6 TByte Speicherkapazität. Kommt LTO-4 zum Einsatz, so kann der Anwender 9,6 bzw. 19,2 TByte native nutzen. Eine Partitionierung des Speichers ist nur beim 24-Slot-Modell möglich. Dadurch lässt sich die Bandbibliothek mit mehreren Anwendungen gleichzeitig nutzen. Damit der Administrator einzelne Bänder unkompliziert wechseln oder entfernen kann, steht ihm ein so genannter Mailslot zur Verfügung. Für die Integration ins jeweilige Netzwerk verfügen die Geräte über drei Anschlussmöglichkeiten. Das Neo 200s kann über U320-LVD-SCSI-, 3-Gbit/s-SAS- oder 4-Gbit/s-FC-Interface angebunden werden.

Die Datentransferrate beträgt laut Hersteller bei beiden Modellen 432 GByte/h mit LTO-3 und 600 GByte/h mit LTO-4 im unkomprimierten Modus. Damit die Bänder schnell zu erkennen sind, ist die Neo-200s-Serie mit einem Barcode-Leser ausgestattet. Dadurch sollen die manuellen Prozesse minimiert werden. Darüber hinaus verkürzt er die Zeit für die Einrichtung des Band-Index. Die Bandmagazine, die zwölf Tapes fassen, sorgen dafür, dass der Anwender während der Datensicherung nicht einzelne Bänder einlegen muss.

Für die Verwaltung greift der IT-Verantwortliche auf eine webbasierte Oberfläche zurück, über die sich die Konfiguration der automatischen Datensicherung und Archivierung einrichten lässt. Ebenso erlaubt es das Management von einem beliebigen Rechner, statt an der Library direkt etwas einrichten zu müssen. Verschlüsselungs-Key-Management wird ab Anfang 2010 erhältlich sein. Im Bereich der Backup-Software arbeitet das Modell mit allen gängigen Software-Versionen.

Das Neo 200s ist nur zwei Höheneinheiten groß und wird vom Anbieter »rack-ready« für die Installation in einem Standard-19-Zoll-Rack ausgeliefert. Die MTBF (Mean-Time-Between-Failures) der Robotik wird mit zwei Millionen angegeben. Anwender, die Skalierbarkeit und redundante Netzteile wünschen, müssen auf das nächst höhere Modell – Neo 400s – ausweichen.

Fazit

Robust, auf den ersten Blick unkompliziert zu integrieren und konfigurieren und zudem günstig – so präsentiert Overland sein Modell Neo 200s. Es bietet ausreichend hohe Speicherkapazitäten und nimmt im Rack nur zwei Höheneinheiten ein. Erfreulich sind die unterschiedlichen Anbindungsoptionen. Im Einstiegsbereich ist diese Auswahl keine Selbstverständlichkeit.

Der IT-Verantwortliche findet in dem Neo-200s-Modell eine Standard-Bandbibliothek mit allen dazu gehörenden Eigenschaften. Weil die Tape-Library nur das kleine Unternehmenssegment anspricht, verzichtet der Anbieter hier auf Skalierbarkeit und redundante Netzteile. Auch die Garantielaufzeit könnte länger bemessen sein: Ein Jahr sind unterdurchschnittlich. Vermutlich ist anders der günstige Preis nicht realisierbar. Eine 200s mit LTO-3 und SAS-Anschluss ist ab 2.399 Euro erhältlich.