Die diskbasierte Appliance »REO 1500« von Overland Storage wurde für die Ansprüche kleinerer und mittlerer Firmen oder Niederlassungen konzipiert. Speziell bei Backup- und Recovery-Prozessen soll sie zum Einsatz kommen. Das Gerät fasst vier hotswapfähige SATA-II-Festplatten, entweder mit 250, 500 und 750 GByte oder einem TByte. Somit ergeben sich in einer RAID-5-Konfiguration nutzbare Gesamtspeicherkapazitäten von 750 GByte sowie 1,5, 2,25 oder drei TByte. Für den Anschluss ans Netzwerk steht ein 1-Gbit/s-Port zur Verfügung, der ebenso die iSCSI-Funktionalität gewährleistet.


Der IT-Verantwortliche kann das System je nach Umgebungsanforderungen als virtuelle Bandbibliothek, Stand-alone-Tape-Laufwerk und/oder Disk-Volumes (LUNs) konfigurieren. Der iSCSI-Support erlaubt die Einbindung des Reo 1500 in SAN-Infrastrukturen. Das Gerät ist eine Höheneinheit hoch und lässt sich nahtlos in ein 19-Zoll-Rack einbauen.

Die Software »REO Protection OS« ist im Lieferumfang enthalten. Dadurch soll der Administrator intelligente Features zur Datensicherung und die Möglichkeit der Erweiterung der Funktionalitäten durch zukünftige Software-PACs erhalten. Das Tool bietet Optionen zur Volume- und Device-Virtualisierung sowie zur Verwaltung und Anbindung. Mit der kostenfreien VTL-Option im Rahmen der Software werden Daten sequentiell und in großen Blöcken geschrieben, was in einer gesteigerten Gesamtperformance bei den Sicherungsvorgängen resultiert. Diskfragmentierungen, Viren, manuelles Volume-Management, Angriffe durch Hacker, ständige Abstimmung des Festplattenplatzes oder File-System-Overheads sind, laut Hersteller, mit der Virtual-Tape-Funktion einfach zu lösen. Unabhängig von dieser Software unterstützt das Produkt alle gängigen Backup-Lösungen anderer Hersteller.

Darüber hinaus verfügt Reo 1500 über die zum Patent angemeldete DVT-Technologie (»Dynamic Virtual Tape«). Diese soll die vorhandenen Storage-Kapazitäten optimal ausnutzen und gleichzeitig die manuellen Eingriffe seitens des Administrators auf ein Minimum reduzieren. Sizing, Konfigurierung, Zuordnung von Speicherplatz und das Löschen von virtuellen Bändern entfallen. DVT ermöglicht dem IT-Manager, virtuelle Bänder zu kreieren, die ihre Größe automatisch exakt an die Größe des laufenden Backups anpassen. Eine intuitiv zu bedienende, webbasierte Benutzeroberfläche vereinfacht die Konfiguration und Verwaltung des Geräts. Ändert sich der Status der Appliance, erhält der IT-Verantwortliche umgehend die entsprechenden Informationen per E-Mail.

Das Reo 1500 ist mit vier 250-GByte-Festplatten für einen Straßenpreis ab 2.850 Euro erhältlich. Für ein System mit 750-GByte-Drives liegt die Investitionssumme bei 5.850 Euro. Die Garantielaufzeit beträgt drei Jahre.

Fazit
Die Speicher-Appliance Reo 1500 ist sicher ein gutes Einstiegsgerät für die vernetzte Storage-Welt, richtet sich allerdings an Anwender mit höheren Anforderungen. Dafür stehen die Funktionen der virtuellen Bandbibliothek und des dynamischen, virtuellen Tapes für optimierte Backup-Prozesse. Durch die iSCSI-Fähigkeit kann das System als Einstiegspunkt oder aber auch die Erweiterung eines Storage-Area-Networks dienen, entweder als zusätzlicher Speicher oder als VTL und somit Backup-Puffer für die eigentliche Bandsicherung.

Auch wenn das System hohe Funktionalität bietet, so fallen doch fehlende und durchaus sinnvolle Redundanzen auf. Selbst im Einstiegssegment wären mehr als ein 1-Gbit/s-Anschluss wünschenswert. Auch die Single-Controller-Konfiguration kann bei anspruchsvolleren Sicherungsabläufen ein Ausfallrisiko sein. Ob der doch recht hohe Preis durch die Virtualisierungsfunktionen wettgemacht wird, muss der jeweilige Speicherinteressent entscheiden. Unternehmen, die darauf hinarbeiten, ein SAN zu verbessern oder ein iSCSI-SAN aufzubauen, finden hier eine interessante Lösung.