Der Trend zur virtuellen Appliance hat auch Quantum erreicht. Mit seiner »DXi V1000« stellt das Unternehmen eine für Cloud-Computing optimierte Plattform vor. Quantum hat vor allem im Mittelstand eine Lücke zwischen teuren und schnellen array-basierten Replikationsmechanismen und preiswerten aber langsamen Cloud-Diensten ausgemacht. Um diese Lücke zu füllen, führt der Hersteller nun seine Software-Appliance V1000 in Kombination mit der Optimierungsanwendung »vmPRO« ein.

Das Szenario ist wohlbekannt und genauso gefürchtet. Viele, wenn nicht alle x86-basierten Server sind im Rechenzentrum virtualisiert, allerdings ist für den Anwender eine Nutzung von arraybasierten Replikationsmechanismen schlichtweg zu teuer. Also greift er beim Thema Datensicherung notgedrungen zu internen oder externen Cloud-Lösungen. Diese sind zwar preiswert und allseits verfügbar, allerdings sind lange Wiederherstellungs- und damit Anlaufzeiten nicht gerade ideal. Die V1000 soll zusammen mit Vmpro dieses Problem lösen. Die Software untersucht die zu sichernden virtuellen Maschinen auf Gemeinsamkeiten und damit Redundanzen. Die so gewonnenen Informationen gibt es an das System weiter, die ihrerseits die Daten für das Backup dedupliziert und auf dem Standardspeicher ablegt. Hier können sie vor der Sicherung zusätzlich komprimiert, verschlüsselt oder repliziert werden. Da der gesamte Vorgang das native Format der virtuellen Maschinen nicht ändert, lassen sich diese jederzeit aus der Cloud in die Produktion zurückholen.

Durch die Deduplizierung der zu sichernden Daten verspricht Quantum bis zu 75 Prozent weniger zu transportierende Informationen und somit auch wesentlich geringere Netzauslastungen. Vmpro erlaubt Rücksicherungen in nur einem Schritt und arbeitet mit allen Anwendungen von Drittanbietern zusammen. Zudem lassen sich zurückkopierte virtuelle Maschinen ohne weiteren Eingriff sofort nutzen.

Als mögliche Anwendungsfälle bieten sich beispielsweise solche Umgebungen an, in denen kleinere entfernte Installationen zentral gesichert werden sollen. Dort wird die Datenmenge durch die Appliance deutlich reduziert, erst dann zur Zentrale transportiert und auf einer Bandbibliothek gespeichert. Aber auch Replikation in entfernte Standorte oder ein Hybridansatz mit lokalem Backup und Online-Replikation sind denkbar. Dabei ist es von großem Vorteil, dass die virtuelle Appliance und alle »physikalischen« Mitglieder der DXi-Baureihe zueinander kompatibel sind.

Fazit

Quantums Schritt ist logisch und war zu erwarten. Viele kleine und mittlere Anwender scheuten bisher die Anschaffung großer Arrays mit Replikationstechnologien und beharrten auf ihren etwas angegrauten Bandinstallationen. Um dieser Herausforderung vor allem im Restore-Bereich wirkungsvoll entgegenzutreten, hat sich Quantum nun aus den eigenen Systemen heraus auf das Feld der virtuellen Maschinen begeben. Da diese hundertprozentig kompatibel zu den bisherigen Systemen der DXi-Baureihe sind, dürfte die Appliance vor allem bei deren Anwendern auf Gegenliebe stoßen. Die Funktionalitäten werden überall gebraucht, wo virtuelle Maschinen betrieben werden. Und das dürfte heutzutage (fast) überall sein. Komplettpreise sind leider nicht zu erhalten. Die Appliance wird nach Kapazität veranschlagt. Pro TByte muss der IT-Manager 2.250 US-Dollar auf den Tisch legen.