Mit den Speichersystemen »NDL-2700T« und »NDL-2800R« seiner Baureihe »NASdeluxe«, verfügt Starline über eine Gerätegeneration, die mit Funktionalitäten wie multiplen Snapshots, Mediaserver und Downloadserver ausgerüstet ist. Die beiden Arrays finden nicht nur in iSCSI-Netzwerken ihren Platz, sondern lassen sich auch als NAS-Systeme einsetzen.


Sowohl das Tower-Modell NDL-2700T als auch die Rackmount-Version NDL-2800R arbeiten mit einem Intel »Celeron« mit 1,86 GHz und einem GByte Cache. Die Tischausführung bietet Platz für sieben, das 19-Zoll-Rackmount-Modell für acht 3,5-Zoll-SATA-Festplatten und damit für eine Bruttokapazität von sieben oder acht TByte. Sollte dieser Speicherplatz nicht mehr ausreichen, lassen sich an beide Geräte fünf weitere der gleichen Bauart anschließen und verwalten. Der integrierte RAID-Controller bietet neben JBOD die Level 0, 1, 5, 6 und 10. RAID-Gruppen können im laufenden Betrieb erweitert und entweder mit dedizierten oder globalen Hot-Spare-Laufwerken versehen werden. Als maximale Übertragungsrate gibt der Hersteller 88 bis 90 MByte/s über iSCSI mit RAID 6 an.

Der Anschluss der beiden RAIDs ans Netzwerk geschieht entweder über iSCSI oder aber als autarkes NAS-System. Dazu verfügen sie über jeweils zwei Gbit-Ethernet-Schnittstellen mit Lastausgleich und Failover im Fehlerfall. Beide Geräte sind darüber hinaus mit jeweils zwei USB-Ports an der Vorder- und Rückseite ausgerüstet. Hier lassen sich zentrale Drucker, weitere Festplatten, Kameras zur Videoüberwachung oder auch WLAN-Dongles anschließen.

Die Arrays unterstützen Microsoft-Netzwerke (CIFS/SMB), das Apple Filing Protocol (AFP 3), das Network File System (NFS v3), FTP und HTTP sowie dessen abgesicherte Variante »Secure Hyper Text Transfer Protocol« (HTTPs). Somit lassen sie sich in alle heute gängigen Netzwerkstrukturen integrieren. Als Betriebsplattform kommt offiziell Microsoft in Frage, wobei »Unix« etwas schwammig formuliert ist.

Im Lieferumfang ist die Software »Nsync« enthalten, mit deren Hilfe Dateien zu einem bestimmten Zeitpunkt von Laufwerken oder Snapshots zu einem externen Ziel übertragen werden können. Die lokale Snapshot-Funktion selbst erlaubt die schnelle und komplette Datensicherung eines oder mehrerer Ordner. Dabei ist es möglich, die Snapshots manuell zu starten, oder diese durch eine Automatik monatlich, wöchentlich oder täglich zu einem bestimmten Zeitpunkt durchführen zu lassen. Die Datensicherung und Wiederherstellung geschieht über ein grafisches User-Interface (GUI), mit dem die komplette Verwaltung der Systeme vorgenommen werden kann. Die vom Hersteller betonten multiplen Snapshots bieten die beiden Geräte allerdings nur im Betrieb unter ZFS, nicht unter irgendeinem anderen Dateisystem.

Fazit

Zwei weitere Mitglieder der immer weiter wachsenden Gemeinde von iSCSI-NAS-Kombinationen. RAID 6 ist erfreulich, die Möglichkeit zum direkten Anschluss von Überwachungskameras genauso, aber beides seit langem nichts Einzigartiges mehr. Da stechen die multiplen Snapshots tatsächlich heraus, die in dieser Klasse etwas Besonderes sind. Diese Eigenschaft wird jedoch dadurch wieder empfindlich eingeschränkt, dass sie nur unter ZFS und damit nicht für die meisten gängigen Betriebs- und Dateisysteme zur Verfügung steht.

Der Nettopreis von rund 860 Euro für das Tower- und knapp 1.600 Euro für das 19-Zoll-Rackmount-Gerät ist mutig kalkuliert, beginnt diese Geräteklasse doch mit vergleichbaren Eigenschaften bei anderen Herstellern unter fünfhundert Euro Einsatz. Und warum ein 19-Zoll-Gerät mit nur einem Einschub mehr und redundanter Stromversorgung gleich doppelt so teuer sein muss, erschließt sich wohl nur den Strategen im Produktmanagement.