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Synology Diskstation DS-101g+

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Synology »Diskstation DS-101g+«
Die computertechnische Aufrüstung von SOHOs (Small-Office/Home-Office) und Wohnzimmern mit Netzwerktechnik ist in vollem Gange. Wie in größeren Firmennetzen auch soll die gemeinsame Nutzung von Drucker, Datensicherung und Internetzugang die Kosten senken. Größere Probleme bereitet eigentlich nur noch der Festplattenspeicher der Arbeitsplatzrechner. Kaum hat man den einen von 40 auf 120 GByte aufgerüstet, schon ist beim nächsten die Reserve von 200 GByte durch das immer voluminöser werdende digitale Fotoalbum, MP3-Dateien und natürlich auch vom persönlichen Filmarchiv aufgezehrt.
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Befreiung vom ständigen Aufrüsten verspricht die »Diskstation DS-101g+« von Synology, eine Netzwerkfestplatte (NAS), die bis zu 500 GByte Speicherplatz bietet. In der Diskstation läuft wie bei vielen anderen Konkurrenzprodukten auch ein optimierter Linux-Kernel. Mit dem haben Anwender aber nichts zu tun, da zur Konfiguration nur einige Tastatureingaben notwendig sind. Das kompakte Gerät ist mit einer ein Gbit-Netzwerkschnittstelle ausgestattet. Zusätzlich zur internen SATA-Festplatte (im Testgerät eine Seagate »Barracuda 7200.7«) lassen sich weitere Disks über eine (noch nicht standardisierte) externe eSATA-Schnittstelle oder auch über USB anschließen. Die drei USB-Buchsen lassen sich auch für den Anschluss einer digitalen Kamera, von Flash-Speicherkarten, Streamer oder Drucker nutzen.

Synology verkauft die Diskstation nicht als reinen NAS-Server. Das unsichtbar im Hintergrund agierende Linux-Betriebssystem unterstützt auch Webserver-Anwendungen wie einen Photoserver. Mittels »MySQL«-Datenbank können geübtere User auch einen Medienserver für den Rest der Familie aufbauen und die Diskstation zum zentralen DVD-Player ausbauen. Für geschäftliche Anwendungen eignet sich der FTP-Server, über den Kunden oder mobile Mitarbeiter größere Datenmengen herunterladen könnten. Per DynDNS oder alternativ einer statischen IP-Adresse des eigenen Service-Providers ließe sich beispielsweise das Problem der immer häufigeren überdimensionalen E-Mail-Attachments lösen.

Fazit

Im Hands-on-Test der speicherguide.de-Redaktion wird die IP-Adresse der Diskstation von der mitgelieferten Software nach einem kurzen Suchlauf erkannt und anschließend gleich eine freie IP-Adresse im Adressbereich des Test-LANs angeboten. Bevor dem NAS-Server Laufwerksbuchstaben zugeordnet werden, sollten die Benutzer inklusive ihrer Zugriffsrechte auf die privaten und öffentlichen Netzwerkordner definiert werden. Probleme bereitet in unserem Testnetzwerk mit Internet-Zugang über ein ISDN-Modem die Konfiguration des Gerätes mit Hilfe des Browsers, da der Webserver immer zuerst eine Internet-Verbindung aufbauen will. Während der Photoserver ohne Murren alle angelieferten Bilder in einem Fotoalbum darstellt, startet der Doppelklick auf das DVD-Film-Icon nur die Anwendung auf dem Clientrechner. Der Film selbst lässt sich nur vom »Windows Media Player« aus starten.

Nicht überzeugend finden wir die Performance des NAS-Servers. Angaben des deutschen Distributors Psiber zufolge, erreicht beim »Atto Disk Benchmark« die Diskstation in einem 100-Mbit- Netzwerk einen Datendurchsatz von knapp zwölf MByte/s, beim Betrieb in einem ein Gbit-LAN sollen es 22 bis 24 MByte/s sein. Diese Werte erreichen wir in unserem Testnetzwerk nicht einmal annähernd. Das Kopieren einer einzelner 500 MByte großen Datei vom Arbeitsplatzrechner zur Diskstation dauert etwa 120 Sekunden – das ergibt eine Übertragungsgeschwindigkeit von etwa vier MByte/s. Werden 1.700 Dateien mit einem Gesamtvolumen von 500 MByte kopiert, halbiert sich die Datentransferrate sogar auf zwei MByte/s. Bei einer ein Gbit-Verbindung dauert die Übertragung der Einzeldatei zwar nur noch 90 Sekunden, eine USB-Festplatte schaffte es allerdings in zehn Sekunden. Für den Genuss eines DVD-Spielfilms spielt die relativ geringe Datentransferrate keine Rolle – der Film läuft ruckelfrei.

Die Diskstation ist ein handliches Gerät, das in Arbeitsumgebungen kaum wahrzunehmen, im Wohnzimmer durch die Tonlage der Festplatte gewöhnungsbedürftig ist. Der integrierte Lüfter hat angesichts der geringen Wärmeproduktion wenig Arbeit. Als Webserver erscheint das Gerät nur bedingt tauglich, als Datenlager für Fotos, Filme oder das Backup sind USB-Festplatten sicherlich die bessere Wahl. Grundsätzlich wirft der Betrieb der funktionserweiterten NAS-Server das schon häufiger auf speicherguide.de diskutierte Problem des Dauerbetriebs und der Ausfallwahrscheinlichkeit von SATA-Festplatten auf. Gegen den Datenverlust hat Synology eine Backup-Software integriert, die alle Daten auf eine zweite Diskstation duplizieren kann. Mit dem dann verdoppelten Preis lassen sich allerdings noch viele Rechner aufrüsten oder aber auch eine vollausgerüstete Linux-Multimedia-Station mit DVD-Player, Festplatte und Satelliten-Receiver erwerben.
Kurzinfo
Hersteller: Synology
Web: www.synology.com
Vertrieb in Deutschland: Psiber
Ammerthalstr. 21
D-85551 Heimstetten
Tel. +49 89/992 49 00
Fax: +49 89/992 49 79
E-Mail: info@psiber.de
Web: www.psiber.de
Direkter Link zum Produkt: Diskstation DS-101g+
Preis: 259 Euro (ohne HD), 699 Euro (500 GByte HD)
Garantie: 2 Jahre

Technische Details
Technologie: NAS-Server
Speicherkapazität: ohne HD (Standard), 120, 160, 250, 300, 400 und 500 GByte
Schnittstellen: 1x RJ-45 für 10/100/1000 Mbit, 3x USB 2.0, 1x eSATA
Leistungsaufnahme: 6,72 Watt (Sleep-Modus), 17,88 Watt (im Betrieb)
Unterstützte Client-Betriebssysteme: Windows 98/ME/NT 4.0/2000/XP, Windows Server 2003, Apple Macintosh OS7.x, 8.x, 9.x, 10.x
Unterstützte Netzwerkprotokolle: TCP/IP, Apple Talk, CIFS (Common-Internet-File-Protocol), AFP 3.x (Apple-File-Protocol), DHCP
Abmessungen (HxBxT): 181 x 60 x 212 mm

Plus
+ schnell einsatzbereit
+ einfache Bedienung und Konfiguration
+ multifunktionaler Medienserver
+ einfache Datensicherung zwischen zwei DS-101g+

Minus
- nervige Tonlage der Festplatte
- relativ geringe Datentransferrate
- durchschnittliche Herstellergarantie
- nicht als USB-Festplatte nutzbar
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