Die »AccuVault Data Protection Appliance« ist ein Netzwerkspeicher von Tandberg Data, der als RDX-Desktop-Variante oder als 19-Zoll-Rack-Einheit mit SATA-Festplatten erhältlich ist. Alle Modelle integrierten die Datensicherungs- und Deduplizierungs-Software »AccuGuard«. Das »AccuVault RDX« operiert mit einem RDX-Laufwerk. Von einem TByte nativer Speicherkapazität sind letztlich 850 GByte nutzbar. Der Modellbruder »AccuVault 1U« fasst vier SATA-Disks, die zum einen vier, zum anderen acht TByte bieten. Davon stehen dem Anwender netto 2,5 und 5,2 TByte Platz für die Daten zur Verfügung. Anschluss ans Netzwerk findet das Gerät jeweils über 1-Gbit/s-Interface, das in den 1U-Systemen redundant ausgelegt ist. Darüber hinaus sind vier USB-Anschlüsse vorhanden.

Die Appliances basieren auf dem »Windows Storage Server 2008«-Betriebssystem von Microsoft und lassen sich so in Windows-Umgebungen mit »Exchange« und »SQL« sowie mit virtuellen Maschinen unter »VMware« und »Hyper-V« einsetzen. Unterstützt werden die Windows-Versionen »XP«/»Vista«/»7«/»Server 2003«/»2008«/»2008R2 -32/64bit«. Die Accuguard-Software verdichtet die Daten durch Aussortieren redundanter Informationen direkt an der Quelle, bevor der Versand über das Netzwerk erfolgt. So soll die Bandbreite und Festplattenkapazität in LAN und WAN für die Sicherung und Rücksicherung besser ausgenutzt werden. In typischen Systemumgebungen verspricht der Hersteller eine durchschnittliche Deduplizierungsratio von bis zu 20:1.

Um die 1U-Systeme zu erweitern oder verstärkt Daten zu sichern, lassen sie sich mit einer RDX-Einheit erweitern. Hier stehen dann wahlweise ein oder zwei Laufwerkseinschübe zur Verfügung. Die RDX-Medien können Firmen beispielsweise an einen anderen Standort auslagern. Mit Accuvault kann der IT-Verantwortliche nun wählen, ob er dies von vorn herein mit der RDX-Appliance tun möchte oder sich die Erweiterungsoption mit einem 1U-System offen hält.

Fazit

Tandberg Accuvault-Modelle sollen als NAS-Deduplizierungslösung vor allem die kleineren Unternehmen wie Arztpraxen, kleinere Grafikbüros oder Anwaltskanzleien ansprechen. Die ausschlaggebenden Adjektive hierbei sind Windows-optimiert, schlüsselfertig und vorkonfiguriert. Aus diesem Grund standen für den Hersteller Funktionalitäten wie iSCSI-Anbindung oder die Unterstützung anderer Betriebssysteme nicht im Fokus. Auch die Skalierbarkeit ist nur eingeschränkt machbar. Sicher kann der IT-Manager mit 5,2 TByte beispielsweise und der Dedup-Funktion das System gut ausnutzen.

Mit RDX sind generell eine Verlagerung der Medien und eine stete Aufstockung möglich, allerdings dann zum Preis eingeschränkter Verfügbarkeit, da diese Daten ja nicht mehr im direkten Zugriff stehen. Für Einsteiger, die sich an Datensicherung und kontinuierliche Backups erst gewöhnen müssen und dafür kein Informatikstudium absolvieren wollen, ist dies eine gute Lösung. Ebenso eignen sich die Systeme als Ablösung für Umgebungen mit älteren NAS-Servern, die an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist attraktiv, bedenkt man, dass eine gewisse Lizenzzahl und Deduplizierung enthalten sind. Die Preisempfehlung des Herstellers liegt für das RDX-Modell bei 2.349Euro. Die 1U-Systeme sind für empfohlene 6.649 Euro (4 TByte) bzw. 12.499 Euro zu erhältlichen. Nicht zeitgerecht ist eine Garantielaufzeit von nur einem Jahr und entspricht auch nicht dem sonst üblichen Tandberg-Standard. Wer längeren Support und Service oder mehr Lizenzen möchte, muss diese zusätzlich erwerben.