Tandberg Data »DAT320«

Das Bandlaufwerk »DAT320« von Tandberg Data schreibt die digitalen Informationen im Helical-Scan-Verfahren auf 8 mm breite Bänder. Dabei fasst eine Cartridge 160 GByte unkomprimierter Daten. Mit einem Kompressionsmodus von 2:1 passen maximal 320 GByte auf ein solches Bandmedium. Die Datenübertragung passiert mit einer Geschwindigkeit von zwölf MByte/s oder komprimiert mit bis zu 24 MByte/s. Im Vergleich zur Vorgängergeneration »DAT160« bedeutet das eine Leistungsverdoppelung. Allerdings lassen sich so in der Stunde lediglich 43,2 GByte (native) sichern. Eine Cartridge vollzuschreiben dauert fast vier Stunden. Die Zugriffszeit auf die Daten bleibt mit 50 Sekunden konstant. Um ein Band von einem Ende zum anderen zurück zu spulen, muss der Anwender etwa zwei Minuten einkalkulieren.

Das DAT320 ist zwar rückwärtskompatibel, allerdings nur zum Vorgängermodell und nicht zum »DAT72«. Das überrascht, da die beiden vorangegangenen DAT-Laufwerke jeweils zu zwei Modellvorläufern kompatibel waren.

 

Über die Schnittstellen USB und SAS lässt sich das Gerät anbinden. Laut Hersteller nimmt die Installation und das Einrichten des Backups lediglich eine Minute in Anspruch. Die Daten können beim Transfer verschlüsselt und ebenso im Write-Once-Read-Many-Verfahren (WORM) gesichert werden. Das schützt die gespeicherten Daten vor ungewolltem Zugriff und Manipulation. Das Bandlaufwerk wurde für offene IT-Welten konzipiert und arbeitet mit allen gängigen Servern, Betriebssystemen und Backup-Software.

Das DAT320 ist als externe oder interne Modellvariante erhältlich. Laut Herstellerangaben verbraucht es nur 6,1 Watt im Durchschnitt und kann eine mittlere Ausfallzeit (MTBF) von 125.000 Stunden bei ununterbrochenem Betrieb aufweisen. Das entspräche in etwa 14 Jahren und zwei Monaten dauerhaftem Operieren bis zu einer Störung.

Fazit

Die DAT-Technologie ist seit Jahren im kleinen Büroumfeld nach wie vor ein beliebtes Backup-Instrument. Daran versucht die derzeit aktuelle Generation DAT320 anzuknüpfen. Klein, robust und relativ kostengünstig. Dabei spielen die in der Sicherungsumgebung eingesetzten Komponenten wie Betriebssystem oder Backup-Software keine Rolle. Das Gerät kommt nahezu mit allen gängigen Versionen aus. Allerdings ist es nur zu einer Vorgängerversion kompatibel und die Geschwindigkeit wird heutigen Leistungsanforderungen nicht gerecht.

Für das Laufwerk bezahlt der interessierte Anwender 615 Euro, Straßenpreise können abweichen. Für ein Band muss man in etwa 25 bis 30 Euro investieren. Da DAT-Medien und Streamer so robust und ohne Aufwand und zusätzliche Schutzmaßnahmen auslagerbar sind, konnten der tot gesagten und wieder auferstandenen Technologie weder optische noch externe Festplatten-Medien den Rang ablaufen.