WD »Arkeia Backup Appliance RA4300T«
Das Modell 4300T hat sechs Festplatteneinschübe, die sich mit 4-TByte-Festplatten belegen lassen und somit eine Bruttospeicherkapazität von 24 TByte erreichen. Als Datenschutz kommt RAID 6 vorkonfiguriert zum Einsatz. Im Innern arbeitet ein Quad-core »Xeon«-Prozessor von Intel. Als Memory stehen 32 GByte zur Verfügung. Anschluss zum Netzwerk findet das Gerät über zwei 1-Gbit/s-Ports, als externe Schnittstelle steht SAS bereit. Das zwei Höheneinheiten messende System ist mit nur einer Stromversorgung bestückt. Der Backup-Server kann über Web-GUI oder per Command Line bedient werden, letzeres wird sicher nicht die Unternehmen ansprechen, die kein IT-Personal stets abrufbar haben oder eben überhaupt keinen dedizierten IT-Verantwortlichen.
Die Hardware ist Standard und nichts Revolutionäres, allerdings ist die Software sehr umfassend. Diese stammt aus der Arkeia-Akquisition und liegt nun in der Version 10, genauer in »v10.1« vor und ist in allen Backup-Appliances integriert. Das System unterstützt über 200 Betriebssystemplattformen, unter anderem »Windows«, »Linux«, »Mac OS X«, »AIX«, »HP-UX«, »Solaris«, »Novell« und »BSD«, für die jeweils ein Backup-Agent zur Verfügung steht. Die Datensicherung kann auf Disk, Band und in die Cloud erfolgen. Letzteres wird durch die Replikationsfunktion ermöglicht, mit der eine Kopie auch an andere Festplatten oder Bänder gesendet werden kann. Der Hersteller führte in v10 die hybride Cloud »Seeding und Feeding« ein, in der der Administratoren jede Kombination aus Festplatten mit USB-Anschluss und dem Internet nutzen können, um Backup-Sätze über ein LAN zu einem Remote-Speicher in der Cloud zu transferieren. Ein Wechseln der Magnetänder für eine Speicherung außerhalb des Betriebsgeländes soll dadurch erleichtert werden, dass große Backup-Sätze (z.B. bei kompletten Backups) auf physikalische Medien verschoben und kleine Backup-Sätze (z.B. inkrementelle Backups) über das Internet gesendet werden.
Eine Verschlüsselung geschieht nach dem AES-256-Standard. Für bessere Datensicherheit bei einem Recovery wird auf jedes Band der programmierte Quellcode für die Wiederherstellung der Daten gespeichert. Dadurch ist es möglich, Daten auch dann wiederherzustellen, wenn die Software fehlt. Neben der Sicherung physischer Instanzen, gewährleistet die Software auch das Backup virtueller Maschinen unter VMware »vSphere«, Microsoft »Hyper-V«, Citrix »XenServer« und Red Hat »RHEV«.
Um die Daten für eine Übertragung über WAN zu optimieren (oder platzsparend abzulegen), offeriert die Software Deduplizierung und Kompression, wobei die Deduplizierung quellseitig oder zielseitig durchgeführt werden kann. Dabei lassen sich auch virtuelle Maschinen bzw. deren Daten deduplizieren. Die so genannte progressive Deduplizierung soll dabei die Zeitfenster der Datensicherung verringern und bessere Komprimierungsverhältnisse liefern.
Der Lizenzpreis für ein RA4300T mit 24 TByte Kapazität liegt bei 10.990 Euro. Dazu kommen natürlich noch zusätzliche Kosten für Bandmedien. Die Standardgarantie läuft nach einem Jahr ab, lässt sich optional auf drei oder fünf Jahre erweitern.
Fazit
Mit Arkeia im Boot startet WD nun also noch einmal mit seinen Backup-Appliances durch. Ddas Modell RA4300T schließt sich hier noch der Tradition an, ein Bandlaufwerk zu integrieren, um Archivierung bzw. Replikation auf Band zu gewährleisten. Die Hardware des Systems ist eher Standard. Erfreulich sind der leistungsstarke Prozessor und eine annehmbare Cache-Größe. Dass dieser bei diesem hochkapazitären Modell nicht erweiterbar ist, fällt uns ebenso negativ auf wie das Vorhandensein nur eines Netzteiles. Auch hier ist eine Option auf Redundanz nur bei den beiden nächstgrößeren Systemen möglich.
Richtig umfassend ist dagegen die Software, die viele Funktionen aus der Enterprise-Welt mitbringt, beispielsweise Dedup oder Replikation. Administratoren, die mehr Sicherheit brauchen, könnten dies mit zwei verteilten Systemen und gut geplanter Replikation in Verbindung mit Auslagerung der Bandmedien erhalten. Ebenso sinnvoll ist die Möglichkeit, Recoverys zu realisieren, selbst wenn die Software nicht mehr vorhanden ist. Allerdings sollte WD auch bei der Standardgarantie nachlegen, denn mit nur einem Jahr innerhalb des Kaufpreises ist es schwierig, das Kundenvertrauen zu erlangen.
Hersteller: Western Digital
Karl-Hammerschmidt-Str. 40
85609 Dornach
Tel: +49/89/922 006 0
Fax: +49/89/914 611
Web: Western Digital
Direkter Link zum Produkt: WD Arkeia Backup Appliance, Arkeia Software v10.1
Preis: 10.990 Euro (24 TByte Kapazität)
Garantie: 1 Jahr (3/5 Jahre optional gg. Aufpreis)
Technische Details
Anzahl Festplatten: 6
Unterstützte Festplatten: 4 TByte
Speicherkapazität max: 24 TByte
Prozessor: Quad-Core Xeon
Memory: 32 GByte
Netzwerkanschluss: 2x 1-Gbit/s-Ethernet
Externer Port: SAS
Bandlaufwerk: LTO-5
Anzahl Netzteile: 1
Funktionen: Backup physischer und virtueller Maschinen, Deduplizierung, Replikation, Bare-Metal-Recovery
Plus
+ umfassende OS-Unterstützung
+ Enterprise-Funktionen wie Replikation oder Dedup
+ Auslagerung auf Band integiert
Minus
- keine redundanten Komponenten
- unterdurchschnittliche Garantie