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RDX mehr als nur ein Tape-Ersatz

Die nächste RDX-Generation kündigt sich an. Mit neuen Appliances und Multi-Cartridge-Systemen positioniert sich die Technik künftig auch gegen Bandroboter. Für das Konzept spricht die Vereinigung der Vorteile von Disk und Tape, wie Robustheit und Geschwindigkeit sowie Portabilität und Archivierbarkeit.

Tandberg »RDX QuikStor«
Tandberg »RDX QuikStor«
RDX ist nun seit über vier Jahren auf dem Markt. Die Meinungen über den Marktwert der Technologie sind geteilt. Während alle RDX-Anbieter naturgemäß sehr viel davon halten, erklären mehrere Storage-Distributoren, auf Anfrage der speicherguide.de-Redaktion, die Technik für eine Randerscheinung. Als Marktführer gilt Tandberg Data. »Mit mehr als 270.000 verkauften `RDX QuikStor´-Laufwerken und mehr als 780.000 ausgelieferten RDX-Kassetten sind wir der weltweit führende Anbieter von RDX-Wechseldatenträger-Systemen und stellen damit knapp 74 Prozent aller RDX-Docking-Stationen und Cartridges«, erklärt Hugo Bergmann, Presales Manager CEE bei Tandberg Data

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Vor- und Nachteile von RDX im Vergleich zu Tape

Imation RDX-Medien
Imation RDX-Medien
Die RDX-Technologie kombiniert die Vorteile von Magnetbändern wie Portabilität und Archivierbarkeit mit den Vorzügen der Disk-Technologie. Dazu zählen eine hohe Performance, einen schnellen Datenzugriff und die Zuverlässigkeit. »Mit RDX-Cartridges können IT-Abteilungen eine höhere Anzahl an Nutzungszyklen durchlaufen als mit herkömmlichen Tapes«, sagt Bergmann. »Bei zirka 5.000 Lade-/Entladezyklen lassen sich die RDX-Medien beliebig oft beschreiben. Bei Bändern wird je nach Technologie nach maximal 350 Vollsicherungen ein Austausch empfohlen.«

Tapes gelten zwar als robust und zuverlässig, Medien und Laufwerke sollten aber in möglichst klimatisierten und staubarmen Räumen platziert werden. Die RDX-Cartridges sind da unempfindlicher. Hinzu kommt, dass beispielsweise Software-Eigenschaften wie die Deduplizierung auf Tape nicht möglich sind. Gleichzeitig sind alle RDX-Medien untereinander schreib- und lesekompatibel und bieten Unternehmen so einen echten Investitionsschutz. »Für die langfristige Auslagerung und Archivierung von Daten bieten sich nach wie vor Bänder an, insbesondere LTO, weil diese die geringsten Speicherkosten pro GByte/TByte besitzen«, sagt Bergmann.

»RDX kommt ohne zusätzlichen Controller aus«, ergänzt Frank Roszyk, Geschäftsführer bei actidata. »Die Technik erlaubt einen direkten Dateizugriff, kann direkt ins Betriebssystem bzw. bestehende Umgebungen eingebunden werden und ist multifunktional: RDX ist nicht nur als Standard-Backup nutzbar, sondern auch für normale Copy-&-Paste-Aktionen, was beim Tape nicht möglich ist.«

Alternative für Single-Tapes und Autoloader

Tandberg »RDX QuikStation«
Tandberg »RDX QuikStation«
Bislang positioniert sich RDX vor allem als Einstiegslösungen gegen Single-Bandlaufwerke und hier vor allem gegen DAT. Als nächstes nimmt die Technologie den Bereich Tape-Autoloader ins Visier. Tandberg stellte Ende Februar die »RDX QuikStation« vor. Die Multi-Cartridge-Lösung integriert acht Slots in einem 2U-Rack-Format. mit 1-TByte-Kassetten ergibt sich eine Gesamtkapazität von bis zu acht TByte.

»Das System ermöglicht eine Offsite-Disaster-Recovery und stellt eine echte Alternative für Tape-Automationsprodukte mit älteren Bandtechnologien dar, wie AIT- oder DLT-Loader«, erläutert Bergmann.

Ähnliche Geräte sollen ab Ende Mai mit dem »actiDisk RDX-Automation« von Actidata sowie »RDX A8« von Imation erhältlich sein. Beide Systeme wurden von der in Rottweil ansässigen BDT Media Automation entwickelt. Trotz anderslautender Berichte wird es keinen RDX-Autoloader geben. Dies bestätigt Andreas Kleber, Business Manager bei BDT, gegenüber speicherguide.de: »Derzeit ist keine Robotereinheit in Planung und macht aus unserer Sicht wenig Sinn. Unser Produkt ist ein logischer Loader, sprich es existiert keine Robotik, welche die Cartridges bewegt. Vielmehr werden die RDX-Medien logisch dem Drive zugeschaltet.« Auch preislich ist die Multi-Cartridge-Einheit günstiger als ein Bandroboter. Ein mechanischer Greifarm ist immer ein anspruchsvolles Bauteil, das sich als kritisches Element auf die Langlebigkeit des Autoloaders auswirkt. Das Multi-Cartridge-System emuliert intern als Appliance einen Bandwechsler und ist so kompatibel zu allen Backup-Programmen, die auch eine Tape-Library unterstützen.

Der Anschaffungspreis soll ohne RDX-Medien bei rund 3.000 Euro liegen. Eine TByte-Kassette kostet in etwa 300 bis 340 Euro. Für ein 500-GByte-Medium müssen zirka 170 Euro veranschlagt werden.

Neue RDX-Produkte ab Q2/2011

Im zweiten Quartal soll auch die nächste Generation mit einer USB-3.0-Schnittstelle kommen. Zudem sollen die externen Geräte künftig kein separates Netzteil mehr benötigen. Tandberg will zusammen mit ELO auf der CeBIT das erste RDX-WORM-Medium vorstellen, welches ebenfalls im zweiten Quartal die Marktreife erreichen soll.

»RDX ist nicht nur eine Einstiegslösung, sondern kann auch für Virtualisierung, System-Snapshots sowie für den Datenaustausch zwischen entfernten Büros eingesetzt werden oder kann Systeme mit Daten aus der Cloud bedienen«, argumentiert Tandberg-Manager Bergmann.

Preise RDX-Laufwerke und Medien

  • RDX-USB-2.0-Drive (extern) mit 500 GByte – ab 304 Euro (brutto)
  • RDX-SATA-Drive (intern) mit 500 GByte – ab 289 Euro
  • 160 GByte RDX-Cartridge – ab 80 Euro
  • 320 GByte RDX-Cartridge – ab 120 Euro
  • 500 GByte RDX-Cartridge – ab 171 Euro
  • 640 GByte RDX-Cartridge – ab 200 Euro
  • 750 GByte RDX-Cartridge – ab 280 Euro
  • 1 TByte RDX-Cartridge – ab 325 Euro

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