Anzeige

Im Interview: ICO Innovative Computer

Torsten Wetzel, Teamleiter Vertrieb Storage, ICO Innovative Computer

RAID-Systeme mit SATA-Platten bilden die perfekte Plattform für Sekundärdaten. Viele Firmen setzen die Technik allerdings sehr kritiklos für ihre Primärdaten ein. Dafür besser geeignet ist SAS. Hier kommt bereits die zweite Generation auf den Markt.
Wir sprachen mit Torsten Wetzel, Teamleiter Vertrieb Storage bei ICO, über den Markt und die künftige Entwicklung.

Was ist beim Einsatz von SATA-Festplatten in RAID-Systemen für Primary- und Secondary-Daten zu beachten? Was sind die Vor-/Nachteile von SATA-Laufwerken?

Anzeige

 Torsten Wetzel 
Torsten Wetzel
Wetzel: Für Primary-Daten, auf die zum Beispiel von Datenbankanwendungen, häufig zugegriffen wird, sind SATA-Platten auf Grund ihrer Geschwindigkeit nicht die optimale Lösung. Da sie aber große Kapazitäten unterstützen, eignen sich SATA-Platten besser für Secondary-Daten.
Für den Dauerbetrieb empfehlen wir speziell 24x7-zertifizierte Festplatten. Vorteile von SATA-Platten: Preis, Verfügbarkeit und Kapazität. Zu den Nachteilen zählt die Geschwindigkeit.

Worin unterscheiden sich herkömmliche SATA-Festplatten für den Desktop-Betrieb von SATA-Laufwerken für den RAID-Einsatz? Wie beurteilen Sie die Akzeptanz der »höherwertigen Drives«?

Wetzel: Stichwort MTBF. Platten der Kategorie 24x7-RAID-Edition haben durch höherwertige Bauteile und erweiterte Herstellergarantien längere Laufzeiten als normale Desktop-Laufwerke. Wir setzen in unseren Systemen zu 95 Prozent 24x7-Platten ein.

Aktuell wurden die ersten 2-TByte-Disks vorgestellt. Mit welcher weiteren technischen Entwicklung dürfen Anwender und Handel in den kommenden zwölf Monaten rechnen? Ab wann darf mit SATA III gerechnet werden?

Wetzel: SATA III, SAS II und AIS (Echtzeitverschlüsselung von Daten auf Laufwerken). Mit SATA III ist ab dem dritten Quartal 09 zu rechnen.

Welche Neuerungen und Vorteile bringt SATA III?

Wetzel: Neben den, im Vergleich zu SATA II, höheren Transferraten und dem besseren Powermanagement liegt ein weiterer Vorteil in der Abwärtskompatibilität.

Künftig sollen vermehrt 2,5-Zoll-Festplatten in Disk-Arrays zum Einsatz kommen. Wie sehen Sie hier den aktuellen Stand? Welche Vor-/Nachteile bringt der kleinere Formfaktor mit sich?

Wetzel: 2,5-Zoll-Platten verbrauchen weniger Platz, da kann man dann eben mal acht Laufwerke im Rack auf einer Höheneinheit unterbringen, was mit 3,5-Zoll nicht möglich ist. Allerdings sind die Kosten im Vergleich zur Kapazität sehr hoch, und es gibt noch keine 2,5-Zoll-, die mehr als 500 GByte hat.

Welches sind die Vor-/Nachteile von Disk-Arrays die SAS und SATA im Mischbetrieb unterstützen? Wie beurteilen Sie die Nachfrage und Akzeptanz? Welches Bestückungsverhältnis wird typischerweise verlangt?

Wetzel: Ein großer Vorteil ist die individuelle Anpassung für Primary- und Secondary-Daten, man kann in solchen Disk-Arrays ein SAS-Raid-10 für die Datenbankdaten erstellen und ein SATA-Raid-5 für die Backup-Daten. So erzielt man bestmögliche Performance und Datensicherheit in nur einem Gerät.

Was zeichnet generell ein gutes RAID-System (SATA oder SAS/SATA) aus? Worauf sollten Unternehmen beim Kauf beachten?

Wetzel: Herstellerunterstützung und Treiberkompatibilität sowie die Verfügbarkeit im Worst-Case-Fall. Was nützt das beste und teuerste System, wenn der Hersteller im Defektfall mehrere Tage braucht, um das Ersatzteil zu liefern, während der Kunde nicht auf die Daten zugreifen kann und bares Geld verliert.

Inwieweit konnte SAS paralleles SCSI verdrängen? Inwieweit muss sich SAS mit Fibre-Channel messen?

Wetzel: SAS hat SCSI nahezu vollständig verdrängt. Wir haben nur noch vereinzelte Nachfragen nach Systemen mit SCSI-Anbindung. Dem direkten Vergleich mit FC muss sich SAS eigentlich nur bei externen Anbindungen stellen. FC-Anfragen im Plattenbereich sind eher selten.

Welchen Stand hat aktuell die zweite SAS-Generation? Wie beurteilen Sie die Nachfrage, Liefersituation und Marktreife?

Wetzel: Bisher können wir noch keine große Nachfrage nach SAS II verzeichnen. Wir setzen allerdings große Erwartungen in die neue Generation und werden die ersten Systeme vermutlich zum Sommer 2009 ausliefern können.

Welche konkreten Vorteile bietet SAS II außer der schnelleren Performance?

Wetzel: Ein Vorteil besteht natürlich in den höheren Kapazitäten sowie der größeren Kabelreichweiten. Hinzu kommen das verbesserte Energiemanagement und das integrierte AIS.
Anzeige