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DCIG vergibt Flash-Array-Ranking 2014/15

Update: Die Analysten von DCIG veröffentlichten eine Kaufempfehlung für Flash Memory Storage Arrays für 2014/15. Dabei lagen in diesem Jahr nicht die alteingesessenen Firmen vorn, sondern eher die jüngere Konkurrenz. Hier die aktualisierte und korrigierte Komplettfassung des Rankings, das zuvor nur ein Subkriterium widerspiegelte.

DCIG Flash-Array-Ranking 2014/15 als PDF
Das Jahr 2014 scheint das Jahr des Flash-Speichers zu sein. Wer heute Flash für sein Rechenzentrum nicht wenigstens in Erwägung zieht, verschläft den Zeitgeist. Allerdings ist es nicht ganz so einfach, gerade bei All-Flash-Arrays die Spreu vom Weizen zu trennen. Sollte der IT-Manager lieber auf Produkte der großen Platzhirsche der Branche – wie EMC, IBM, HDS oder HP – setzen, oder eher in die neueren IT-Pioniere und Start-ups investieren die sich von vornherein auf die innovative Speichertechnik spezialisiert haben? Hier haben die Analysten von DCIG aus den USA nun eine aktuelle Kaufberatung herausgegeben, die 39 Produkte von 20 Firmen unter die Lupe nahm und letztlich helfen soll, eine objektive Entscheidung zu treffen. Dabei sei allerdings vorausgeschickt, dass die individuelle IT-Infrastruktur, eingesetzte Anwendungen sowie existierende Hardware immer einen Test verlangen, der dann die endgültige Entscheidungshilfe bietet. Das kann dieses Ranking nicht ersetzen. Die hier angegebenen Werte sind eine korrigierte Fassung, da in einem früheren Artikel nur eine Sub-Kategorie angeführt wurde. Wir bitten diesen Irrtum zu entschuldigen.
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DCIG-Maßstäbe werden angesetzt

[Update] Des Weiteren sei betont, dass die Maßstäbe und Bewertungskriterien nicht denen der Hersteller oder denen von speicherguide.de entsprechen. Jedes Analystenhaus führt seine Erhebungen nach eigenem Gutdünken durch und das mag den einen oder anderen vor den Kopf stoßen oder nicht logisch erscheinen. Der Vorwurf, der an unsere Redaktion gerichtet wurde, dass quasi Systeme verglichen werden, die eben nur mal SSDs verbauen, mag berechtigt sein, aber dies ist eben keine speicherguide.de- oder IBM- oder EMC-Erhebung, sondern die von DCIG. Entsprechenden Unmut über den Vergleich oder das Endresultat bitten wir dementsprechend dort abzugeben. Wir als Redaktion möchte mit dieser Studie einfach umreißen, was derzeit unter anderem von Analysten nach außen gegeben wird und welche Kaufentscheidungen den Anwendern zur Verfügung stehen. Dies zu ändern liegt jedenfalls auch in den Händen der Hersteller und Analysten. [/Update]

Testverfahren und Auswertung

Alle 39 Flash-Arrays, die für diesen Vergleich betrachtet wurden, mussten folgende Kriterien erfüllen:

  • Das Produkt sollte eine Appliance sein.
  • Es sollte nicht auf Windows Storage basieren.
  • Das Array musste eine Minimumkonfiguration nur an SSDs unterstützen.
  • Das System muss SSD als Primärspeicher nutzen, kann aber auch gemischte Konfigurationen an HDDs und SDDs zulassen.
  • Eine oder mehrere der folgenden Speicherprotokolle müssen unterstützt werden: iSCSI, FC, IB, NFS.

Darüber hinaus verlangte DCIG, dass die jeweiligen Systeme bis zum 31. März 2014 regulär verfügbar sind und umfassende Informationen, um eine nützliche Entscheidungshilfe liefern zu können. Die gesamte Studie basiert auf den Informationen, die von den Herstellern kamen, eigenen Recherchen und Analysen sowie öffentlich zugänglichen Daten.

Die Analysten des DCIG nahmen insgesamt 39 Angebote von 20 Firmen unter die Lupe. Geprüft wurden 130 Kriterien und die Ergebnisse nach Best-in-Class, Empfohlen, Exzellent, Gut und Basis kategorisiert.

Die Top Ten der Flash-Systeme

Unter die ersten zehn Plätze schafften es nur wenige der alteingesessenen Speicherfirmen. Nur Hitachi Data Systems und HP sind hier dabei. HP hat mit seinem »3PAR StoreServ 7450 Storage« und einem Empfohlen-Prädikat knapp die Nase vorn vor dem HDS »HUS VM« mit einem Exzellent. Dies sind aber nur die Plätze fünf und sechs. Die Treppchen-Ränge gingen eindeutig an Start-ups bzw. Unternehmen, die ihre Lösungen ausschließlich auf Flash-Basis etabliert haben. Die ersten beiden Plätze belegt Nimbus Data mit den Arrays »Gemini F600« und »Gemini F400«, wobei das F600 als einziges System die Note Best-in-Class erhielt. Das F400 bekam ein Empfohlen, ebenso wie »Zebi HA2800« von Tegile, der FA-400 Series Controller von Pure Storage und das 3Par-Array. Die Plätze sieben bis neun werden von SolidFire belegt, genauer von den Modellen »SF3010«, »SF6010« und »SF9010«. Auf Platz zehn befindet sich GreenBytes mit seiner »IO Offload Engine«. Die Plätze sechs bis zehn tragen das Prädikat Exzellent. Erst danach reihen sich die großen Anbieter ein: EMC, NetApp, Dell und IBM beispielsweise, aber auch weitere der noch jüngeren Speicheranbieter. Besonders hart dürfte das Ranking Cisco treffen. Der Hersteller liegt mit seinen »Invicta«- und »Accela«-Lösungen auf den hinteren Plätzen. Aber auch Flash-Pioniere wie Violin Memory, die derzeit um Marktanteile schwer kämpfen, dürfte eine Einordnung nach Platz 20 schwer treffen.

Flash verändert die Spielregeln

Mit der Einführung der Flash-Technologie in der Speicherindustrie für die Sicherung großer Datenmengen hat eine neue Ära in der Storage-Industrie begonnen, mit der auch neue Spielregeln gelten. Dominierten früher vorrangig die Platzhirsche im klassischen Festplatten-Business, so straucheln sie doch auf dem neuen Flash-Feld und müssen sich den Rang oft genug von jüngeren Firmen ablaufen lassen. Für Unternehmen wie Cisco, EMC, Dell oder IBM ist eine Ranking wie das von DCIG ein herber Schlag. Immerhin haben diese Firmen Unsummen in die Akquisition von Flash-Unternehmen gesteckt, deren Technologie sie nun in ihre Produktportfolios integrieren müssen. Anscheinend klappt dies nicht so gut und schnell wie erwartet.

Darüber hinaus scheint die Adaption und Akzeptanz der Flash-Technologie schneller vonstatten zu gehen, als dies bei anderen neuen Produkten je der Fall war. Dabei spielt der Preis nur mittelbar eine Rolle. Wichtiger ist die Kosten-Nutzen-Rechnung. Performance-Höchstleistungen mit Tiering-Funktion, weniger Stromabnahme, weniger Kühlungsaufwand und mit neuen Medien nun auch Speicherkapazitäten von PBytes in verträglich großen Chassis, lassen derzeit kaum jemanden an Flash vorbeikommen.

Es wird auch in 2014 und 2015 weiterhin spannend auf dem Flash-Feld zugehen. Nicht alle Start-ups werden überleben und wie gut die Integration bei den IT-Größen der Branche sein wird, muss sich erst zeigen. Auch im letzten Jahr wurden die ersten Plätze des Rankings eben nicht von EMC oder IBM bestimmt, sondern von Tegile, Pure Storage und Nimbus. Um in diesem Markt mithalten zu können, muss man eben wirklich Flash sprechen – und das lässt sich nicht einfach erkaufen.

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