IDC: Markt für Enterprise-Storage uneinheitlich im Q4/2019
Worldwide Top 5 External-Storage-Systems-Hersteller nach Umsätzen (Grafik: IDC)Zum Korken knallen sind die Marktergebnisse für externe OEM-Speichersysteme nicht. Zwar fällt Q4/2019 besser aus, als das Q3/2019, im Jahresvergleich tritt das Segment weiter auf der Stelle. Dem IDC Worldwide Quarterly Enterprise Storage Systems Tracker zufolge, sanken die weltweiten Ausgaben im vierten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Prozent auf 7,9 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich, im dritten Quartal 2019 waren es noch sechs Milliarden US-Dollar. Begonnen hatte das Jahr aber im Q1 mit 13,4 Milliarden US-Dollar.
Der Umsatz der Gruppe der Original-Design-Hersteller (ODMs), die direkt an Hyperskale-Rechenzentren verkaufen, stieg im Q4/19 um 38,2 Prozent (Y/Y) auf 6,5 Milliarden US-Dollar, während die ausgelieferte Kapazität um 64,5 Prozent auf 70,8 EByte zunahm. Die Gesamtkapazität für den Markt (externe OEM + ODM-Direkt- + Server-basierte Speicher) legt laut IDC um 30,8 Prozent auf 120,2 EByte zu.
»Der externe OEM-Markt blieb in diesem Quartal im Wesentlichen unverändert, während ODM Direct das stärkste Wachstum seit fünf Quartalen erzielte«, erklärt Paul Maguranis, Senior Research Analyst, Infrastructure Platforms and Technologies bei IDC. »ODMs verzeichneten in diesem Quartal ein zweistelliges Wachstum im Vergleich zum Vorjahr bei Einnahmen, Einheiten und ausgelieferter Kapazität und machten 58,9 Prozent der ausgelieferten Kapazität für den gesamten Speichermarkt aus, gegenüber 46,8 Prozent zu dieser Zeit im letzten Jahr.«
External-Storage: Huawei & kleinere Hersteller im Aufwind
Im Q4/19 wurden laut IDC 7,9 Milliarden US-Dollar mit External Enterprise OEM Storage umgesetzt. Die Gesamtkapazität 120,2 EByte (+30,8%).Erwartungsgemäß führt Dell Technologies (Dell/EMC) den Markt weiter an, allerdings »nur« noch mit einem Anteil von 27,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Minus von 6,4 Prozent und auch im Vergleich zu Q3 (31,5%) hat die Krone eine Delle. Gegenüber dem dritten Quartal 2019 verbessert sich HPE/New H3C Group von 9,6 auf 10,1 Prozent und IBM von 6,0 auf 9,1 Prozent.
Gleichzeitig bleibt NetApp im Abwärtstrend. Im Q4/19 setzte der Hersteller nicht ganz 705 Millionen US-Dollar um, was IDC zufolge einem Marktanteil von 8,9 Prozent entspricht. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Minus von über 16 Prozent.
Anders bei Huawei, mit einem Umsatz von über 616 Millionen US-Dollar (7,8%) festigt der chinesische Hersteller seinen Platz unter den Top 5, denen Hitachi aktuell nicht mehr angehört.
Interessant ist, dass sich ein Großteil des Wachstums auf das restliche Feld aufteilt. Kam dieser »Rest« im Q3 noch auf über 1,97 Milliarden US-Dollar (29,9% Marktanteil), sind es im vierten Quartal fast 2,9 Milliarden US-Dollar (36,6%).
Storage Q4/19: All-Flash bleibt im Plus
Der gesamte AFA-Markt (All-Flash-Arrays) generierte während des vierten Quartals Einnahmen in Höhe von 3,23 Milliarden US-Dollar, was im Jahresvergleich einem Anstieg von 8,4 Prozent entspricht. Der Markt für Hybrid-Flash-Arrays verbucht einen Umsatz von etwas mehr als drei Milliarden Dollar (-2,8% Y/Y).
Geografisch wächst Japan im Q4 mit 13,1 Prozent am schnellsten. AsiaPac (ohne Japan) verzeichnet im Jahresvergleich ebenfalls ein zweistelliges Wachstum (10,8%), angeführt von China mit 14,6 Prozent. Den Regionen EMEA und Amerika attestiert IDC jeweils ein Minus von 4,2 Prozent.
Marktentwicklung: durch Corona vorerst unkalkulierbar
Die Prognosen für das noch laufende erste Quartal 2020 sahen eine Stagnation mit weiteren Abschlägen voraus. Allerdings inkludiert dies noch nicht die Coronakrise. Auch wenn jeder Ausblick einem Blick in die Glaskugel gleicht, der Storage-Markt muss sich auf weitere Einschläge gefasst machen. Da viele Unternehmen auf Heimarbeit umstellen, zieht es sich notgedrungen auch in die Cloud. Lieferengpässe werden flächendeckend erst für das Q2 erwartet. Gleichzeitig könnte dies den Preisverfall stabilisieren. Ein Investitionsstopp gilt jedoch ebenfalls als nicht unwahrscheinlich. In diesem Fall dürften die über Jahrzehnte antrainierten Mechanismen greifen: sprich Preise runter.