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Im Interview: Fujitsu

Da sich die Anforderungen an Disk-Subsysteme im Zeitalter von Cloud-Computing, Scale-Out-Architekturen und Virtualisierung verändern, verzahnen Hersteller ihre Systeme immer enger mit Management-Software. Auch bei der Integration von SSDs gibt es kleine, aber feine Unterschiede.
Wir sprachen mit Robert Guzek, Produkt Marketing Manager Eternus, Center of Excellence Storage & Network Solutions bei Fujitsu, auf welche Besonderheiten und Trends sich Administratoren einstellen sollten.

Was sind heute die primären Kriterien beim Kauf eines Disk-Subsystems? Nur der Preis in Verbindung mit Kapazität, bzw. wie haben sich die Anforderungen der Kunden in den letzten Jahren verändert?

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 Robert Guzek
Robert Guzek
Guzek: Früher spielten oft der Preis und die Kapazität eine Rolle bei der Auswahl. Es gibt aber noch mehr Parameter zu beachten, sowohl im Midrange-Bereich als auch insbesondere im Enterprise-Segment. In diesen Bereichen spielt Software eine entscheidende Rolle, da über die Software zahlreiche Funktionen wie Mirroring oder Snapshot realisiert werden. Hier ist der Preis zwar auch ein entscheidender Faktor, doch zeigt sich in den vergangenen Jahren, dass Kunden bei der Investitionsentscheidung verstärkt auf die Funktionalität achten.

Wie stark haben SSDs die Architektur bzw. die Konfiguration eines Disk-Subsystems verändert? Viele Disk-Subsysteme nutzen mittlerweile SSDs als vorgelagerten Cache-Speicher…

Guzek: SSD sind ganz klar eine Bereicherung für den Storage. Allerdings ist ein Storage-Tiering in einem Disk-System nur bedingt sinnvoll. Spätestens bei Backup und Recovery kann es beim Einsatz von SSD zu erheblichen Laufzeitdifferenzen kommen, beispielsweise beim Recovery auf SATA-Platten. Bei einem automatischen Tiering Service-Level-Agreements zu definieren ist nicht nur aus technischer Sicht eine Herausforderung, sondern in der Regel auch mit zusätzlichen Kosten verbunden.

Das Management von Disk-Subsystemen ist heute meist erheblich flexibler als früher. Welche neuen Anforderungen kommen auf das Management dieser Systeme im Zeitalter von Cloud-Computing, Scale-Out-Architekturen und Virtualisierung zu?

Guzek: Die Herausforderungen für das Management sind sehr groß und werden in Zukunft noch weiter steigen. Gerade im Bereich der Cloud gibt es keine einheitliche Linie oder homogene Systeme. Deshalb wird das Problem der Verwaltung hier meist durch die Virtualisierung gelöst. Wir bieten an dieser Stelle sowohl die notwendigen Hardware- als auch Software-Lösungen, mit denen das Management von Storage- und Server-Kapazitäten gelingt.

Gibt es Features, die Sie in Ihren Disk-Subsystemen als Alleinstellungsmerkmal anbieten können? Und: Hilft das bei der Argumentation gegenüber dem Kunden? Oder wird letztendlich nur auf das Preis-Leistungs-Verhältnis der Standard-Features geschaut?

Guzek: Wir haben in diesem Umfeld mehrere Alleinstellungsmerkmale: So ist die »Eternus DX 440« beispielsweise das schnellste Midrange-System nach SPC1. Die »Eternus DX8700« dagegen ist mit über 5,4 PByte das größte System überhaupt. Solche Merkmale bieten dem Kunden nicht nur technische, sondern auch finanzielle Vorteile.

Sind Disk-Subsysteme mittlerweile nicht fast zu einem Commodity verkommen, das erst durch entsprechende Software richtig funktional und nutzbringend wird?

Guzek: Dafür sind die Unterschiede bei der Hardware selbst zu groß. Außerdem muss man unterscheiden zwischen Entry und Enterprise. Die Hardware von Einstiegssystemen kann manchmal Commodity sein, doch gibt es natürlich auch hier große Unterschiede. Hat ein Unternehmen aber Hardware-Systeme von Entry bis Enterprise im Einsatz, spielt es eine große Rolle, ob alle Systeme aus derselben Produktfamilie stammen. Dies kann übrigens nicht jeder Hersteller gewährleisten. Darüber hinaus gibt es große Unterschiede bei Qualität und Leistungsumfang der standardmäßig mitgelieferten Software. Wir liefern zum Beispiel mit den Eternus-DX-Systemen im Entry-Segment die Software »Eternus SF Express« mit aus, die auch über Funktionen wir Snapshots oder Klone verfügen.

Oftmals gibt es speziell für den Mittelstand vorkonfigurierte Lösungspakete. Welche Konfigurationspakete haben sich aus Ihrer Sicht als besonders anwenderfreundlich und praktikabel herausgestellt?

Guzek: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein vorkonfiguriertes Paket passgenau den Wünschen des Kunden entspricht, ist nicht sehr hoch. Zudem haben mittelständische Unternehmen größtenteils unterschiedliche Umsätze, Mitarbeiterzahlen, Bilanzen oder Aufgaben, und dadurch auch sehr unterschiedliche Bedürfnisse. Für den Entry-Markt sind Lösungspakete wesentlich sinnvoller. Der Markt ist enger definiert, die Anforderungen der Unternehmen häufig sehr ähnlich. Für diesen Markt bieten wir entsprechende Hard- und Software-Lösungen für Kunden und Partner an, wie »Easy SAN Fibre Channel« oder »Easy Backup to Disk«.

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