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Im Interview: Netapp

Da sich die Anforderungen an Disk-Subsysteme im Zeitalter von Cloud-Computing, Scale-Out-Architekturen und Virtualisierung verändern, verzahnen Hersteller ihre Systeme immer enger mit Management-Software. Auch bei der Integration von SSDs gibt es kleine, aber feine Unterschiede.
Wir sprachen mit Johannes Wagmüller, Director Systems Engineering bei Netapp, auf welche Besonderheiten und Trends sich Administratoren einstellen sollten.

Was sind heute die primären Kriterien beim Kauf eines Disk-Subsystems? Nur der Preis in Verbindung mit Kapazität, bzw. wie haben sich die Anforderungen der Kunden in den letzten Jahren verändert?

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 Johannes Wagmüller
Johannes Wagmüller
Wagmüller: Der reine Anschaffungspreis im Bezug auf Kapazität ist in den seltensten Fällen das alleinige Kaufkriterium. Neben den weiteren »Standard«-Kriterien wie Hochverfügbarkeit und Performance spielen die Integrationsfähigkeit des Storage-Systems mit seinen Funktionalitäten in die existierende Systemlandschaft und deren Betriebsabläufe bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle. Unter dem Aspekt »Green IT« ist die Effizienz des Systems unter anderem im Bezug auf den Stromverbrauch ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium, das oft angefragt wird.

Wie stark haben SSDs die Architektur bzw. die Konfiguration eines Disk-Subsystems verändert? Viele Disk-Subsysteme nutzen mittlerweile SSDs als vorgelagerten Cache-Speicher…

Wagmüller: Flash-Speicher ist zum derzeitigen Preis pro GByte am effizientesten in einer Hybrid-Form mit Festplatten als Cache einzusetzen. Dies hat sich bereits als Standard im Midrange- und Highend-Enterprise-Storage etabliert. Ob in Form von PCIe-basierenden Flashspeicher oder SSD-Drives hängt im Wesentlichen von der Systemarchitektur ab. Wichtig ist eine effektive Software-Integration, um die Vorteile der Technologie – vor allem im Lesebereich – effektiv und möglichst einfach und automatisiert nutzen zu können.

Das Management von Disk-Subsystemen ist heute meist erheblich flexibler als früher. Welche neuen Anforderungen kommen auf das Management dieser Systeme im Zeitalter von Cloud-Computing, Scale-Out-Architekturen und Virtualisierung zu?

Wagmüller: Herstellerspezifisches, homogenes Storage-Management alleine ist keine ausreichende Basis, um eine zukünftige oder bereits existierende und skalierende »Shared Virtualized Infrastructure« mit effizientem Management unterstützen zu können. Zusätzlich gefordert ist die tiefe, funktionale Integration in rechenzentrumsbestimmende Management-Plattformen, unter anderem der Hypervisor-Anbieter und Betriebssysteme. Außerdem gewinnen standardisierte Applikationsintegrationen für einfaches Backup/Restore, Replikation und Cloning weiter an Bedeutung. Um dazu den vielfältigen Scale-out- und Cloud-Ansprüchen der Zukunft flexibel gerecht zu werden, ist es erforderlich, leistungsfähige, einfache Schnittstellen (APIs) mit entsprechender Unterstützung (Doku, Simulatoren) anzubieten.

Gibt es Features, die Sie in Ihren Disk-Subsystemen als Alleinstellungsmerkmal anbieten können? Und: Hilft das bei der Argumentation gegenüber dem Kunden? Oder wird letztendlich nur auf das Preis-Leistungs-Verhältnis der Standard-Features geschaut?

Wagmüller: Netapp bietet mit seiner Unified-Architektur maximale funktionale und damit betriebliche Flexibilität und Integrationsfähigkeit bei maximaler Effizienz. Dies verstehen unsere Kunden als Nutzen und bewerten es entsprechend. Das zeigt sich in unserer Marktstellung und unserem Wachstum.

Sind Disk-Subsysteme mittlerweile nicht fast zu einem Commodity verkommen, das erst durch entsprechende Software richtig funktional und nutzbringend wird?

Wagmüller: Hardware alleine ist bereits in gewisser Weise Commodity bei den wenigen Playern im Komponentenbereich. Auf dem Enterprise-Markt der Storage-Systeme ist nach wie vor eine tiefe Integration und Abstimmung von Soft- und Hardware im Storage-System wichtig. Diese Integration ist außerdem zukünftiger Garant für maximale Funktionalität, Kompatibilität und damit Stabilität.

Oftmals gibt es speziell für den Mittelstand vorkonfigurierte Lösungspakete. Welche Konfigurationspakete haben sich aus Ihrer Sicht als besonders anwenderfreundlich und praktikabel herausgestellt?

Wagmüller: Wir bieten mit unserem Baukastenprinzip grundsätzlich einfache und modulare Konfigurationsmöglichkeiten. Darüber hinaus sieht unser Lizenzierungsmodell vorpaketierte Bundles vor, welche über ein umfassendes Basispaket die populären Einsatzzwecke wie Backup, Disaster-Recovery-Replikation, Cloning und Applikationsintegration abdeckt.

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