Trendfocus: Festplattenmarkt auch im Q1/20 auf Sinkflug
Das US-amerikanische Analystenunternehmen Trendfocus präsentiert die vorläufigen Festplatten-Marktzahlen für das Q1/2020. Finale Zahlen sollen folgen. Dennoch ist der Trend klar: 14 Prozent im Quartalsvergleich und 13 Prozent im Jahresvergleich sind signifikante Einbußen für die wenigen Hersteller. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Umsatz um weitere zehn Millionen auf nunmehr 67 Millionen US-Dollar.
Ein Grund, so die Marktforscher, sollen natürlich unter anderem die Auswirkungen der weltweiten Corona-Krise sein. Allerdings ist der Markt schon länger rückläufig und brach im Vorjahr sogar um 25 Prozent ein. So sind auch 2020 alle drei Marktführer betroffen. Seagate (42%), Western Digital (37%) und Toshiba (21%) teilen sich diesen Markt quasi komplett. Alle verzeichnen Umsatzeinbußen von knapp unter 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und Vorquartal. Toshiba bildet unter den Herstellern eine traurige Ausnahme: Hier sanken die Umsätze im Vergleich zum Vorjahr wieder überdurchschnittlich, nämlich um 23,1 Prozent (Vorjahr 24,2%).
Dennoch lohnt ein Blick auf die Details:
- Bei 3,5- und 2,5-Zoll-Enterprise-HDDs stieg der Absatz auf ein Rekordniveau von rund 15,7 Millionen Einheiten und ein Gesamtvolumen von rund 150 EByte. Treiber dafür sollen die wachsende Nachfrage für Cloud-Lösungen in den USA und Hyperscale-Systemen in China sein. Hochperformante HDDs dagegen fanden rund zwölf Prozent weniger Abnehmer als im Vorquartal. Laut den Marktforschern ein teilweise saisonal üblicher Effekt, teils dem Voranschreiten von SSD geschuldet und auch Folge der unklaren Wirtschafts- und Handelslage in der Pandemie.
- Bei 3,5-Zoll-Desktop-/CE-HDDs einschließlich externer Festplatten wird ein Rückgang von rund 20 Prozent auf 23 Millionen Festplatten festgestellt. Gedrosselte Produktion von PC-Stückzahlen und Überwachungssystemen als Folge der Corona-Krise vor allem in China werden als Grund angeführt.
- Der Absatz von 2,5-Zoll-Mobil-/CE-Festplatten sank um rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorquartal auf zirka 24 Millionen Einheiten. Hier sehen die Analysten weniger temporäre Auslöser. SSD-fähige Spielesysteme sollen hier die HDD langfristig verdrängen.