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Im Interview: Hewlett-Packard

Ingo Kraft, Senior Business Manager HP LeftHand Storage-Lösungen, Hewlett-Packard

NAS-Systeme sind derzeit laut IDC und Gartner der Renner. Die Vorteile sind unter anderem problemlose Kapazitätserweiterungen sowie einfaches Bewältigen großer und stark ansteigender Datenmengen. Der Anwender profitiert mittlerweile durch viele neue Technologien, um die traditionelle 16-TByte-Filer-Begrenzung endlich zu umgehen.
Wir sprachen mit Ingo Kraft, Senior Business Manager für HP LeftHand Storage-Lösungen bei Hewlett-Packard, unter anderem über neue Lösungsansätze.

Was treibt die Nachfrage nach NAS derzeit stärker? Das generell überproportionale Wachstum unstrukturierter Daten? Oder eher die Möglichkeit, damit technisch relativ einfach Kapazitätserweiterungen im Netzwerk vorzunehmen?

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 Ingo Kraft 
Ingo Kraft
Kraft: Die Zielsetzung ist je nach Kundensegment unterschiedlich: Während Kunden aus dem KMU-Umfeld vordergründig File-Storage-Kapazitäten bereitstellen müssen, sehen wir bei Enterprise-Kunden auch die Verwendung als Shared-Storage zum Beispiel für virtualisierte Serverumgebungen. Zudem wächst etwa durch Compliance-Anforderungen der Bedarf an preiswertem Festplattenspeicher im NAS-Umfeld.

Welche Punkte sollten KMU-Unternehmen beachten, wenn sie vor der Auswahl eines NAS-Systems stehen?

Kraft: Typischerweise richtet sich bei solchen Projekten die Auswahl stark nach dem Preis für das System. Der Kunde sollte deshalb sehr genau auf eine Gesamtkostenbetrachtung (TCO) sowie Zusatz- und Folgekosten beispielsweise für Funktionalitäten achten. Auch ist für Kunden sehr wichtig zu sehen, wie der Investitionsschutz bei mehrjährigem Einsatz aussieht und wie zum Beispiel Erweiterungen realisiert werden können. Aus technischer Sicht wird die Verfügbarkeit (Cluster-Fähigkeiten), Skalierbarkeit der einzelnen NAS-Systeme und Datenmigration, wenn nach der Abschreibung die Daten auf Nachfolgesysteme migriert werden müssen, zunehmend wichtiger. Hierin unterscheiden sich KMUs nicht vom Enterprise-Segment.

Was sind die Features, auf die Ihrer Meinung nach eher die Unternehmen im Enterprise-Segment Wert legen?

Kraft: Hauptsächlich sehen wir Nachfrage nach einfacher, sehr dynamischer und skalierbarer Speicherverwaltung sowie Datensicherungs- und Replikationsfunktionen zur Sicherstellung der Verfügbarkeit. Wichtig ist dabei, dass dies einfach, schnell und vor allem sicher bewerkstelligt werden kann.

Mit welchen Technologien lösen Anbieter im Highend-NAS-Bereich die Anforderungen nach Performance und wachsenden Dateigrößen? Mit neuen File-Systemen? Mit Clustered-NAS-Systemen? Neue Volumes jenseits der bisher typischen 16-TByte-Marke?

Kraft: Gerade im Highend-Bereich verwenden wir zunehmend Cluster-Lösungen, basierend auf hoch skalierbarem, sehr leistungsfähigem GRID-Storage. Wichtig ist hierbei anzumerken, dass diese GRID-Storage-Lösungen unter Verwendung von Industrie-Standard-Komponenten aufgebaut werden und somit Synergien bei Management, Service und Betrieb mit den Server ermöglichen. So werden auch zukünftig neue, skalierbarere File-Systeme und sich dynamisch veränderbare Volumes/LUNs auf dem NAS-Markt angeboten werden.

Abgesehen von der NAS-Hardware – welche Service-Leistungen offerieren Sie darüber hinaus für Ihre Anwender/Kunden?

Kraft: Häufig wird dem Anwender suggeriert, dass NAS die »Eier legende Wollmilchsau« ist. Aber so individuell die Anforderungen des Kunden sind, so unterschiedlich sind die Lösungen. Für Blockdaten ist es nicht optimal, ein NAS-System zu verwenden, besonders wenn die Daten stetig wachsen. Es kommt also auf die maßgeschneiderte Lösung an, die ein optimales Preis/Leistungs-Verhältnis und einen geringen TCO bietet. Wir unterstützen den Kunden dabei, den Bedarf zu ermitteln, die richtige Lösung zu entwerfen und den laufenden Betrieb nach Kundenanforderung mit entsprechenden Dienstleitungen zu unterstützen. Dies ist ein wichtiger Beitrag für den reibungslosen Betrieb.

Wenn Sie Virtualisierung anbieten – beziehen Sie auch Server und Volumes mit ein?

Kraft: Aber natürlich – denn gerade hier ergeben sich die wirklichen Vorteile für den Kunden. Bei Virtualisierung ist es sehr wichtig, die Aspekte der Server-, Storage- und vermehrt auch der Desktop-Virtualisierung zu betrachten. Wichtig ist dabei zu sehen, ob es gemeinsame Managementmöglichkeiten gibt. Denn ein unpassendes Management kann schnell die Einspareffekte eliminieren.

Offerieren Sie eine automatisierte Datenmigration auf andere Speichermedien (ähnlich wie ILM)?

Kraft: Da Datenmigration immer wichtiger wird, bieten wir unterschiedliche Ansätze an. Zum einen die SAN-Virtualisierung (»HP SVSP«), mit dessen Hilfe Volumes unterschiedlicher Speichersysteme – auch von unterschiedlichen Herstellern – von einem System auf ein anderes migriert werden können. Zum anderen bieten wir in Zusammenarbeit mit Partnern HSM-Lösungen an, die den Aufbau von Speicherklassenkonzepten ermöglichen. Als letztes ist natürlich die nahtlose Migration mit Hilfe von Tools zwischen Speichersystemen derselben Produktfamilie (zum Beispiel »HP LeftHand P4000«) zu nennen.

Welchen Stellenwert haben Sicherheitsthematiken (z.B. vor unberechtigtem Zugriff) beim Anwender? Welche Leistungsmerkmale bieten Sie hier an?

Kraft: Unter anderem durch Compliance-Anforderungen wird Sicherheit immer wichtiger. Daher bieten wir diesbezüglich umfassende Beratungsleistungen für die Kunden an. Aber auch auf Produktebene werden Verschlüsslungslösungen, Schlüsselmanagement, sicheres Löschen (mehrfaches Überschreiben mit wechselnden Bitmustern) und WORM-Lösungen angeboten.

Ist NAS in Cloud-IT-Infrastrukturen schon ein Thema? Auf welche Trends müssen sich hier potenzielle Anwender einstellen? Oder ist es noch zu wolkig, noch zu weit in der Ferne?

Kraft: Wir sehen hier mittlerweile sehr interessante Geschäftsmodelle im Entstehen, welche in diese Richtung gehen. Gerade mit den neuen iSCSI-basierten »HP LeftHand P4000«-SAN-Lösungen können wir eine preiswerte, aber sehr leistungsfähige Plattform für solche Dienste anbieten.
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