Anzeige

Im Interview: Hitachi Data Systems

Uwe Angst, NAS Business Manager, Hitachi Data Systems

NAS-Systeme sind derzeit laut IDC und Gartner der Renner. Die Vorteile sind unter anderem problemlose Kapazitätserweiterungen sowie einfaches Bewältigen großer und stark ansteigender Datenmengen. Der Anwender profitiert mittlerweile durch viele neue Technologien, um die traditionelle 16-TByte-Filer-Begrenzung endlich zu umgehen.
Wir sprachen mit Uwe Angst, NAS Business Manager bei Hitachi Data Systems, unter anderem über neue Lösungsansätze.

Was treibt die Nachfrage nach NAS derzeit stärker? Das generell überproportionale Wachstum unstrukturierter Daten? Oder eher die Möglichkeit, damit technisch relativ einfach Kapazitätserweiterungen im Netzwerk vorzunehmen?

Anzeige
 Uwe Angst 
Uwe Angst
Angst: Sowohl als auch! Neben der klassischen File-Server- und NAS-Konsolidierung sehen wir erhebliches Potenzial im Bereich von Anwendungskonsolidierung – unsere Systeme sind auf Grund ihrer Architektur und Softwarefeatures hierfür ideal geeignet. Der Trend geht dahin, immer mehr Anwendungen für NAS-Systeme beziehungsweise über IP verfügbar zu machen. Der Zuwachs im Bereich unstrukturierter Daten ist jedoch ohne Frage auch ein Faktor, der die wachsende Nachfrage nach NAS-Systemen begünstigt. Daher sehen wir auch eine Veränderung der Nachfrage dahingehend, dass viele Enterprise-Funktionen wie File-Tiering auch im Midrange-Bereich gefordert werden. Mit unseren neuen Midrange-NAS-Systemen 3080 und 3090 bieten wir Unternehmen diese und weitere Enterprise-Funktionen.

Welche Punkte sollten KMU-Unternehmen beachten, wenn sie vor der Auswahl eines NAS-Systems stehen?

Angst: Ein einfaches und effizientes File-Management ist das A und O. Ideal sind Systeme, die mit einer Managementkonsole das gesamte NAS und auch ein eventuell vorhandenes SAN verwalten können. Die Funktionen müssen dem jeweiligen Bedarf angepasst sein – hier ist eine generelle Empfehlung schwierig. File-Tiering und automatisierbare Migrationen sind jedoch sicher für die meisten Unternehmen wichtige Gesichtspunkte. Zudem muss die Skalierbarkeit stimmen, denn nur dann kann das geplante System auch kommende Anforderungen erfüllen. Dass das Preis/Leistungs-Verhältnis stimmen muss, ist heutzutage für jedes Unternehmen eine Selbstverständlichkeit.

Was sind die Features, auf die Ihrer Meinung nach eher die Unternehmen im Enterprise-Segment Wert legen?

Angst: Die genannten Features File-Tiering und automatisierte Migrationen sind für alle Unternehmen von Bedeutung, im Enterprise-Segment spielen sie jedoch eine noch größere Rolle, ebenso wie die Skalierbarkeit und das Management. Gerade die gemeinsame Verwaltung von NAS und SAN hilft dabei, Kosten zu sparen, indem Insellösungen vermieden werden. Höchste Verfügbarkeit ist für viele Unternehmen sicherlich das wichtigste Kriterium, aber auch die zugehörigen Services müssen stimmen.

Mit welchen Technologien lösen Anbieter im Highend-NAS-Bereich die Anforderungen nach Performance und wachsenden Dateigrößen? Mit neuen File-Systemen? Mit Clustered-NAS-Systemen? Neue Volumes jenseits der bisher typischen 16-TByte-Marke?

Angst: Unsere NAS-Systeme bieten schon seit Jahren die Möglichkeit, File-Systeme mit bis zu 256 TByte zu generieren. In Verbindung mit einem integrierten CNS (Clustered Name Space) ermöglichen wir den Anwendern, ein vereinfachtes Management und Scale-out-Cluster mit einem Pay-as-You-Grow-Ansatz zu implementieren. Hierarchisches Speichermanagement (HSM) und intelligentes Storage-Tiering hilft den Kunden, die wichtigen Daten auf schnellem Speicher zu halten. Die nicht mehr genutzten, aber online zu haltenden Daten können so hingegen auf kostengünstigeren Technologien gespeichert werden. Eine Integration mit revisionssicheren Archiven wie unserer »Hitachi Content Archive Platform« (HCAP) wird auch häufig von den Unternehmen gewünscht.

Abgesehen von der NAS-Hardware – welche Service-Leistungen offerieren Sie darüber hinaus für Ihre Anwender/Kunden?

Angst: Wir bieten eine Reihe von Service-Leistungen für NAS-Deployment an und unterscheiden zwischen Basic, Advanced und Customized Service-Packages. Diese Pakete können die Analyse, Installation, Implementierung und Migration enthalten. Darüber hinaus steht unseren NAS-Kunden natürlich das gesamte Angebot der Global-Services von Hitachi Data Systems zur Verfügung, bis hin zur Storage-Economics-Methodik, mit der die gesamte Storage-Infrastruktur nachhaltig optimiert werden kann. Denn für viele Unternehmen ist nicht nur der Total-Cost-of-Ownership interessant, sondern ein Return-on-Assets – es muss das Maximum aus der bestehenden Infrastruktur herausgeholt werden.

Wenn Sie Virtualisierung anbieten – beziehen Sie auch Server und Volumes mit ein?

Angst: Ja, dies ist für uns selbstverständlich! Aktuelle NAS-Systeme betrachten und unterstützen die Infrastruktur inklusive Server, Netzwerk und Speicher in Gänze.

Offerieren Sie eine automatisierte Datenmigration auf andere Speichermedien (ähnlich wie ILM)?

Angst: Mit den »DataMigrator«-Features der HNAS-Systeme bieten wir ein integriertes HSM-Konzept als Grundgerüst für automatisierte Datenmigrationen an. Technologien wie Deduplizierung, Compression, Single-Instance oder eine Kombination aus allem setzen wir ergänzend zur weiteren Optimierung ein, um den jeweiligen Anforderungen punktgenau gerecht zu werden. Diese Vorgehensweise ist integraler Bestandteil unserer »Service Oriented Storage Solutions« (SOSS), die zu einer realen, dynamischen Infrastruktur führt.

Welchen Stellenwert haben Sicherheitsthematiken (z.B. vor unberechtigtem Zugriff) beim Anwender? Welche Leistungsmerkmale bieten Sie hier an?

Angst: Sicherheit hat einen sehr hohen Stellenwert, zusammen mit der Verfügbarkeit wahrscheinlich sogar den höchsten. Wir unterstützen unter anderem File-System-Auditing, und bieten die Möglichkeit, die einzelnen virtuellen Server komplett isoliert in unterschiedlichen Sicherheitsdomänen anzumelden. Zudem verfügen wir über Anbindungen an alle gängigen Anti-Virus-Suiten von verschiedenen Softwareherstellern.

Ist NAS in Cloud-IT-Infrastrukturen schon ein Thema? Auf welche Trends müssen sich hier potenzielle Anwender einstellen? Oder ist es noch zu wolkig, noch zu weit in der Ferne?

Angst: Hitachi Data Systems ist mit mehr als 12.600 ausgelieferten Controllern der mit Abstand führende Hersteller im Bereich der Storage-Virtualisierung. Die Storage-Virtualisierung ist ein entscheidender Teil einer möglichen Cloud-Strategie. Damit sind wir auf die Anforderungen für Cloud-Infrastrukturen sehr gut vorbereitet, zudem können wir unser gesamtes Lösungsportfolio integrieren. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass sich potenzielle Anwender nicht nur auf Trends einstellen, sondern durch ihre Nachfrage auch Trends selbst gestalten – Cloud ist kein Diktat der Industrie. Daher ist auf beiden Seiten – Anbieter und Nachfrager – wie in Märkten üblich, nichts in Stein gemeißelt.
Anzeige