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Im Interview: IBM Deutschland

Petra Laur, Sales Spezialist SAN & NAS, IBM Deutschland

NAS-Systeme sind derzeit laut IDC und Gartner der Renner. Die Vorteile sind unter anderem problemlose Kapazitätserweiterungen sowie einfaches Bewältigen großer und stark ansteigender Datenmengen. Der Anwender profitiert mittlerweile durch viele neue Technologien, um die traditionelle 16-TByte-Filer-Begrenzung endlich zu umgehen.
Wir sprachen mit Petra Laur, Sales Spezialist SAN & NAS bei IBM Deutschland, unter anderem über neue Lösungsansätze.

Was treibt die Nachfrage nach NAS derzeit stärker? Das generell überproportionale Wachstum unstrukturierter Daten? Oder eher die Möglichkeit, damit technisch relativ einfach Kapazitätserweiterungen im Netzwerk vorzunehmen?

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 Petra Laur 
Petra Laur
Laur: Grundsätzlich treibt das massive Wachstum unstrukturierter Daten die Nachfrage nach Speicherlösungen, nicht nur nach NAS. Eine NAS-Lösung erlaubt es jedoch, den Anforderungen des hohen Wachstums einfach und kosteneffizient nachzukommen. Die vorhandene Netzwerk-Infrastruktur kann genutzt werden und die Systeme lassen sich zumeist bequem über eine Webschnittstelle einrichten und konfigurieren.

Welche Punkte sollten KMU-Unternehmen beachten, wenn sie vor der Auswahl eines NAS-Systems stehen?

Laur: Wichtigstes Entscheidungskriterium bei der Auswahl des NAS-Systems sind die Anforderungen, die bezüglich Skalierbarkeit, Performance und Daten- bzw. Ausfallsicherheit gestellt werden. Diese hängen maßgeblich von der Art der zu speichernden Daten ab. Oftmals ist ein integrierter Zugriff auf Daten der Block- und Dateiebene wünschenswert sowie eine intelligente und integrierte Managementsoftware. In Bezug auf die enormen Wachstumsraten muss das NAS-System einfach und kosteneffektiv skalierbar sein, ohne die Notwendigkeit, stetig weitere NAS-Systeme hinzuzufügen.

Was sind die Features, auf die Ihrer Meinung nach eher die Unternehmen im Enterprise-Segment Wert legen?

Laur: Effektives Datenmanagement ist unabdingbar für den Erfolg eines Unternehmens. Eine standortunabhängige Datenverfügbarkeit gewährt Zugriff auf aktuelle Informationen und ermöglicht damit produktives Arbeiten, schnelle Entscheidungsfindungen und letztendlich das Erreichen von Geschäftszielen. Diese Ansprüche lassen sich nur mit Speichersystemen erfüllen, die flexibel genug sind, um sich verändernde IT-Anforderungen zu unterstützen und sich an wachsenden Datenmengen anpassen zu lassen. Zudem sollten sie ausreichend Leistung auf Anwendungsebene liefern und die Möglichkeit bieten, SAN- und NAS-Infrastrukturen zusammenzufassen, um niedrigere Gesamtkosten zu erreichen. Hierzu zählen folgende Aspekte im Detail:
• einheitliche Speicherlösung zur Konsolidierung mehrerer Anwendungen auf einem System,
• Anwendungsverfügbarkeit: Wiederherstellung auf Anwendungsebene innerhalb von Minuten statt Stunden nach einem Ausfall oder Benutzerfehler,
• Performance: Konsistent hohe Leistung für geschäftskritische Anwendungen,
• Unterstützung verschiedener Backup-Methoden, unter anderem Platten- und Host-basiertes Backup sowie Band-Backup, und
• integrierte Hochverfügbarkeits-/Disaster-Recovery-Lösungen.

Mit welchen Technologien lösen Anbieter im Highend-NAS-Bereich die Anforderungen nach Performance und wachsenden Dateigrößen? Mit neuen File-Systemen? Mit Clustered-NAS-Systemen? Neue Volumes jenseits der bisher typischen 16-TByte-Marke?

Laur: Durch die Kombination verschiedener Technologien bieten wir hocheffiziente Lösungen, um den Anforderungen nach Performance und Datenwachstum gerecht zu werden. IBM setzt zum einen auf »N series« mit dem Betriebssystem »Ontap« für eine umfassende und einheitliche Datenverwaltung, Management-Funktionalitäten und Flexibilität. Umfangreiche Software-Features stellen eine effektive Nutzung der Ressourcen durch Optimierung der Daten und des Speichersystems sicher – Themen wie Deduplizierung und Thin-Provisioning spielen hier eine wichtige Rolle. Zum anderen werden wir weiter in Grid-Architekturen für NAS investieren, die wir heute schon mit »SoFS« (Scale out File Services) anbieten. Dabei wird die Möglichkeit der horizontalen hochperformanten Skalierbarkeit in die Tausende PByte mit integrierten Funktionen wie Kopierfunktionen und Datenverfügbarkeit kombiniert. Die 16-TByte-Grenze wird mit zukünftigen Technologien fallen.

Abgesehen von der NAS-Hardware – welche Service-Leistungen offerieren Sie darüber hinaus für Ihre Anwender/Kunden?

Laur: IBM bietet die klassischen Implementierungs- wie auch Migrations-Services an. Diese gehen von der Planung des Systems bis zur Verifizierung des neuen Systems und der Datenmigration. Darüber hinaus ist es von Vorteil, vor einer Investition die Infrastruktur unter die Lupe zu nehmen. IBM bietet eine gemeinsam mit dem Kunden durchgeführte Analyse der Speicherstruktur an, die in einen Aktionsplan inklusive Kosten-Nutzen-Rechnung umgesetzt wird. Damit lassen sich Investitionen optimal planen und gegebenenfalls sogar reduzieren.

Wenn Sie Virtualisierung anbieten – beziehen Sie auch Server und Volumes mit ein?

Laur: Virtualisierte Umgebungen sind dann effizient, wenn alle Aspekte der Virtualisierung einbezogen werden – Server-Virtualisierung, Anwendungs-Virtualisierung und Speicher-Virtualisierung. Als einziger Anbieter im Markt mit Erfahrung und Angeboten in allen Bereichen der Virtualisierungstechnologie bieten wir Gesamtlösungen an, die den Anforderungen an eine hocheffiziente, virtualisierte Infrastruktur gerecht werden.

Offerieren Sie eine automatisierte Datenmigration auf andere Speichermedien (ähnlich wie ILM)?

Laur: IBM bietet verschiedene Möglichkeiten, Daten automatisiert und für den Endanwender transparent auf andere Speichermedien auszulagern. Eine regelbasierte Automatisierung vereinfacht die Speicherbereitstellung, sorgt für wiederholbare, skalierbare und überprüfbare Bereitstellungsprozesse und mindert das Risiko eines Datenverlusts durch falsch konfigurierten Speicher. Eine solche Automatisierung wird bei IBM entweder durch die »Tivoli«-Software-Suite implementiert oder ist bereits in die Speichersysteme integriert. Je nach Implementierung ist eine automatisierte Datenverschiebung bis hin auf Tape möglich.

Welchen Stellenwert haben Sicherheitsthematiken (z.B. vor unberechtigtem Zugriff) beim Anwender? Welche Leistungsmerkmale bieten Sie hier an?

Laur: Die Sicherheit der Daten vor unberechtigtem Zugriff ist eine unabdingbare Voraussetzung für jedes NAS-System das innerhalb eines Unternehmens eingesetzt wird. Daten müssen zum einen vor unberechtigtem Zugriff geschützt werden, zum anderen muss aber auch die Wiederherstellung von Daten im Falle eines Verlustes (sei es versehentliches Löschen oder klassisches »Disaster«) sichergestellt sein. Mechanismen wie rollenbasierende Nutzerkennung (ACL), LUN-Masking und LDAP-Integration (Lightweight Directory Access Protocol) garantieren, dass ein unberechtigter Zugriff auf die Systeme und Daten verhindert wird.

Ist NAS in Cloud-IT-Infrastrukturen schon ein Thema? Auf welche Trends müssen sich hier potenzielle Anwender einstellen? Oder ist es noch zu wolkig, noch zu weit in der Ferne?

Laur: »Cloud Computing« steht für einen Pool aus abstrahierter, hochskalierbarer und verwalteter IT-Infrastruktur, die Kundenanwendungen vorhält und nach Verbrauch abgerechnet wird. (Definition von Forrester Research.) Ausgehend von dieser Definition leben wir heute schon in Clouds und unterstützen diese mit bestehenden Infrastrukturen. In der Realität werden überwiegend Mischformen (Hybrid-Clouds) genutzt werden. Hybrid-Clouds sind alle möglichen Kombinationen von Privat-Clouds, Public-Clouds und traditioneller IT-Umgebung. IBM bietet die Möglichkeit, entweder Cloud-Storage als Service bereitzustellen oder mit dem Kunden gemeinsam eine Private-Cloud aufzubauen. Dabei spielen NAS-Systeme natürlich auch eine Rolle.
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