Im Interview: Netgear
Wenn es um unstrukturierte Daten geht, dann sind NAS-Systeme die erste Wahl. Denn auf NAS-Systemen läuft ein Filesystem. Und das ist der elementare Unterschied zwischen reinen Disksystemen, die nach wie vor erste Wahl für Performance-kritische Anwendungen sind. Administratoren sollten sich aber trotzdem darauf einstellen, dass zusehends die Unterscheidung zwischen Primär- und Sekundär-Speicher verwischt – Hybrid-Speicher oder Unified-Storage-Systeme finden ihren Platz im Rechenzentrum.Wir sprachen darüber mit Danny Ullrich, Marketing Manager Central Europe bei Netgear.
Was sind derzeit die Kriterien, wenn sich ein Unternehmen für ein NAS-System entscheidet?
Können NAS-Systeme der Einstiegsklasse – also zum Beispiel mit zwei bis acht Festplatten – bereits zu einer Senkung der Betriebskosten beitragen? Oder geht es hier eher nur darum, einen PC-basierten Server beim Storage zu entlasten?
Ullrich: NAS-Lösungen senken die Betriebskosten deutlich. Die einfache Handhabung senkt die Kosten für Inbetriebnahme, laufenden Betrieb und Wartung sowie für den Schulungsaufwand der Administratoren. Auch die Investitionskosten sind überschaubar. Das sehr gute Preis-Leistungs-Verhältnis wird auch dadurch unterstützt, da für NAS-Systeme keine Lizenzgebühren anfallen.
NAS-Systeme werden bei vielen Unternehmen eher als Sekundär-Speicher eingesetzt. Bei welchen Einsatzszenarien lässt es sich als Primär-Speicher verwenden? Und auf welche Punkte sollten IT-Administratoren bei der Auswahl eines NAS-Systems achten, wenn sie mit einem Einsatz als Primär-Speicher liebäugeln?
Ullrich: Mit NAS-Lösungen besteht für kleine Unternehmen keine Notwendigkeit, zusätzliche Server anzuschaffen. In Unternehmen bis zu 500 Anwendern eignen sich Netzwerkspeicher ideal für den Einsatz als primäre Speicherlösung, für große Unternehmen sind sie eine hochperformante Zweitlösung. Bei der Auswahl geeigneter NAS-Systeme, die als Primärlösung eingesetzt werden, sollten Administratoren auf Funktionen wie die dynamische Erweiterung der Speicherkapazität oder Snapshot achten. Zudem sollte die Verfügbarkeit der RAID-Level sowie einer Hot-Spare-Option geprüft werden.
Etablieren sich kombinierte SAN-NAS-Umgebungen im Enterprise-Segment als Trend? Oder ist es nur eine vorübergehende Erscheinung, um der aktuell überbordenden Datenflut Herr zu werden?
Ullrich: Der Ansatz einer kombinierten SAN-NAS-Umgebung ist in Unternehmensstrukturen, die neben der Firmenzentrale über zusätzliche Niederlassungen verfügen, weit verbreitet. Zum einen wächst das Datenvolumen in sämtlichen Unternehmensbereichen, zum anderen sind die Bandbreiten der benötigten VPN-Verbindungen limitiert. Als Ergebnis werden in den Niederlassungen NAS-Systeme platziert, um den Datenzugriff zu beschleunigen. Sie Synchronisation der Daten mit der Zentrale erfolgt dann stufenweise, meistens in der Nacht.
Wenn NAS-Systeme in virtualisierte IT-Umgebungen integriert werden sollen, auf was sollten dann IT-Administratoren besonders achten?
Ullrich: Speziell mit Server-Virtualisierungsprojekten können Unternehmen Betriebskosten einsparen. Readynas von Netgear bietet eine zuverlässige Datenspeicherung mit integrierten Replikations- und Backup-Möglichkeiten in virtualisierten IT-Infrastrukturen für Firmen, die ihre Flexibilität erhöhen und Kosten reduzieren möchten. Virtuelle Maschinen sind nicht an die Hardware gebunden. Administratoren profitieren von einem geringen Verwaltungsaufwand, da nur eine Diskgruppe verwaltet werden muss. Sowohl die Erweiterung der Speicherkapazität als auch Backup-Optionen sind deutlich einfacher. Ebenso einfach ist es, Upgrades durchzuführen.