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Im Interview: Overland Storage

Wenn es um unstrukturierte Daten geht, dann sind NAS-Systeme die erste Wahl. Denn auf NAS-Systemen läuft ein Filesystem. Und das ist der elementare Unterschied zwischen reinen Disksystemen, die nach wie vor erste Wahl für Performance-kritische Anwendungen sind. Administratoren sollten sich aber trotzdem darauf einstellen, dass zusehends die Unterscheidung zwischen Primär- und Sekundär-Speicher verwischt – Hybrid-Speicher oder Unified-Storage-Systeme finden ihren Platz im Rechenzentrum.Wir sprachen darüber mit Andy Walsky, Vice President EMEA Sales & Marketing bei Overland Storage.

Was sind derzeit die Kriterien, wenn sich ein Unternehmen für ein NAS-System entscheidet?

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 Andy Walsky
Andy Walsky
Walsky: Viele Unternehmen gehen zurzeit eine Speicherkonsolidierung an. Neben dem Anschaffungspreis sind die folgenden fünf Punkte ausschlaggebend für (oder gegen) eine Entscheidung: (1) Einfache Administration: Können SAN und NAS über nur eine Admin-Konsole administriert werden? Wie intuitiv ist die Admin-Konsole zu bedienen? (2) Features: Welche Funktionalitäten beinhaltet das angebotene System? Ist zum Beispiel Replikation möglich und existiert ein Remote-Zugriff? Kann zwischen verschiedenen RAID-Level gewählt werden? (3) Service: Wie sieht die Service- und Supportorganisation des Herstellers aus? Dies ist besonders wichtig bei Systemen auf denen geschäftskritische Anwendungen laufen. (4) Performance: Sind die erzielbaren Performance-Werte für die Anforderungen ausreichend? (5) Skalierbarkeit des NAS Systems: Ist das System frei skalierbar und damit in der Lage, auch künftige Anforderungen abzudecken?

Können NAS-Systeme der Einstiegsklasse – also zum Beispiel mit zwei bis acht Festplatten – bereits zu einer Senkung der Betriebskosten beitragen? Oder geht es hier eher nur darum, einen PC-basierten Server beim Storage zu entlasten?

Walsky: Den betrieblichen Nutzen eines NAS-Systems können wir in der Tat schon in der Einstiegsklasse beobachten. So lassen sich Daten vernetzter Server- und Computersysteme an einem einzigen Ort speichern und ermöglichen den gleichzeitigen Zugriff durch mehrere User. Ebenso bereits vorhanden bei Einstiegssystemen ist die Möglichkeit, Sicherungsdateien an einem anderen Ort auszulagern. Der Kunde erhält also eine effizientere Datenverwaltung sowie eine erhöhte Datensicherheit ohne in große Server-Systeme zu investieren oder sich umfangreiche Server-Kenntnisse aneignen zu müssen. Ferner sinken Verwaltungs- und Servicekosten.

Was sind aus Ihrer Sicht die strategischen Vorteile für ein NAS-System mit Windows-Betriebssystem, mit Linux-Betriebssystem oder mit einem vom NAS-Hersteller selbst geschriebenen NAS-Betriebssystem?

Walsky: Durchgesetzt haben sich die folgenden Betriebssysteme: Erstens das klassische Linux-Betriebssystem mit KMU-Software und zweitens eine Windows-Server-Variante (»Windows Storage Server 2003«) mit NFS-Erweiterungen. Overland Storage bietet seine Snap-NAS-Produkte mit eigenem »Guardian OS« an – basierend auf einem Linux-Derivat. Vorteile des Windows-NAS-Systems ist die hundertprozentige Kompatibilität zur Windows-Familie – mit allen Vor- aber auch Nachteilen. Liegt beim Kunden dagegen eine heterogene Systemlandschaft vor, so sind Linux-NAS-Systeme am besten geeignet. Das Overland-Guardian-OS kombiniert Vorteile aus beiden Welten: Es wurde dediziert für den Einsatz als NAS-System geschrieben und erlaubt eine Implementierung des NFS/CIFS-Protokolls ebenso wie eine Integration in Windows-ADS. Ebenso integriert sind Replikation und Snapshots. Generell sollten Kunden sowohl die vorhandene Infrastruktur, wie auch besondere Anforderungen an das NAS-System beachten.

Wenn NAS-Systeme in virtualisierte IT-Umgebungen integriert werden sollen, auf was sollten dann IT-Administratoren besonders achten?

Walsky: Wir beobachten immer häufiger, dass nicht nur große Unternehmen, sondern immer mehr auch Kunden aus dem KMU-Bereich ihre Server- und Storage-Landschaft virtualisieren. Ziel ist es, ein leistungsfähiges und zuverlässiges Speichersystem zu schaffen, um Kosten einzusparen und die operative Flexibilität zu erhöhen. Dies erfordert zugleich eine stabile IT-Plattform, die auch über Enterprise-Features wie beispielsweise die Anbindungsmöglichkeit an ein 10-GbE-Netzwerk, hot-swappable Enterprise-SATA- und SAS-Laufwerke, redundante Stromversorgung sowie eine hohe Skalierbarkeit verfügt. Alle Overland-Storage-Snapserver sind zudem für »VMware vSphere« und »Citrix Xen Server« zertifiert und damit für den Einsatz in virtualisierten Umgebungen freigegeben. Unternehmen sollten auf diese hochwertigen Enterprise-Funktionalitäten und Zertifizierungen achten.

Auf welche technologischen Entwicklungen sollten sich IT-Leiter/Administratoren bei NAS-Systemen in den kommenden zwei bis drei Jahren einstellen?

Walsky: In den kommenden Jahren wird sich die Performance und Stabilität der NAS-Systeme weiter erhöhen. Darüber hinaus werden wir Verbesserungen in der Flexibilität der Systeme sehen, beispielsweise im Bereich Data-Protection. Ebenso erwarten wir bei Konnektivität und Integration (Virtualisierung, Cloud) weitere Fortschritte.

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