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Im Interview: SGI

Dr. Harald Kaul, Systems Engineering Manager und verantwortlich für Speicherlösungen bei SGI

NAS-Systeme sind derzeit laut IDC und Gartner der Renner. Die Vorteile sind unter anderem problemlose Kapazitätserweiterungen sowie einfaches Bewältigen großer und stark ansteigender Datenmengen. Der Anwender profitiert mittlerweile durch viele neue Technologien, um die traditionelle 16-TByte-Filer-Begrenzung endlich zu umgehen.
Wir sprachen mit Dr. Harald Kaul, Systems Engineering Manager und verantwortlich für Speicherlösungen bei SGI in Deutschland, unter anderem über neue Lösungsansätze.

Was treibt die Nachfrage nach NAS derzeit stärker? Das generell überproportionale Wachstum unstrukturierter Daten? Oder eher die Möglichkeit, damit technisch relativ einfach Kapazitätserweiterungen im Netzwerk vorzunehmen?

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 Dr. Harald Kaul 
Dr. Harald Kaul
Kaul: Diese Frage kann pauschal so nicht beantwortet werden. Grundsätzlich ist die Nachfrage nach NAS-Lösungen damit zu begründen, dass diese eine einfache Möglichkeit darstellen, unterschiedlichen Systemen unabhängig voneinander die gleichen Daten zur Verfügung zu stellen.

Welche Punkte sollten KMU-Unternehmen beachten, wenn sie vor der Auswahl eines NAS-Systems stehen?

Kaul: Für KMUs macht es besonders viel Sinn, wenn sie die Auswahl des Produktes auf den Einsatzzweck abstimmen und sich überlegen, welche Eigenschaften für die jeweilige Anwendung wichtig sind. Nicht jedes NAS-System ist in allen Eigenschaften gut; das hängt wenig von der Größe des Unternehmens ab.

Was sind die Features, auf die Ihrer Meinung nach eher die Unternehmen im Enterprise-Segment Wert legen?

Kaul: Unternehmen im Enterprise-Segment legen unserer Erfahrung nach besonders viel Wert darauf, dass Daten einfach repliziert werden können. Auch Kriterien, wie einfaches Deployment und Service spielen eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Systems.

Mit welchen Technologien lösen Anbieter im Highend-NAS-Bereich die Anforderungen nach Performance und wachsenden Dateigrößen? Mit neuen File-Systemen? Mit Clustered-NAS-Systemen? Neue Volumes jenseits der bisher typischen 16-TByte-Marke?

Kaul: File-Systeme, die mehr als 16 TByte adressieren können, stehen schon lange zur Verfügung. Wichtig ist, dies als Kriterium bei der Auswahl zu berücksichtigen und einen etwaigen Einsatz solcher Systeme entsprechend den Anforderungen abzuwägen. Leistungsfähige Netzwerkinterfaces (10 Gbit/s, InfiniBand) können sehr hohe Performance-Anforderungen erfüllen. Auch die Unterstützung mehrerer solcher Interfaces in einem NAS-System oder Clustered-NAS-Lösungen sind denkbar.

Abgesehen von der NAS-Hardware – welche Service-Leistungen offerieren Sie darüber hinaus für Ihre Anwender/Kunden?

Kaul: SGI bietet eine Implementierung vor Ort, insbesondere mit Zusatzfunktionalitäten wie HSM/ILM.

Wenn Sie Virtualisierung anbieten – beziehen Sie auch Server und Volumes mit ein?

Kaul: Im Storage-Bereich ist insbesondere die Volume-Virtualisierung von Bedeutung. Wir nutzen einen eigenen virtuellen Volume-Manager in unseren NAS-Systemen.

Offerieren Sie eine automatisierte Datenmigration auf andere Speichermedien (ähnlich wie ILM)?

Kaul: Ja, das verwendete XFS-File-System kann direkt mit der HSM-Software »DMF« gekoppelt werden.

Ist NAS in Cloud-IT-Infrastrukturen schon ein Thema? Auf welche Trends müssen sich hier potenzielle Anwender einstellen? Oder ist es noch zu wolkig, noch zu weit in der Ferne?

Kaul: Gerade in Cloud-IT-Infrastrukturen ist NAS von Bedeutung. NAS kann den ruhenden/stabilen Teil für die Daten einer Cloud-IT-Infrastruktur bieten.
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