Intel Optane Memory 32GB – Flashmodul zur Systembeschleunigung
Intel »Optane Memory 32GB«Intels Optane Memory-Flashmodul soll PCs und Notebooks beschleunigen. Der Speicherriegel basiert auf der neuen 3D XPoint-Technik und agiert als zusätzlicher HDD-Cache. Das Prinzip des Festplatten-Caches kennen wir fast seit Anbeginn der PC-Ära. Zuletzt war der Ansatz aber eher aus der Mode gekommen und seit SSDs keine Unsummen mehr kosten, besteht eigentlich auch kein Bedarf mehr.
Wobei die Entscheidung zwischen SSD und HDD auch immer noch ein Kompromiss ist. Für eine TByte-SSD müssen derzeit deutlich über 300 Euro veranschlagt werden. 960 GByte sind ab rund 250 Euro aufwärts erhältlich, 512 GByte schon ab 150 Euro. Zum Vergleich 2-TByte-Festplatten gibt es bereits für unter 70 Euro, 4 TByte ab zirka 140 Euro und 6 TByte ab knapp 210 Euro. Ist der Anwender auf die Kapazität angewiesen, kann dies schon zu einer Entscheidung pro Festplatte führen.
Hier soll Intels neues Flashmodul ins Spiel kommen. Der M.2-Speicher wird mit 16 und 32 GByte zwischen 46 und 82 Euro angeboten. Gleichzeitig ist es das erste Consumer-Produkt mit 3D Xpoint. Intel verspricht eine Systembeschleunigung von bis zu 28 Prozent. Der Zugriffe des Rechners auf die Festplatte soll 14-mal schneller sein und auch die Reaktionsschnelligkeit bei Standardzugriffen soll sich verdoppeln.
Voraussetzungen für Optane Memory
Intel Optane Memory in einem Gigabyte-Mainboard Z270-HD3PDie Voraussetzungen für den Optane-Speicher sind allerdings nicht ganz trivial: benötigt wird ein Mainboard mit 200er Intel-Chipsatz sowie ein Kaby-Lake-Prozessor, der offiziell seit Anfang Januar 2017 erhältlich ist. Zudem wird ein M.2-Slot benötigt sowie Windows 10 64 Bit als Betriebssystem.
Für unseren Test hatten wir von der PR-Agentur Flutlicht ein 32-GByte-Modul erhalten. Ausprobiert werden sollte der Riegel mit einem Gigabyte-Mainboard Z270-HD3P – angeblich »Optane ready«. Wir hatten bereits von Kollegen gehört, dass der Einbau kein leichtes Unterfangen sei. So auch bei uns: Ein BIOS-Update, die neuesten Treiber und der Wechsel im BIOS von AHCI auf den Optane-Modus erwecken den Cache nicht zum Leben. Nach unzähligen Reboots, Treiberneuinstallationen und Rumgefummel in den Setup-Einstellungen wurde der Speicher irgendwann als Cache-Modul erkannt. Ehrlicherweise können wir nicht sagen, wieso es plötzlich funktioniert hat.
Nachdem ein Test nur in meinem Produktivrechner möglich war, musste die Bastelei auch irgendwann ein Ende haben. Der Ausbau war übrigens nicht minder stressfrei. Die Entnahme des Moduls und das Zurücksetzen der BIOS-Einstellungen haben erst mal dazu geführt, dass der PC nicht mehr starten wollte. X Reboots, dem Wiederherstellen des Standard-Setups und mehreren Windows-Repairs später, hat der Rechner den Verlust des Cache-Moduls akzeptiert.
Intel Optane Memory in der Praxis
Ohne die Treiber wird der Optane Memory von Windows als NVMe-SSD erkannt, was natürlich bei 32 GByte keinen größeren Sinn macht. Schnell ist er auf jeden Fall. Allein mit dem synthetischen Testprogramm »CrystalDiskBenchmark 5.1.2« messen wir sequentiell lesend schnelle 1.412 MByte/s, schreibend allerdings nur 300 MByte/s. Zum Vergleich, die Toshiba-SSD OCZ TR150 schafft beispielsweise 552,1 bzw. 526,9 MByte/s. Die durchschnittliche Transferrate liegt laut HD Tune bei fast 875 MByte/s.
Die Boot-Zeit unseres Testrechners (mit 1-TByte-HDD) verkürzt sich von knapp 56 auf 42 Sekunden. Photoshop startet mit Optane (insgesamt 19,5 Sekunden) rund acht Sekunden schneller. Mit einer 1-TByte-SSD (Samsung 840 EVO) steht der PC nach zirka 27 und Photoshop nach sieben Sekunden bereit. Die Kombination HDD + Optane ist spürbar flotter, aber in unserer Konfiguration auch nicht so schnell, als dass man nicht mehr darauf verzichten könnte. Unsere SSD wird vom Optane Memory nicht beschleunigt. Da spüren und messen wir keinen Unterschied.
Unsere Anordnung mag nicht repräsentativ sein, zumal wir auch Probleme bei der Inbetriebnahme hatten. Im Großen und Ganzen decken sich unsere Ergebnisse aber mit denen anderer Tester.
Fazit Optane Memory: Beschleunigt nur Intels neueste Kaby-Lake-Generation
Wir sind gespalten. Eine herkömmliche SATA-Festplatte profitiert von dem Optane-Cache. Ohne Zweifel. Allerdings funktioniert der Optane Memory nur in Intels neuester Rechnergeneration, die von Haus aus ein Plus an Performance mitbringt. Wir raten aber generell zu einer SSD. Wer noch 70 bis 80 Euro drauflegen kann, erhält eine 512-GByte-SSD, die das ganze System gleichmäßig beschleunigt.
Und, ganz ehrlich, wer ein Mainboard mit M.2-Slot besitzt, sollte an eine M.2-SSD wie die OCZ RD400 denken. Die 512-GByte-Version bekommt man mittlerweile bereits ab knapp 260 Euro und die ist, wie unser Test zeigt, sauschnell.
In vorkonfigurierten Desktops und Notebooks kann der Intel Optane Memory eine Alternative sein. Der Anwender erhält einen guten Kompromiss. Er muss nicht auf Kapazität verzichten und erhält trotzdem eine schnelle Festplatte. Genügt ihm diese Kombination nicht mehr, hat er noch die Upgrade-Alternative M.2-SSD.
Hersteller: Intel Deutschland GmbH
Dornacher Straße, 185622 Feldkirchen
Web: www.intel.de
Direkter Link zum Produkt: Optane Memory
Preis: ab ca. 46 Euro (16 GByte), ab ca. 76 Euro (32 GByte)
Garantie: 5 Jahre
Technische Details
Formfaktor: M.2 2280
Schnittstelle: M.2 PCIe 3.0 x2
Kapazität: 16, 32 GByte
Max. Geschwindigkeit Lesen/Schreiben: 900-1.350/145-290 MByte/s
IOPS 4K lesen/schreiben: 190k-35k/240k-65k IOPS (16/32 GByte)
Speichertyp: 3D Xpoint
Protokoll: NVMe
Controller: Intel
TBW: 182,5 TByte
MTBF: 1,6 Mio. Stunden
Plus
+ schnelle Performance
+ überdurchschnittliche Garantie
Minus
- hohe Kompatibilitätsanforderungen
- einseitiges Einsatzspektrum