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Aufräumarbeiten vereinfachen den VDI-Einsatz

Erst wenn die bestehende Desktop-Umgebung genau analysiert ist, kann ein passendes und somit erfolgversprechendes VDI-Konzept für die reale Umgebung erstellt werden. Vor allem die nicht oder nur selten genutzten Applikationen lassen sich bei einem Umstieg entsprechend berücksichtigen. Wenn dabei auch noch die künftigen Anforderungen berücksichtigt werden, bleibt auch die Zukunftssicherheit nicht außen vor.

Von Stefan Karl

Bild 1. Tool liefert Inventarisierung der Endgeräte; Quelle: Centrix
Bild 1. Tool liefert Inventarisierung der Endgeräte; Quelle: Centrix
Nach der Server- und Speicher-Virtualisierung rollt mit der Virtual Desktop Infrastructure (VDI) bereits die dritte Virtualisierungs-Welle an. Zahlreiche Argumente sprechen für diese Art der Desktop-Virtualisierung. Sie soll die direkte Schnittstelle zwischen Unternehmens-IT und Anwender verschlanken und effizienter gestalten. Dabei zählen Sicherheits- und Compliance-Themen ebenso dazu wie Kostenaspekte sowie Vorteile durch mehr Flexibilität der IT-Struktur.

Die wenigen Argumente gegen Virtualisierungs-Konzepte lassen sich hingegen in der Regel über eine entsprechende Analyse schnell entkräften. Überhaupt entscheidet eine exakte Bestandsaufnahme über Wohl und Wehe von VDI-Implementierungen. IT-Verantwortliche sollten daher die vorhandene Infrastruktur genau untersuchen und mit den gewonnen Informationen das weitere Vorgehen planen. Dies betrifft insbesondere die End-User-Umgebungen. Spezielle Analysewerkzeuge wie zum Beispiel »WorkSpace iQ« sind in der Lage, das Informationsmaterial zu liefern, das Administratoren zur Einführung von VDI-Konzepten benötigen.
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Bestandsaufnahme ist fundamental für VDI-Projekte

Bevor eine Strategie zur Desktop-Virtualisierung erstellt werden kann, heißt es also: Inventur durchführen. Dabei gilt es eine Reihe von Faktoren zu beachten. Unter anderem muss die IT-Abteilung anhand von Fakten eruieren, welche Applikationen tatsächlich genutzt werden. Nicht selten klafft eine Lücke zwischen den Aussagen der Anwender und dem tatsächlichen Einsatz. »Dieses Programm brauche ich auf jeden Fall« -- so lautet die Standardantwort, die Administratoren zu hören bekommen – egal, wie die Realität aussieht.

Auch die Intensität der Nutzung gilt es zu beachten, denn in der Regel gibt es in jedem Unternehmen eine Vielzahl von Applikationen, die zwar angewendet werden, aber nicht gleichzeitig – eine Reduzierung der Lizenzen bliebe im Rahmen einer VDI ohne negative Auswirkungen auf den operativen Betrieb, auf der Kostenseite wären hingegen Vorteile zu verbuchen. Da jedoch nur wenige Anwender freiwillig auf eine einmal installierte Lösung verzichten, ist der entsprechende Nachweis über die Einsatzintensität der springende Punkt: »Dieses Programm brauche ich beinahe jeden Tag« ist eine weitere, häufige Aussage, die jedoch einem Realitätscheck häufig nicht standhält.

Über eine strukturierte Analyse können Administratoren den bislang fragmentierten Desktop-Infrastrukturen in eine einheitliche, einfach zu verwaltende Umgebung verwandeln. Dabei sollte für die weitere Nutzung – also auch nach einer Systemumstellung – jedoch beachtet werden, dass die Kompatibilität des Analyse-Tools selbst dauerhaft gewährleistet ist. Gängige Virtualisierungs-Plattformen wie VMware, Microsoft oder Citrix sollten daher allesamt unterstützt werden.

Neben Momentsituation die Prognose nicht vernachlässigen

Neben der Analyse der Ist-Situation sollten integrierte Reports auch Informationen über den zu erwartenden künftigen Bedarf liefern. Ist das Werkzeug dazu in der Lage, lassen sich nämlich nicht nur überflüssige Lizenzen für Applikationen erkennen – die Reichweite ist in so einem Fall wesentlich größer. So kann zum Beispiel auch erkannt werden, ob ein Anwender wirklich einen Laptop benötigt, oder ob ein Desktop-Client ausreicht. Beim Einsatz müssen Administratoren allerdings beachten, dass bei der Analyse die besonders strengen Datenschutzrichtlinien in Deutschland eingehalten werden.

Bild 2. Entfernen nicht benützter Software spart Kosten; Quelle: Centrix
Bild 2. Entfernen nicht benützter Software spart Kosten; Quelle: Centrix
Nach der Entscheidung für einen bestimmte Virtualisierungs-Ansatz bieten Analysewerkzeuge weitere Hilfestellung: So können IT-Verantwortliche auch Details wie die Wiederverwendung von Betriebssystemlizenzen, die Verfügbarkeit von Applikationen in einer virtualisierten Umgebung und die Zugriffsmöglichkeiten berücksichtigen. Investitionsentscheidungen steht so eine fundierte Datenbasis gegenüber.

Des Weiteren trägt das über die Analyse gewonnene Wissen um die eigene Infrastruktur dazu bei, die zukünftige Auslastung von Virtualisierungs-Servern oder auch die Bedarfsermittlung für lokale Drucker und so weiter zu ermitteln. Die Informationen helfen außerdem dabei, die Templates für Anwendungsgruppen virtueller Desktops oder die Systemleistung beim Einsatz als VMs oder client-basierte Applikationen festzulegen.

Konzept vor dem Ausrollen im Test überprüfen

Wie bei den meisten strategischen IT-Projekten gilt auch hier: Testen ist Pflicht. Bevor also das Rollout erfolgt, sollten Erfahrungen in einer Prüfumgebung gesammelt werden – der Zwischenschritt über ein Pilotteilprojekt kann so manche zusätzliche Arbeitsstunde ersparen, die bei einem sofortigen und damit übereilten vollständigen Umstellen auf eine VDI-Umgebung fällig wäre.

Neben der eigentlichen Umsetzung können Administratoren so auch die Prozesse und Ergebnisse der Analysearbeit vorab überprüfen. Etwaige Feinjustierungen bei der künftigen virtuellen Desktop-Umgebung sind so ebenfalls noch vorab durchführbar wie größere Eingriffe – wobei letztendlich entsprechend weniger Zeit- und Kostenaufwand betrieben werden müssen.

Prozess statt Projekt

So fundiert eine Schätzung der künftigen Nutzung von Software auch sein mag: Entscheidend für einen dauerhaften Erfolg ist eine regelmäßige Analyse, denn VDI ist stets ein dynamisches Konstrukt, so wie andere Virtualisierungs-Konzepte auch einer gewissen Dynamik unterworfen sind. Unternehmen sind nun einmal keine statischen Gebilde, sondern vielfältigen Veränderungen unterworfen. Von der Umorganisation ganzer Abteilungen bis hin zu neu geschaffenen Arbeitsplätzen erhalten Administratoren täglich neue Impulse, ihre IT-Landschaft zu verändern. In der Folge gilt es, Lösungen und Services stets zu optimieren.

Jede Infrastruktur kann nur dann langfristig erfolgreich funktionieren, wenn Mitarbeiter sie mit den richtigen Werkzeugen regelmäßig überprüfen. Der konsequente Einsatz von Analysewerkzeugen spart den Unternehmen somit bares Geld – und den Administratoren reichlich Nerven. Virtuelle Umgebungen lassen sich so langfristig effizient beherrschen, und Wildwuchs wird vermieden.

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