Im Interview: Brocade
Virtueller Speicherplatz hilft Firmen, vorhandene Storage-Ressourcen effizient auszulasten, die Verwaltung zu zentralisieren und zu vereinfachen. Vor allem in Verbindung mit SANs ist Virtualisierung für mittlere und große Unternehmen ein Thema.
Wir sprachen mit Michael Anke, Senior Systems Engineer bei Brocade.
Welche Vorteile bringt die Speichervirtualisierung auf Blocklevel mit sich?
Welche Vorteile birgt die Speichervirtualisierung im Speichernetz-Switch?
Wie können die Geschäftsprozesse von der Speichervirtualisierung profitieren?
Anke: Durch die Speichervirtualisierung lässt sich die Erweiterung von bestehen Speicherzuteilungen sehr schnell vornehmen. Wenn also eine geschäftskritische Applikation mehr Speicherplatz benötigt, ist die verfügbare Kapazität nicht auf ein einzelnes Speichersystem beschränkt, sondern kann aus einem Pool herausgenommen werden. Gegebenenfalls kann der Pool auch relativ einfach erweitert werden. Somit kann für die angesprochene Applikation der Speicherplatz im Idealfall ohne Unterbrechung und auf dem schnellsten Wege zur Verfügung gestellt werden. Oder der erforderliche Simultanbetrieb von einem alten und neuen Speichersystem kann verkürzt werden. Das schlägt sich direkt in einer geringeren Leasingzeit des Alt-Systems und somit bezüglich des verringerten finanziellen Aufwands positiv nieder.
Zusätzlich stehen auch viele Unternehmen immer wieder im Besonderen vor der Herausforderung der Datenmigration und der Datenspiegelung zwischen Speichersystemen verschiedener Hersteller. Dies lässt sich gerade in einer heterogenen Speicherlandschaft erst durch die Speichervirtualisierung und deren Integration der logischen Schicht effektiv bewerkstelligen. Die herstellerneutrale Datenspiegelung und Datenmigration steht durch viele Kundengespräche bestätigt, ganz oben auf der Anforderungsliste der Anwender, und das weit vor vielen weiteren Themen aus diesem Bereich.
Innerhalb der IT ist gerade die Datenmigration eine häufige Aufgabe, die Zeit und viele Ressourcen verschlingt. Es müssen Firmen integriert, Speicherplatz erweitert oder Speichersysteme auf Grund von Alterung erneuert werden. Oftmals sind mehrere Geschäftsprozesse von einer Datenmigration betroffen. Damit der Einfluss auf diese möglichst gering bleibt, ist eine sehr sorgfältige Planung und Koordination und in den meisten Fällen eine Durchführung der Datenmigration am Wochenende von Nöten. Der mögliche Verlust oder die Beschädigung der geschäftskritischen Daten schwebt dabei ganz nebenbei noch wie ein Damoklesschwert über dem Durchführenden. Das macht die Datenmigration nicht gerade zu den beliebtesten Aufgaben. Speichervirtualisierung kann diese Problemgebiete adressieren und behilflich sein, auf dieses ansteigende Geschäfttempo und die Veränderungen zu reagieren.
Welcher Speichervirtualisierungs-Ansatz bietet aus Ihrer Sicht die meisten Vorteile, um heterogene Speichergeräte zu konsolidieren/integrieren und dann mit einheitlichen Tools zu verwalten?
Wie kann ein Unternehmen in kleinen Schritten die Speichervirtualisierung einsetzen?
Anke: Wichtig dabei ist die nahtlose und unterbrechungsfreie Integration in vorhandene SAN-Landschaften. Gerade der naturgemäße Einsatz in einem stark heterogenen Umfeld setzt eine hundertprozentige Kompatibilität und geprüfte Technologie voraus. Die Signifikanz der Speichervirtualisierung lässt keine Experimente zu. Die Virtualisierungseinheit, die letztendlich das Weiterleiten der Daten an das Speichersystem durch das SAN vornimmt, ist speziell auf diese Anforderung hin entwickelt worden. Kontrolldaten und Nutzdaten bewegen sich in der ASIC-Architektur auf separaten Pfaden und werden ihrer unterschiedlichen Anforderung entsprechend getrennt behandelt.
Diese Architektur stellt die erforderliche Leistungsfähigkeit hinsichtlich der Latenzzeit und zu erwartend hohe Anzahl der I/Os sicher. Eine transparente Umleitung der Daten an die Virtualisierungsplattform (Frame-Redirect) sichert eine nahtlose Integration in die bestehende Fabric. Die Ansteuerung der intelligenten Virtualisierungsplattform in Form eines Einschubes oder separaten Switches erfolgt über eine definierte Programmierschnittstelle (SAS Layer API). Diese macht eine Erweiterung um zukünftige Funktionalitäten einfach.