Dr. Georgios Rimikis, Manager Solution Strategy & Jürgen Krebs, Director Business Development, HDS
Virtueller Speicherplatz hilft Firmen, vorhandene Storage-Ressourcen effizient auszulasten, die Verwaltung zu zentralisieren und zu vereinfachen. Vor allem in Verbindung mit SANs ist Virtualisierung für mittlere und große Unternehmen ein Thema.
Wir sprachen mit Dr. Georgios Rimikis, Manager Solution Strategy und Jürgen Krebs, Director Business Development bei Hitachi Data Systems.
Welche Vorteile bringt die Speichervirtualisierung auf Filelevel mit sich?
Rimikis: Mittels Speichervirtualisierungs-Technologie kann ein zentraler plattenbasierter Speicher-Pool aufgebaut werden, der als Online-Speicher (Files und Blocks), Backup- und Archiv-Medium alle geschäftskritischen Anwendungen im Unternehmen bedienen kann. Die Daten können mit einer einheitlichen Management-Plattform verwaltet werden. Dadurch kann trotz steigender Datenmengen der Verwaltungsaufwand minimiert, die Komplexität reduziert und der Administrationsaufwand geschrumpft werden. Dieser Ansatz spielt auch im Zuge einer angestrebten höheren Energieeffizienz eine wichtige Rolle. Anstelle von separaten Speichersystemen nutzen hochverfügbare Cluster von Content- und Fileservern eine gemeinsame Virtualisierungs-Plattform. Dieser Konvergenzansatz führt zu einer großen Kostenersparnis.
Welche Vorteile birgt die Speichervirtualisierung im Speichernetz-Switch?
Rimikis: Bei SAN-basierten Virtualisierungsprodukten sitzt die Intelligenz in Routern, Switches oder anderen Netzwerk-Elementen. Funktionalitäten, die bisher am Rande des Netzwerks von den Storage-Controllern geleistet wurden, wandern damit ins Zentrum des Netzes. Die Vorteile dieser Lösung bei Wartung und Management werden aber mit Performance-Verlusten bezahlt, denn es wird zusätzlicher Netzwerk-Traffic erzeugt. Administratoren können zwar mit einem einzigen Programm die virtuelle Umgebung von einer zentralen Stelle – dem Netzwerk – aus steuern. Dem steht aber entgegen, dass Intelligenz im SAN nur nützlich sein kann, wenn sie Zugang zu den richtigen Informationen hat. Eine Appliance oder ein Switch im Netzwerk hat im Gegensatz zu Storage-Controllern jedoch kein Wissen über den Input/Output (I/O) der Host-Anwendung oder über die Platzierung von Daten innerhalb des Speichersystems. Diese Informationen wären nur durch Abfangen und Umleiten des I/O verfügbar – was aber die Integrität der ursprünglichen I/O-Anfragen verletzen würde.
Welche Marktbedeutung haben Speicher-Grids mittlerweile erlangt?
Krebs: Kunden geben vor, welcher Trend ein Erfolg wird. Gerade beim Thema Speicher-Grids steigt die Akzeptanz der Kunden stetig, da die Verwaltung der immer schneller wachsenden Daten nach einer Maßnahme verlangt. Einen sehr großen Schritt nach vorne haben wir mit der Ankündigung unseres »High Availibilty Managers« gesetzt. Der Kunde kann damit schon heute seine 7x24 Server-Anwendungen ohne durch den Storage verursachte Change-Requests weiter betreiben. Für die Anwendungen bleibt der jeweilige Plattenbereich ohne Unterbrechung trotz Wartung am Speichersystem transparent erhalten.
Wie schätzen Sie die Zukunft der Tape-Virtualisierung ein?
Krebs: Als die damals noch unter dem Namen EDV bekannte IT jung war, wurden Programme eingesetzt, die Daten komprimierten, um den wertvollen Speicherplatz zu nutzen. Heute kennen und nutzen wir alle diese »ZIP«-Programme mit einer Selbstverständlichkeit, da diese sehr zuverlässig und günstig sind.
Eine ähnliche Entwicklung sehen wir auch in der Tape-Virtualisierung: In unserer »Data Protection Suite« werden bereits heute per Default alle Backup-Daten in Echtzeit komprimiert. Wir nehmen damit eine Entwicklung vorweg, die bei anderen Herstellern noch mit separaten Appliances adressiert werden muss.
Welche Erfahrungen haben Sie in Bezug auf den Return on Investment und die Betriebskosten im Storage-Bereich mit Speicher-Virtualisierungs-Projekten gemacht?
Krebs: Wie bei allen schwer einschätzbaren Werten dient zunächst eine Analyse als Grundlage und den Abgleich mit den vom Kunden definierten Ergebnissen. Für die Ermittlung der wichtigen Werte bieten wir unseren Kunden den Storage-Economics-Service an. Die Grundlage dieses Messwerkzeuges wurde über mehrere Jahre aus empirisch ermittelten Werten gefestigt. Der Kunde erhält mit wenigen notwendigen Eckdaten sehr schnell einen ersten visualisierten Überblick auf seine Kosten sowie einen Ausblick auf seinen ROI.
Wie können die Geschäftsprozesse von der Speichervirtualisierung profitieren?
Krebs: Die Entscheidung, die unbestrittenen Vorteile der Virtualisierung gezielt in einer Rechenzentrumsumgebung umzusetzen, deckt in den meisten Fällen den stark unterschätzten Arbeitsaufwand der Administratoren auf. Geschäftsprozesse lassen sich in den meisten Umgebungen effizienter gestalten, da manche initial durch die IT-Umgebung gesetzten Barrieren fallen. Ein Beispiel ist die dynamische Online-Migration von Daten auf andere Tiers um SLAs (Service-Level-Agreement) einhalten zu können (»Tiered Storage Manager«). Durch die Verwendung dieser einzigartigen Lösung lassen sich Risiken und damit verbundene Ausfallzeiten minimieren.