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Erlebt DAS durch SSDs eine Renaissance?

Leserfrage: SSDs bringen einen ungeahnten Performance-Schub in Speichersysteme und Rechenzentren. Viele Server bzw. Anwendungen laufen besser, je näher man ihnen die CPU- und Speicherleistung zuführt. Heißt dies nun, dass DAS-Konfigurationen durch Solid-State-Drives eine Renaissance erleben?

Antwort Doc Storage:

Diese Renaissance ist nicht zu erwarten, sie ist streng genommen bereits über uns hinweg gegangen. Wie Sie richtig bemerken, werden Speicher nicht schneller, indem man sie entfernt von Rechnern aufstellt und sie über ein Netzwerk verfügbar macht. Dieses Prinzip der Storage-Area-Networks (SAN) wurde in den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt, um erstens den Verwaltungsaufwand in verteilten Umgebungen zu verringern, zweitens den Nutzungsgrad der damals noch sehr teuren Kapazitäten wesentlich zu verbessern und drittens das Zusammenführen von Rechnern und benötigten logischen Laufwerken zu erleichtern.

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Diese Vorteile wurden durch zwei Nachteile erkauft, nämlich den komplexen Aufbau und die schwierige Administration dieser Netzwerke (Stichwort »Zoning«) sowie die relativ schmalen Anbindungen der Speicher. Selbst heute lassen sich die Daten lediglich mit maximal 16 Gbit im Netz (also 2 KByte/s) oder gar nur 6 Gbit/s von den einzelnen physikalischen Laufwerken (also maximal 768 MByte/s) transportieren. Diese Werte entsprechen bei weitem nicht dem, was Flash-Medien neuester Technologie zu leisten im Stande sind. Daher drängt sich für hochtransaktionale Anwendungen die Nutzung von Flash beispielsweise direkt auf dem PCIe-Bus an. Auf PCIe 3.0 werden Bandbreiten von knapp 16 GByte/s erreicht, ab dem kommenden Jahr mit PCIe 4.0 sogar das doppelte. Es sind also Leistungen vom achtfachen oder 16-fachen nicht direkt angebundener Speicher zu erwarten, und diese lassen sich mit entsprechenden Steckkarten heute schon nachweisen (siehe speicherguide.de-Test des OCZ »Revodrive 350«).

Für die Zukunft wird dies bedeuten, dass leistungshungrige Anwendungen immer mehr auf diese Server-internen Speicher wandern, während Massendaten mit geringeren Ansprüchen an Bandbreite und I/O-Raten weiterhin über SAN oder das Rechnernetz (NAS) angebunden werden. Somit stellen heutige All-Flash-Arrays, die ebenfalls intern auf PCIe-Basis laufen, auch nur eine Zwischenlösung dar, sind sie doch ebenfalls mit maximal 10 Gbit/s (Ethernet) oder 16 Gbit/s (Fibre Channel) angebunden. Wichtig wird in Zukunft sein, dass Hersteller Lösungen anbieten können, die das beliebte Multi-Tiering nicht nur in externen Arrays durchführen, sondern die Daten auch aus den Arrays in die PCIe-Welt und aus dieser wieder in die Arrays bringen können. Alle anderen Lösungen werden es in der Zukunft sehr schwer haben, erfordern sie doch manuelles Eingreifen oder die Separierung der Anwendungen zwischen Arrays und internen Flash-Speichern.

Gruß
Doc Storage

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