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Kampf der Ausfallrate pro Platten-Charge

Leserfrage: Ich vertrete die These, dass Qualitätsmängel eines Produkts in einer, zu einem bestimmten Zeitfenster gefertigten Serie gehäuft auftreten. Auf Festplatten übertragen heißt das: Wenn eine Platte einer Charge ausfällt, die Wahrscheinlichkeit sehr stark steigt, dass in naher Zukunft die nächste crasht (da stimmt wohl auch ein gewisser Murphy zu). Im Array ein fatales Szenario, das ja auch gelegentlich vorkommen soll.

Wenn ich nun eine Charge Festplatten zur Bestückung eines Arrays einkaufe: Macht es Sinn diese bei verschiedenen Quellen zu beziehen (was natürlich den Einkauf verteuert)? Oder kann ich mich darauf verlassen, dass Hersteller oder Händler die Platten schon mal durchmischen? Oder liege ich mit meinen Überlegungen einfach falsch?

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Antwort Doc Storage:

Bei allen Produkten, ob es nun Nuss-Nougat-Creme, Nägel oder eben Festplatten sind, gehören Fertigungsmängel und Qualitätsschwankungen zum Alltag. Diese treten umso häufiger auf und sind demnach schwieriger zu vermeiden, je komplexer das Produkt ist. Ein Festplattenlaufwerk ist neben einer mechanischen Uhr das komplizierteste und empfindlichste Ding, welches Menschenhand je erschaffen hat. Daher gibt es auch hier so genannte »Montagsserien«. Dies haben wir schmerzlich vor ein paar Jahren erfahren, als uns die ersten SATA-Platten im 160er- und 250er-Format wie die Fliegen starben und wir sie im »Revolververfahren« tauschen mussten.

Inzwischen haben alle Hersteller eine Fertigungssicherheit erreicht, die der Zuverlässigkeit von FC-Platten entspricht. SATA-Laufwerke sterben kaum noch plötzlich (»sudden death«). In den allermeisten Fällen häufen sich die nicht mehr nutzbaren Spuren bis zu einem Punkt, an dem ein intelligentes Speichersystem beginnt, die gespeicherten Daten auf ein Hot-Spare-Drive zu evakuieren. Natürlich kann man sich die Mühe machen und die Drives bei verschiedenen Anbietern beziehen. Aber: Erstens werden die meisten Array-Hersteller die Platten sowieso selbst liefern und keine anderen zulassen. Zweitens kann es im unglücklichsten Fall passieren, auch bei diesem Verfahren Platten aus denselben Losen zu bekommen. Also – die Annahmen sind richtig, aber fallen bei der heutigen Qualität und Fertigungssicherheit von SATA-Laufwerken kaum noch ins Gewicht. Und der Aufwand des von Ihnen vorgeschlagenen Verfahrens rechtfertigt sich bei den extrem geringen Ausfallraten der Platten kaum noch.

Grüße
Doc Storage

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