Limitierte Schreibzyklen von SSDs noch ein Argument?
Leserfrage: Die Speicherzellen von Solid-State-Disks können nicht beliebig oft beschrieben werden. In der ersten Generation sprach man oft von nur 10.000 Zyklen. Inzwischen geben viele Hersteller über eine Million mögliche Schreibzyklen an. Trotzdem höre ich noch oft die limitierten Schreibzyklen als Argument gegen den Einsatz von SSDs im Server. Hat das Argument tatsächlich noch Bestand oder gehört es ins Reich der Mythen?
Antwort Doc Storage:
Den lege ich gleich mal hinterher: Nein, »limitierte« Schreibzyklen sind zumindest in so genannten Enterprise-SSDs schon seit geraumer Zeit kein Thema mehr. Die Diskussion wird eigentlich nur noch von denjenigen am Leben erhalten, die mit Macht an der angestammten Technologie rotierenden Rosts auch für Highend-Systeme und hochaktive Daten festhalten wollen. Oder eben von solchen Anbietern, die noch keine SSDs anbieten wollen oder können.
Die ersten Hersteller waren sehr vorsichtig und gaben die maximale Anzahl an Schreibzyklen mit 7.500 bis 10.000 an. Inzwischen wird dieser Wert schon gar nicht mehr erwähnt. Labortests haben bereits Anfang 2010 ergeben, dass SSDs auch bei hochschreiblastigen Anwendungen genauso lange halten wie die bewährten FC-Laufwerke, nämlich zwischen 1,4 und 1,6 Millionen Stunden (also zwischen knapp 160 und über 180 Jahren). Das Argument gehört also (heute) deutlich ins Reich der Mythen.
Gruß
Doc Storage