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Mogelpackung USB 3.0 und externe Festplatten?

Leserfrage: Die Schnittstellen selbst versprechen viel: USB 2.0 – 35 MByte/s, Firewire 800 – 85 MByte/s, eSATA – 115 MByte/s und USB 3.0 sogar 130 MByte/s. Doch die Festplatten müssen das ja auch auf das Medium schreiben.

Bei welchen Festplatten (2,5 oder 3,5 Zoll, U/min, Cache-Größe) rentiert sich eine schnellere Schnittstelle überhaupt? Sprich, wann schreiben die Festplatten bzw. wann kann man schnell genug von der Disk einlesen? Gibt es dazu eine Faustregel – etwa nach dem Motto nur 3,5-Zoll-Platten mit mehr als xx MByte Cache machen Sinn?

Sind USB 3.0 und Konsorten dann nur für Flash-Speicher sinnvoll – und wenn ja ab welcher Spec (Transferrate)?

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Antwort Doc Storage:

Der Zweifel ist absolut berechtigt. Während Laufwerke mit SATA-II-Schnittstelle »3 Gbit« raw durchsetzen sollten, also 384 MByte/s, bringen es die meisten Festplatten nach diesem Standard lesend auf zwischen 100 und 125 MByte/s, schreibend lediglich auf zwischen 45 und 60 MByte/s. SAS-Laufwerke nutzen größtenteils die etwas ältere Schnittstelle mit ebenfalls drei Gbit und erzielen so dieselben Werte wie ihre ATA-Pendants. Lediglich SAS-Platten mit 10.000 oder 15.000 U/min erreichen signifikant höhere Schreib- und Lesewerte, die bei bis zu 160 bzw. knapp 100 MByte/s liegen können. Auch die flammneuen Laufwerke mit 6-Gbit-Schnittstelle bieten nach ersten Tests kaum höhere Leistungen - die doppelte Bandbreite kommt nur in Arrays mit mehreren Laufwerken auf einem Kanal zum Tragen.

Somit würden für den Heimbedarf zumindest eSATA oder IEEE-1394b mit jeweils 100 MByte/s völlig ausreichen – die theoretische Mehrleistung der Platten wird im Alltagsbetrieb sowieso nur selten erreicht. Tatsächlich lohnt sich daher die Anschaffung von USB 3.0 nur für solche Anwender, die entweder schnellste Platten anschließen wollen (also z.B. SAS-3,5-Zöller mit 15.000 U/min), oder solche, die externe Arrays nicht über das Ethernet oder andere Kanäle nutzen möchten.

Die Überlegung mit Flash-Speicher zieht leider bei Betrachtung einzelner Laufwerke kaum. Deren Leistung wird letztendlich durch die Schnittstelle begrenzt und nicht durch das Medium.

Gruß
Doc Storage

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