Object-Storage – schon reif?
Leserfrage: Immer mehr Unternehmen kündigen Object-Storage-Lösungen an. Aber wie marktreif ist die Technik wirklich? Vor allem in Verbindung mit kapazitätsoptimierenden Maßnahmen wie (Inline-)Deduplizierung, Datenkompression und Netzwerkoptimierung. Gibt es da nicht noch etliche Herausforderungen zu meistern? Und was ist mit Standards – zeichnet sich etwas ab?
Antwort Doc Storage:
Zunächst einmal sind objektorientierte Speichersysteme nichts neues. EMC »Centera« und andere sind inzwischen zehn Jahre im Markt, ihre Funktionen ausgereift und zuverlässig. Allen Lösungen zu eigen ist allerdings momentan die proprietäre Art, Metadaten zu erzeugen und die Daten so wieder auffindbar zu machen.
Somit schließen sich alle Kunden, die momentan zu solchen Lösungen greifen, einer Herstellerlösung an. Damit wird jeder Systemwechsel und die damit einhergehende Migration zum Bastel- und Geduldsspiel.
Für die Zukunft und damit (wahrscheinlich) für Software-Defined-Lösungen wird das wahrscheinlich anders aussehen. »Open Stack« und andere Lösungen bieten offene Standards zur Metadatenerzeugung, so dass sich die benötigten Dateisysteme und die dort gespeicherten Informationen ohne die bisherigen Einschränkungen von einer Plattform auf eine andere migrieren lassen. Aber wie gesagt, in der Zukunft. Momentan zeigen alle Entwicklungen auf diesem Sektor in diese Richtung, allerdings ist hier noch ein gewisser Entwicklungs- und Standardisierungs-Aufwand gefordert. Dies stellt weniger ein technisches als vielmehr ein politisches Problem dar, müssen sich die Hersteller bisheriger proprietärer Systeme doch gedanklich von ihren Geldmaschinen verabschieden.
Ich schätze, dass wir im Laufe des kommenden Jahres erste brauchbare Lösungen auf Basis von Open Stack sehen werden. Natürlich gibt es auch noch andere Initiativen, allerdings ist die hier genannte die vielversprechendste und damit auch diejenige, die die ersten Ergebnisse zeigen wird.
Gruß
Doc Storage