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SAN-Einführung mit hoher Systemverfügbarkeit

Leserfrage: Wir planen die Anschaffung eines SANs. Derzeit gibt es hier sechs Datenbankserver (SLES, Postgres), jeder dieser Server ist für circa 150 GByte Daten zuständig. Performance des DB-Systems ist nicht so maßgeblich, vielmehr ist die Verfügbarkeit der Daten ein Thema. Bisher arbeiten wir mit 3ware-SATA-Controller und SATA-Platten. Dies wollen wir nun ändern. Die Größe je DB-Server ist applikationsbedingt – »baue eine große Maschine« also nicht zielführend.

Unser Dienstleister rät uns zu einer »AX4« und iSCSI eingeschossen. Die Maschinen sollen sowohl vom SAN-System booten, als auch ihre Datenpartition von dort erhalten. Wir hatten ein Testsystem im Haus und können sagen, dass das iSCSI-Setup und das SAS-Array die benötigte Performance liefern.

Wir versprechen uns davon mehr Sicherheit für die Daten, das SATA-Setup war/ist doch sehr anfällig. Wir sind uns über viele Dinge bei diesem Setup bereits im Klaren auf Grund der Tests, trotzdem würde mich interessieren, wo nun noch Fallstricke lauern, die mir mein Dienstleister bisher (unbewusst!) verschwiegen hat. Eine ungeklärte Frage ist dabei, ob man wirklich zwei Systeme nebeneinanderstellen muss, dieses letzte Quäntchen Verfügbarkeit erscheint uns relativ teuer.
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Antwort Doc Storage:

Die Frage ist nicht, wie hoch der Preis eines zusätzlichen Systems ist, sondern welche Kosten entstehen durch die Nichtverfügbarkeit der gespeicherten Daten bzw. dem Verlust der Produktionsfähigkeit. Oft sind die Kosten für die Anschaffung eines Spiegelsystems im Vergleich zu den Verlusten beim Totalausfall verschwindend gering.

Selbst wenn ein kleineres iSCSI-System 10.000 bis 15.000 Euro kostet – mit welchen Beträgen schlägt es zu Buche, wenn die angebundenen Anwendungen und damit die damit arbeitenden Kollegen einen halben, einen oder gar mehrere Tage nicht arbeiten können? In dieser Zeit keine Rechnungen bezahlen und viel schlimmer – keine drucken und versenden können? Nicht an Projekten arbeiten und sich diese verzögern? Wenn Sie teilweise ganze Abteilungen in den Zwangsurlaub schicken müssen, weil diese nicht mehr auf die Datenbanken zugreifen können? Vor diesem Hintergrund relativiert sich der Preis für ein Spiegelsystem sehr schnell.

99,9 Prozent Verfügbarkeit, also einen Ausfall von lediglich knapp neun Stunden im Jahr zu erreichen, ist heute für die allermeisten Hersteller kein Problem mehr. Für die folgenden Neunen allerdings, also 99,99 Prozent gleich 53 Minuten oder gar 99,999 Prozent gleich fünf Minuten Ausfall ist der Aufwand jeweils doppelt so aufwendig, also noch einmal so teuer wie für den Drei-Neunen-Standard. Hier muss jedes Unternehmen für sich entscheiden, was am Ende für ihn wichtig ist. Nur der reine Kaufpreis oder die eventuellen Folgen für die Firma, falls das einzelne Gerät ausfällt und er keine Ausweichmöglichkeiten hat.

Gruß
Doc Storage
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