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SSD auf altem Mainboard

Leserfrage: Mein Mainboard (»ASRock 4CoreDual«) kann kein AHCI und »nur« SATA-II. Schadet der reine IDE-Modus einer SSD? Ich will mein Windows7-System darauf auslagern. Gibt es da was zu beachten, beispielsweise kein Pagefile oder ähnliches?

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Antwort Doc Storage:

Grundsätzlich lässt sich eine SSD an jedem SATA-Port betreiben, egal ob es sich um SATA-II mit drei Gbit oder SATA-III mit sechs Gbit Bandbreite handelt. Sie dürfen nur Ihre Erwartungen nicht allzu hoch ansetzen, bringt es die ältere Schnittstelle doch (theoretisch) nur auf maximal 384 MByte/s, im wahren Leben auf zwischen 200 und 250 MByte. Durch den schnelleren Zugriff auf das Medium der SSD wird Ihr System allerdings deutlich schneller laufen als auf einer herkömmlichen Festplatte.

Zunächst einmal sollten Sie die grundsätzlichen Einstellungen im System vornehmen, die Sie immer anwenden sollten, wenn Sie eine SSD einrichten. Da ich davon ausgehe, dass Sie das Betriebssystem nicht neu installieren, sondern dieses von der alten Installation per Blockkopie übernehmen, können Sie diese bequem nacheinander nach dem ersten Start durchführen. Im einzelnen sind dies:

* Unter »Dienste« im Menu »Verwaltung« die Defragmentierung und Windows Search deaktivieren. - Mit dem Registry Editor (in einer Kommandozeile als Administrator »regedt32« eingeben) folgende Schlüssel ändern:
  - KEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management\PrefetchParameters, Enable Prefetcher auf '0' setzen.
  - HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management\PrefetchParameters, Enable Superfetch auf '0' setzen.
* Die Indizierung der logischen Laufwerke ausschalten (»Zulassen, dass für Dateien auf diesem Laufwerk Inhalte zusätzlich zu Dateieigenschaften indiziert werden« abschalten). Diese Schaltfläche findet sich, wenn Sie mit der rechten Maustaste auf das Laufwerk klicken, »Eigenschaften« wählen und dann den Reiter »Allgemein« wählen.
* In einer Kommandozeile als Administrator die Zeile »powercfg -H off« eingeben.

Mit diesen kurzen Änderungen haben Sie Ihr System dann schon softwareseitig optimal auf den SSD-Betrieb eingestellt. Der einzige Nachteil, der Ihnen ohne AHCI entsteht, ist die Nichtnutzung von NCQ (Native Command Queuing).

Das hat einen geringen negativen Einfluss auf die Gesamtleistung der Platte, der allerdings bei der Nutzung einer älteren SATA-II-Schnittstelle kaum ins Gewicht fallen sollte. Sie sollten darauf achten, sich eine SSD mit TRIM-Funktionalität zuzulegen. Diese Eigenschaft erhöht die Leistung der SSD durch vorgreifendes Löschen nicht mehr logisch genutzter Bereiche der SSD, ist in das Laufwerk integriert und unabhängig vom verwendeten Controller.

Laut Microsoft ist kaum eine Datei besser auf einer SSD aufgehoben als die Auslagerungsdatei von Windows, weil die Lesezugriffe die schreibenden um ein vielfaches überschreiten. Hier müssen Sie also gegenüber Ihrem bisherigen System mit Festplatte keine Änderungen vornehmen.

Gruß
Doc Storage

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