SSDs: Beeinflussen Partitionen die Lebensdauer?
Leserfrage: Ich habe mir eine SSD von Adata gekauft, ist meine erste. Nach dem Einbau wurde sie anfänglich von meinem »Windows XP Professional« nicht wirklich erkannt. Daher habe ich sie gleich formatiert (keine Schnellformatierung). Danach erst habe ich auf AHCI-Modi umgestellt und mein »Windows 7 Professional« direkt drauf installiert. Nun lese ich öfters davon das bei SSDs ein Teil unpartitioniert bleiben soll weil das die Lebensdauer erhöht und auch die Performance.
Meine Frage: Ist dies grundsätzlich so? Wie kann oder muss ich nachträglich einen Teil partitionieren?
Antwort Doc Storage:
Kurz nach Einführung der SSDs vor drei bis vier Jahren waren die Hersteller selbst noch nicht sehr überzeugt von der Haltbarkeit ihrer Medien. Sie nahmen für jede Zelle zwischen 100.000 und 200.000 Schreibzyklen an, bevor diese unbrauchbar werden würde. Um die Lebensdauer des Laufwerkes im Allgemeinen zu verlängern, wurde jeder SSD vom Werk aus eine von »außen« nicht sichtbare zusätzliche Kapazität mitgegeben. Bei 73er Flash-Laufwerke waren in Wirklichkeit 100 GByte groß, 146er 200 GByte usw. Aus den überschüssigen 27 oder 54 GByte sollten dann die »abgestorbenen« Zellen ersetzt und so die Nutzungsdauer des gesamten Mediums verlängert werden. Im Laufe der Zeit haben sich die Zellen von SSDs allerdings als wesentlich haltbarer erwiesen, so dass die zusätzlichen Kapazitäten zugunsten des nutzbaren Speichers verkleinert oder bei manchen Laufwerken heute gar ganz weggelassen werden.
Die Nutzungsdauer und Leistung von SSDs in Windows-PCs erhöhen Sie ganz einfach mit ein paar selbst für den Laien durchführbaren Schritten (für diese benötigen Sie allerdings größtenteils Administrationsrechte auf Ihrem System):
- Öffnen Sie die Systemsteuerung und setzen Sie den Wert »Dienste – Defragmentierung – Eigenschaften – Starttyp« auf »deaktiviert«.
- Öffnen Sie den Registry-Editor (regedt32) und setzen Sie den Schlüssel »HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management\PrefetchParameters, Enable Prefetcher« auf »0«.
- Setzen Sie den Schlüssel »HKEY_LOCAL_MACHINE\SYSTEM\CurrentControlSet\Control\Session Manager\Memory Management\PrefetchParameters, Enable Superfetch« auf »0«.
- Öffnen Sie die Systemsteuerung und setzen Sie den Wert »Dienste, Windows Search, Eigenschaften, Starttyp« auf »Deaktiviert«.
- Deaktivieren Sie die Indizierung der SSD.
- Öffnen Sie die Systemsteuerung und setzen Sie den Wert »Energieoptionen, Energiesparplaneinstellungen des aktuellen Energiesparplans ändern, Erweiterte Energieeinstellungen ändern, Festplatte, Festplatte ausschalten« auf »0 Minuten« bzw. »nie«.
- Rufen Sie mit »cmd« eine Kommandozeile als Administrator auf und geben Sie »powercfg -H off« ein.
- Falls Sie Firefox nutzen, geben Sie in der Adresszeile »about:config« ein. In der Tabelle »browser.cache.disk.enable« auf »false« setzen. Anschließend einen neuen Integer mit dem Namen »browser.cache.memory.capacity« anlegen. Der Wert entspricht dem Arbeitsspeicher in KByte. Beispielsweise »30.720« für 30 MByte. Der Wert sollte nicht auf über »65.536« (64 MByte) gesetzt werden.
Mit diesen Einstellungen erreichen Sie die optimale Leistung und Lebensdauer Ihrer SSD.
Gruß
Doc Storage