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SSDs im Server- und Storage-Einsatz

Leserfrage: Storage-Hersteller wie EMC, Fujitsu, HDS, IBM & Co verwenden in der Regel SSDs von STEC, richtig? Worin unterscheiden sich SSDs, die für den Einsatz in Speichersystemen gedacht sind, von SSDs, über die man immer so liest. Im Profi-Umgebungen scheinen Intel, Kingston und Konsorten kein Thema zu sein. Worauf sollte man in Speichersystemen und Servern achten?

Antwort Doc Storage:

Daten werden in Solid-State-Laufwerken auf so genannten NAND-Bausteinen gespeichert, die jeder für sich nur eine geringe Bandbreite bei relativ hoher Latenz zur Verfügung stellen. Daumenwerte sind zirka 20 bis 25 ns für das Lesen und das ungefähr zehnfache für das Schreiben einer 4-KByte-Seite. Je mehr NAND-Bausteine parallel verbaut sind, desto höher wird die Transportrate und umso niedriger die Latenz. In höherwertigen Umgebungen finden sich Laufwerke mit erweiterten Funktionen. Hier wird beispielsweise ein so genanntes Write-Levelling genutzt, um zu jeder Zeit alle Zellen gleichmäßig zu nutzen und damit die Lebensdauer des Gesamtspeichers zu verlängern.

Hinzu kommen Cache-Speicher vor den eigentlichen Flash-Modulen, die die oben genannten Latenzen nahezu ausschalten und die unter anderem durch das Write-Levelling verursachten Wartezeiten gegenüber der Laufwerksschnittstelle eliminieren. STEC und neuerdings Intel stellen Laufwerke mit dieser Ausstattung her. Diese sind allerdings deutlich teurer als beispielsweise die der genannten Produkte von Kingston und anderen. Diese verfügen eben nicht über eine hohe Anzahl von NAND-Bausteinen, einen ausreichend großen Cache oder ausgereiftes Write-Levelling.

Speichersystemhersteller achten von Haus aus auf die entsprechende Ausstattung der SSDs und auf deren Langlebigkeit. Dadurch ergibt sich fast selbstverständlich ein wesentlich höherer Preis – mehr als 10.000 Euro für 200 GByte Kapazität – als bei den Laufwerken für den »Hausgebrauch«. Auch bei Servern gilt: wem seine Daten tatsächlich etwas bedeuten, der spendiert dem Rechner Laufwerke mit den genannten Eigenschaften – natürlich nicht, ohne den RAID-Schutz zu vernachlässigen.

Gruß
Doc Storage

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