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Warum setzt sich Infiniband nicht durch?

Leserfrage: Infiniband verspricht doch eigentlich höhere Bandbreiten als beispielsweise Fibre-Channel. Auch die Auslastung soll sich dadurch verbessern. Im Prinzip entspricht die Technik allen aktuell geforderten Vorgaben der IT-Welt. Warum setzt sich Infiniband nicht durch?

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Antwort Doc Storage:

Die Erklärung ist relativ einfach. Infiniband war über lange Zeit die schnellste und technisch einfachste Koppellösung für Rechner und Speicher. Durch die transparente Bündelung von bis zu vier Verbindungen über ein Kabel waren bereits vor Jahren Bandbreiten von zehn oder gar 20 Gbit pro Sekunde möglich. Für die Verbindung von Infiniband-Switches stehen sogar 30 bzw. 60 Gbit und mehr pro Sekunde bereit – also rein theoretisch bis zu 2,5 GByte bzw. mehr als 7,5 GByte pro Sekunde. Im Gegensatz zu Lösungen wie Ethernet oder Fibre-Channel wird der Protokollstapel auf die Hardware des Rechners und des zu verbindenden Systems ausgelagert, wodurch die technische Bandbreite noch einmal besser ausgenutzt und die CPU des Systems entlastet wird. Soviel zum Positiven.

Der Rest ist – wie so oft in der EDV – reine Politik. Intel, Hersteller der meisten CPUs und damit Ausrüster der meisten Rechner weltweit, hat sich nach seiner kurzen Beteiligung am Projekt »ngio« (Next Generation I/O), dessen Arbeitsergebnisse zum größten Teil mit »FIO« (Future I/O) von HP, IBM und dem damaligen Compaq/Digital zu Infiniband verschmolzen wurden, dem eigenen Standard »PCI-Express« zugewendet. Die meisten Beteiligten an Infiniband sind entweder aufgekauft oder wenden sich neuen Eigenentwicklungen zu. Nur IBM beharrt in seinen »z-Series«-Mainframes neben ein paar wenigen Cluster-Herstellern auf der Infiniband-Technik. Einmal mehr lautet die Devise im Markt »Geh mit Intel, oder Du gehst«. Außer, man heißt IBM...

Gruß
Doc Storage

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