Anzeige

Was bedeutet digitale Transformation?

Leserfrage: Was ist unter der »Digitalen Transformation« zu verstehen? Ist das etwas, was wirklich passiert oder eher eine Marketing-Geschichte von EMC? Wo ist der Benefit für Unternehmen?

Antwort Doc Storage:

Mit »digitaler Transformation« meint EMC eigentlich einen Prozess, der mit seinen Umwälzungen bereits seit Einführung der Rechnertechnik vor vielen Jahrzehnten immer wieder in Wellen durch die EDV rollt. Waren es weiland die Umstiege von zentralen auf vernetzte Systeme, dann wieder die Einführung des Internets und viele andere »Revolutionen«, geht es momentan darum den Unternehmen klar zu machen, dass ihre Geschäftsmodelle in rechnerbasierte Umgebungen »übersetzt« werden müssen, um zukünftig konkurrenzfähig zu bleiben.

Fünfzig Jahre nach Einführung des Mainframes, dreißig Jahre nach Client-Server sollte man eigentlich meinen, dass (fast) alle zumindest größeren Firmen ihre Geschäftsprozesse mehr oder weniger an das Internet, den schnellen Datenaustausch mit Kunden und Lieferanten und alle damit einhergehenden Herausforderungen angepasst hätten. Doch weit gefehlt. Nur rund ein Drittel aller Unternehmen sehen sich überhaupt schon im oder überhaupt nur auf dem Weg ins computerisierte Zeitalter. Ein erschütternder Wert, muss man doch in der globalisierten Welt mit ihren nur mehr Millisekunden an Transport- und Reaktionszeiten davon ausgehen, dass sich Kunden und Lieferanten in ebendiesen Bruchteilen neue Geschäftspartner suchen, wenn derjenige der ersten Wahl nicht oder eben nicht schnell genug reagieren kann. Und dabei reicht nicht nur die Anbindung ans Internet und die Öffnung bestimmter Prozesse zum äußeren Zugriff, sondern für die mittel- und langfristige Ausrichtung der Strategie des Unternehmens müssen alle zur Verfügung stehenden Daten ausgewertet, bewertet und mit Folgeaktionen behaftet werden. Hinzu kommt, dass die Unternehmen mit ihrer EDV schnell und anpassungsfähig auf neue Marktlagen, Kundenanforderungen oder Angebote von Lieferanten reagieren können müssen.

Eigentlich geht es bei der digitalen Transformation also nicht – oder zumindest nicht ausschließlich – um EDV, Hard- oder Software, sondern eben auch um die Einbindung all dieser Lösungen in die Wertschöpfungskette der Unternehmen. Hierfür müssen die – hoffentlich positiven – Auswirkungen der Einführung computerisierter Prozesse bzw. Prozessanteile festgestellt, bewertet und genau dokumentiert werden, um die gesamte Belegschaft der Firma hinter diese Planung zu bringen. Am wichtigsten ist allerdings die Unterstützung dieser Strategie von »ganz oben«, also durch die Geschäftsführung bzw. den Vorstand. Ist dieser nicht involviert oder unterstützt die Einführung dieser Technologien nur halbherzig, ist das gesamte Vorhaben schon von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Es ist also nicht die Frage, ob digitale Transformation etwas ist, was tatsächlich passiert. Passieren muss sie auf jeden Fall, will ein Unternehmen nicht den Anschluss an die Wirklichkeit und damit seine Existenz verlieren. Es handelt sich hier um eine schiere Notwendigkeit der Anpassung an die Gegebenheiten der Gegenwart, nicht nur um leere Marketingphrasen des selbsternannten Marktführers aus Hopkinton.

Die »Benefits« für ein Unternehmen sind erstens eine bessere Integration in die schnellen Handlungs- und Transaktionsschemata des globalisierten Internetmarktes. Zweitens, bessere Wertschöpfung aus der gesamten Prozesskette und drittens die Eröffnung neuer Geschäftsfelder durch Auswertung der gesammelten Daten.

Gruß
Doc Storage

Anzeige