Was bringen Microsofts Storage Spaces?
Leserfrage: Unser Rollout von Windows 7 liegt noch gar nicht so lange zurück. Aktuell denken wir daran, Windows 8 auszusetzen, und erst auf die nächste Microsoft-Generation zu setzen – was ja bei Windows Vista eine richtige Entscheidung war. Aber die Storage Spaces von Windows 8 bzw. Windows Server 2012 scheinen ein wirklich interessantes Feature zu sein. Bringen die Storage Spaces tatsächlich so viel, dass man sich jetzt schon damit befassen sollte?
Antwort Doc Storage:
Nachdem Microsoft ja vor einiger Zeit den Stecker aus dem »Windows Home Server« gezogen und damit den »Drive Extender« beerdigt hat, sind die »Storage Spaces« bereits der zweite Ansatz zu diesem Thema. In dieser Umgebung können unterschiedlich große Laufwerke mit ebenso unterschiedlichen Schnittstellen (SCSI, iSCSI, SAS, SATA und sogar USB) zu überspannenden logischen Laufwerken kombiniert werden. Im Standardmodus verfügen die Storage Spaces nicht über eine Replikation oder logische Sicherung der Daten, so dass bei Ausfall eines beteiligten Laufwerkes mit teilweisem oder totalem Verlust der gespeicherten Informationen zu rechnen ist. Um diesem Verlust vorzubeugen, stellt Microsoft drei Sicherungsmethoden zur Auswahl.
Das »Two-Way-Mirroring« speichert zwei Kopien der Daten auf mindestens zwei beteiligten Festplatten, das »Three-Way-Mirroring« drei Kopien auf mindestens fünf Festplatten, der »Parity-Modus« schließlich erzeugt eine Prüfsumme und platziert Daten und Prüfsumme auf zwei von mindestens drei beteiligten Laufwerken. Defekte Laufwerke können im laufenden Betrieb getauscht werden, ohne Datenverlust fürchten zu müssen.
Als Ergebnis lässt sich also mit Hilfe der Storage Spaces derselbe Schutz für Ihre Daten erzeugen wie mit altbekannten Arrays und ihren RAID-1-, RAID-5- oder RAID-6-Gruppen, eben nur ohne die separate Anschaffung eines solchen Systems. Als Dreingabe hat Microsoft seiner Implementierung sogar Thin Provisioning mitgegeben, so dass der Anwender den vorhandenen Plattenplatz noch besser ausnutzen kann. Die Einrichtung und Verwaltung der Storage Spaces ist befriedigend einfach und bei weitem nicht so komplex wie diejenige mancher Arrays.
Auf jeden Fall sollten Sie sich in Ihrem Testumfeld schon einmal mit dem neuen Feature befassen. Microsoft hat hiermit (fast) unbemerkt einen riesen Schritt in Richtung Storage gemacht, und wird zumindest Anbietern ähnlicher Technologie wie Drobo in Zukunft einige Nutzer abjagen können.
Gruß
Doc Storage