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Was bringt eine In-Memory-Software-Lösung?

Leserfrage: In-Memory-Software-Lösungen wie sie von Atlantis Computing oder Fusion-io angeboten werden, sollen die Performance vom VM- bzw. VDI-Umgebungen drastisch nach oben schrauben, ohne dabei die Riesensummen für transaktionsreiche Datenspeicher mit sich zu ziehen. Bringt dies wirklich etwas und macht es beispielsweise Flash-Systeme unnötig? Ist es sinnvoll, eine zusätzliche Funktion auf den Vmware-Hosts zu installieren? Sprechen hier nicht die zusätzlich notwendigen Lizenzen dagegen?

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Antwort Doc Storage:

Die Antwort lautet wie immer »ja und nein«. Die Idee, Massendaten nicht auf einer Festplatte oder einem anderen externen Medium, sondern im Hauptspeicher selbst unterzubringen, ist (fast) so alt wie die Rechnertechnik selbst. Im Gegensatz zu externen Medien, und das schließt All-Flash-Systeme ein, spart man sich hier den im Vergleich zum direkten Zugriff im Rechner vielfach langsameren Weg über einen Kanal (SAS, FC oder InfiniBand), den Transport im Speichersystem selbst und den Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur.

Allerdings gibt es natürlich hier auch ein paar Nachteile. Erstens ist Hauptspeicher in den meisten Systemen um Faktoren teurer als externer Flash-Speicher, zweitens steht der durch In-Memory-Verarbeitung benötigte Speicherplatz nicht mehr für andere Anwendungen zur Verfügung, und drittens ist die benötigte Software – wie Sie bereits erwähnen – nicht gerade preiswert.

In-Memory-Verarbeitung lohnt sich immer dann, wenn der Anwender mit schnellerer Verarbeitung als in All-Flash-Systemen tatsächlich auch signifikant mehr Gewinn erwirtschaften kann. Diese Rechnung muss jeder Nutzer für sich selbst aufmachen. Nicht zu vergessen ist auch, dass die einschlägigen Daten in den meisten Fällen vor und nach der Verarbeitung im Hauptspeicher auf einem externen Medium gespeichert werden müssen. In-Memory ist also eher eine Ergänzung der bisherigen Infrastrukturen, nicht ein vollständiger Ersatz derselben.

Gruß
Doc Storage

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