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Was bringt Software-Defined?

Leserfrage: Welche Unterschiede bestehen bei Data-defined Storage bzw. Software-defined Storage gegenüber der traditionellen Speicherung? Was spricht für die Software-Methode, was dagegen?

Antwort Doc Storage:

Wie ich bereits vor drei Monaten in einem Beitrag geschrieben habe, war ich eigentlich froh, dass diese »von irgendwas definiert«-Säue, ob es nun Data, Software oder sonstwas ist, erfolgreich durchs Dorf gelaufen sind und wir nun wieder mit dem Arbeiten weitermachen können. Gegenüber der »traditionellen« Speicherung sollen die x-defined-Lösungen einige Vorteile bringen.

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Alle Ressourcen einer Infrastruktur lassen sich besser nutzen, weil man diese unter eine gemeinsame Verwaltung stellt und aus dieser Zentrale heraus mit dem entsprechenden Überblick entscheidet, welche Prozesse und Anwendungen wo am besten laufen. Die Abstrahierung aller proprietären Verwaltungsumgebungen jedes beteiligten Gerätes unter eine einzige Oberfläche ist wesentlich einfacher für die Mitarbeiter im Rechenzentrum. Alle beteiligten Hersteller müssen sich jedes Mal erneut um die Abgabe der bestmöglichen Preise bemühen, ist es doch ein einfaches für den Kunden, sich umzudrehen und Geräte eines anderen Herstellers in die vereinheitlichte Umgebung zu integrieren. Das alles soll die Anschaffung und den Betrieb im Rechenzentrum spürbar preiswerter machen.

Allerdings kann ich nur immer wieder betonen, dass die böse proprietäre Hardware mit ihren genau abgestimmten Microcodes eben doch noch ein wenig effizienter, schneller und stabiler laufen als Standard-Multi-Purpose-Software auf 08/15-Hardware. Des Weiteren ist es für eine IT-Abteilung immer noch nervenschonender, sich mit den Systemen nur eines Herstellers auseinandersetzen zu müssen, als beim Eintritt eines Software-Fehlers diesen mit jedem einzelnen Gerätelieferanten zu diskutieren. Und nicht zuletzt ist ein Rechenzentrum mit einer möglichst homogenen Hard- und Software-Umgebung wesentlich effizienter zu betreiben als ein zusammengewürfelter Haufen der jeweils zu einem bestimmten Zeitpunkt preiswertesten Hardware.

Was nun jeweils ein Vorteil oder ein Nachteil ist, muss jeder Nutzer für sich selbst entscheiden. Ich kann nur noch einmal darauf verweisen, dass es aufgrund jahrzehntelanger Erfahrung in Rechenzentren noch nie darauf angekommen ist, was ein Produkt kostet, auch nicht inklusive Betrieb oder Wartung. Vielmehr muss man darauf schauen was es kostet, falls die eingesetzten Systeme nicht oder nur eingeschränkt Dienst tun. Und zwar über das gesamte Unternehmen, inklusive aller Mitarbeitern und Prozesse. Plus die Zeit, die gefressen wird, wenn in einer heterogenen Landschaft ein Fehler lokalisiert und behoben werden muss.

Ich zumindest wüsste immer noch, wofür ich mich entscheiden würde…

Gruß
Doc Storage

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