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Was ist Copy Data Management?

Leserfrage: Aktuell tritt man mit dem Thema Copy Data Management an uns heran. So richtig mag sich uns dieser Ansatz (oder ist es eine Technologie?) nicht erschließen. Irgendwie geht es wohl darum mit Snapshots die Anzahl der vorhandenen Kopien zu reduzieren. Wird dadurch Dedup ersetzt oder ergänzt? Wie erklären und bewerten Sie Data Copy Management? Wird dieses Konzept von größerer Bedeutung?

Antwort Doc Storage:

Viele Hersteller und Analysten meinen, die zunehmende Anzahl von Datenkopien (Clones, Snaps usw.) für das radikale Anwachsen des belegten Plattenspeichers zur Verantwortung ziehen zu können. Einerseits stimmt dies natürlich – heute ist jeder Server und jedes Array in der Lage, annähernd beliebig viele Kopien und Zustandsabbilder logischer Laufwerke erzeugen zu können. Vor allem die physikalischen Kopien, so genannte Clones, werden für Backup- oder Testzwecke benötigt und belegen genauso viel Speicher wie ihre Originale. Das heißt, wenn fünf Kopien einer 2-TByte-LUN angefertigt werden, belegen diese inklusive Original bis zu zwölf TByte an Speicherplatz. Logische Kopien (Snaps) benötigen natürlich weit weniger Kapazität, da sie lediglich die Änderungen gegenüber dem Original festhalten. Hier kommen allerdings je nach Schreibrate auch etliche GByte zusammen.

Eine gute Maßnahme gegen eine übermäßigen Kapazitätsfraß können Deduplizierung oder Kompression sein. Eine Deduplizierung verringert den benötigten Plattenplatz im System auf jeweils eine Originalkopie einer Datei bzw. eines Dateiabschnittes. Werden nun also fünf gleiche Kopien angefertigt, bleibt nur eine vollständige Datei auf den Platten zurück, während die fünf Kopien lediglich durch logische Verweise auf das Original abgespeichert werden. Wird Kompression angewendet, reduziert das System den benötigten Speicherplatz durch Ersetzen der häufigsten Datenabschnitte durch die kürzesten Repräsentanten. Die Effizienz beider Methoden liegt je nach hauptsächlich vorhandenen Daten auf derselben Höhe.

Wenn Sie also in Ihrem Produktionsumfeld viele Kopien für welche Zwecke auch immer anfertigen müssen, so sparen Ihnen Deduplizierung und Kompression wesentliche Ressourcen ein. Allerdings müssen Sie natürlich bedenken, dass nach »außen« hin alle Kopien, ob dedupliziert oder komprimiert, aussehen und funktionieren wie »normale« LUNs. Und die wollen mit zunehmender Anzahl vernünftig verwaltet sein. Hier kann ein Werkzeug aus der Ecke Copy-Data-Management (CDM) wertvolle Hilfe leisten, gibt es doch einen Überblick darüber, wann und durch wen die Kopie angefertigt wurde, in welchem Zustand sie sich befindet, ob in ihr Änderungen gegenüber dem Original durchgeführt wurden und vieles mehr. Oft stellt sich sogar heraus, dass manche Kopie überhaupt nicht mehr benötigt werden. Und damit kann CDM wiederum zur Verbesserung der Gesamtnutzung Ihres Speichers beitragen.

Gruß
Doc Storage

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