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Was ist Datacentric?

Leserfrage: Anbieter sprechen gerne von Datacentric-Lösungen. Was soll man darunter verstehen? Was sind die Vor-/Nachteile gegenüber traditionellen Methoden?

Antwort Doc Storage:

Der Begriff Datacentric, oft auch Database-Centric, hat inzwischen viele teilweise gleiche, teilweise unterschiedliche Bedeutungen:

1. Die Nutzung spezieller Prozeduren welche direkt auf Datenbankrechnern ablaufen, im Gegensatz zu spezialisierten Anwendungen, die auf Drittrechnern laufen. Es gibt eine anhaltende Diskussion darüber, ob die Platzierung solcher Anwendungen günstiger im Backend oder in einer anderen Ebene stattfinden sollte. Oracle beispielsweise bevorzugt in zahlreichen Papieren und Architekturhinweisen die Installation solcher Anwendungen direkt auf den Datenbankservern, um eine einfachere Weiterentwicklung und Wartung zu unterstützen.

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2. Die Nutzung gemeinsamer Datenbanken als Grundlage der Kommunikation zwischen parallelisierten Prozessen in verteilten Rechenumgebungen, als Alternative zu direkter Kommunikation zwischen Prozessen über spezialisierte Kanäle oder spezialisierter Middleware. Ein möglicher Vorteil dieser Architektur ist deren vereinfachter Aufbau auf Basis datenbankinterner Transaktionen und Indizes. Hierdurch kann ein hohes Maß an Leistung, Rechenkapazität und nicht zuletzt Zuverlässigkeit erzielt werden.

3. Die Nutzung dynamischer Logiken im Gegensatz zu, auf herkömmliche Weise kompilierten Programmen. Diese Form, die vorwiegend von der Struktur und den Inhalten von Datenbanken vorgegeben wird, macht Programme vor allem flexibler und einfacher.

4. Die Nutzung eines Standard-Datenbankmanagements im Gegensatz zu dateibasierten oder In-Memory-Systemen. Durch in diese Richtung immer weiter vorangetriebene Systeme, welche entweder als Freeware oder als Teil des jeweiligen Betriebssystems zur Verfügung stehen, stützen sich Entwickler mehr und mehr auf diese Standards, vor allem in Hinblick auf schnellere Anwendungsentwicklung.

Datacentric vereinfacht die die Infrastrukturen

Die Vorteile der genannten Methoden liegen auf der Hand. Zum einen können kostenfreie oder kostengünstige Pakete zur Anwendungsentwicklung verwendet werden, zum anderen wird die traditionelle Trennung von Datenbeständen und Anwendungen aufgehoben, was in eine wesentlich vereinfachte Infrastruktur, geringere Kosten und einfachere Wartung mündet. Die so erstellten Umgebungen sind weniger proprietär, leistungsfähiger und portabler als bisherige Ansätze.

Als einziger Nachteil ist zu sehen, dass es kaum Möglichkeiten gibt, vorhandene Datenbankumgebungen fließend in die datenzentrische Welt zu überführen. Ab einem gewissen Punkt der Einführung hat man den Negative-Return überschritten, ab dem es kein Zurück mehr in die bisherige Infrastruktur gibt.

Gruß
Doc Storage

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